The National Times - Ukrainischer Botschafter Melnyk erwartet Bahnbrechendes von Scholz-Besuch

Ukrainischer Botschafter Melnyk erwartet Bahnbrechendes von Scholz-Besuch


Ukrainischer Botschafter Melnyk erwartet Bahnbrechendes von Scholz-Besuch

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu dessen Besuch in Kiew zu weitreichenden Zusagen bei Waffenlieferungen aufgefordert. "Die Ukrainer erhoffen sich, dass der bevorstehende Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz nicht nur von symbolischer Bedeutung, sondern bahnbrechend sein wird", sagte Melnyk der Online-Ausgabe der "Rheinischen Post". Die militärische Hilfe Deutschlands müsse "auf ein qualitativ neues Niveau" gehoben werden.

Textgröße ändern:

Es sei "ganz wichtig, dass der deutsche Regierungschef mit eigenen Augen die Verwüstungen der russischen Aggression sieht, mit Kriegsopfern spricht", sagte Melnyk. Er müsse "die Dringlichkeit" erkennen, "warum die Ukraine mit voller Kraft viel stärker und umfangreicher mit schweren Waffen unterstützt werden muss". Kiew erwarte vor allem, dass Scholz endlich grünes Licht für die erbetenen 88 Leopard-1-Kampfpanzer und 100 Marder-Schützenpanzer gebe.

Zudem solle Scholz schwere Waffen aus den Beständen der Bundeswehr freigeben. Dies würde "die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik nicht schmälern", sagte Melnyk. "Nichts steht im Weg, dass Deutschland einen erheblichen Teil von eigenen 800 Transportpanzern Fuchs, 325 Leopard-2-Panzern oder 380 Marder-Panzern der ukrainischen Armee zur Verfügung stellt, um die russischen Truppen zu zerschlagen."

Mittelfristig braucht die Ukraine nach Worten von Melnyk auch deutsche U-Boote, Korvetten, Patrouillen- und Kampfboote, "um die lange Schwarzmeerküste zu verteidigen und russische Überlegenheit auf See zu eliminieren". Dies würde auch die Ernährungssicherheit garantieren.

Scholz ist in der Nacht gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi an Bord eines Sonderzuges nach Kiew gereist. Sie trafen dort am Donnerstagmorgen ein.

A.M.James--TNT

Empfohlen

Verbraucher im Nachteil: Gutachten sieht zuviel Macht bei Lebensmittelriesen

Die Lebensmittelpreise sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, die Bauern profitieren davon kaum: Ein Grund ist laut der unabhängigen Monopolkommission die Marktmacht im Lebensmitteleinzelhandel und bei den Herstellern. Die Konzentration in der Branche habe in den vergangenen Jahren "erheblich" zugenommen - und gleichzeitig die Preisaufschläge auf Lebensmittel. Das sei "besorgniserregend", erklärte die Kommission am Freitag. Die Regierung müsse einschreiten.

Länder fordern: Weniger Preiserhöhungen pro Tag an den Tankstellen

Die Bundesländer haben die Bundesregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Tankstellen im Land nicht permanent ihre Preise ändern. Bei durchschnittlich 18 Preisänderungen pro Tag sei es für Verbraucherinnen und Verbraucher immer schwieriger, günstige Tankzeitpunkte zu erkennen, heißt es in einer Entschließung des Bundesrates vom Freitag. Die Bundesregierung solle daher prüfen, ob sich diese mehrfachen Preiserhöhungen beschränken lassen. Senkungen sollen aber laut Bundesrat jederzeit erlaubt bleiben.

Bundesweiter Vorlesetag: Mehr als eine Million Vorleser und Zuhörer

Am bundesweiten Vorlesetag haben sich am Freitag wieder mehr als eine Million Vorleser und Zuhörer beteiligt. Auch Politiker wie Kanzleramtschef Thorsten Frei und Bundesbildungsministerin Karin Prien (beide CDU) sowie Prominente wie der Fernsehmoderator Julian Janssen lasen Kindern vor. Nach Angaben einer Sprecherin der Stiftung Lesen ist die Dunkelziffer bei den Teilnehmerzahlen allerdings "enorm", da bei weitem nicht alle Aktionen offiziell angemeldet seien.

Kinderbuchautor Helme Heine mit 84 Jahren gestorben

Der weltweit erfolgreiche Kinderbuchautor Helme Heine ist tot. Er sei am Donnerstag im Alter von 84 Jahren in Russell in seiner Wahlheimat Neuseeland gestorben, teilte die Beltz Verlagsgruppe am Freitag mit. Heines Bücher verkauften sich millionenfach und wurden in 35 Sprachen übersetzt.

Textgröße ändern: