The National Times - Mehr Zeit für Verhandlungen: EU verschiebt Reaktion auf US-Zölle um zwei Wochen

Mehr Zeit für Verhandlungen: EU verschiebt Reaktion auf US-Zölle um zwei Wochen


Mehr Zeit für Verhandlungen: EU verschiebt Reaktion auf US-Zölle um zwei Wochen
Mehr Zeit für Verhandlungen: EU verschiebt Reaktion auf US-Zölle um zwei Wochen / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Im Handelsstreit mit den USA will die EU mit Washington verhandeln und hat die Einführung von Gegenzöllen auf US-Produkte um zwei Wochen auf Mitte April verschoben. Brüssel strebe einen "konstruktiven Dialog" an, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag. Sollte dies fehlschlagen, sollen Mitte April umfangreiche Gegenmaßnahmen auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Aufschläge auf Stahl- und Aluminiumprodukte greifen.

Textgröße ändern:

Mitte vergangener Woche waren Trumps Aufschläge in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle seiner zweiten Amtszeit, von denen die EU und ihre Mitgliedsländer direkt betroffen sind. Die Kommission reagierte umgehend mit der Ankündigung, ab dem 1. April die Einfuhr ausgewählter US-Produkte wie Jeans, Whiskey und Motorräder höher zu besteuern.

Auf diese Produkte waren bereits während Trumps erster Amtszeit als Reaktion auf damalige US-Aufschläge auf Stahl und Aluminium EU-Zölle eingeführt worden waren. Trump hat die neuen Aufschläge im Vergleich zu 2018 jedoch noch ausgeweitet, weshalb auch die Kommission noch mit den EU-Mitgliedstaaten über Aufschläge auf weitere Produkte beraten will. Im Gespräch sind ebenfalls Stahl- und Aluminiumprodukte sowie weitere Textil- und Lederwaren, Rindfleisch, Eier und Zucker.

Die Verschiebung "verschafft uns zusätzliche Zeit für Gespräche mit der US-Regierung", erklärte der Kommissionssprecher. Es sei im Interesse beider Volkswirtschaften, eine Lösung zu finden und Schaden abzuwenden. Die Verschiebung erlaube es der Kommission jedoch auch, die endgültige Liste der US-Produkte abzustimmen, die gegebenenfalls mit Zöllen belegt werden sollen. Die US-Zölle betreffen laut EU-Berechnungen Exporte im Wert von 28 Milliarden Dollar. Die Gegenzölle sollen bei US-Produkten im selben Umfang greifen.

Ein Grund für die Verschiebung dürfte allerdings auch Trumps Androhung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke wie Wein und Champagner sein. Besonders getroffen davon würden Weinbauern und Hersteller von Spirituosen wie Cognac. Aus EU-Kreisen hieß es, Frankreich, Spanien und Italien hätten die EU-Kommission dazu gedrängt, die EU-Zölle zu verschieben. Demnach könnte US-Whisky noch von den Aufschlägen ausgenommen werden.

"Die Verschiebung stellt eine geringfügige Anpassung des Zeitplans dar und schmälert nicht die Wirkung unserer Reaktion", versicherte der EU-Sprecher. Trump hat für den 2. April weitere Zölle angekündigt, die auch die EU betreffen dürften.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Wohnungsbau zieht an: 30 Prozent mehr Neubaugenehmigungen im Juli

Der Wohnungsbau zieht deutlich an: Im Juli wurden 30 Prozent mehr Genehmigungen für den Bau von Wohnungen erteilt als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Den höchsten Zuwachs in den sieben Monaten bis Juli gab es bei Einfamilienhäusern, aber auch die Genehmigungen für neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stiegen. Die Branche finde "wieder neuen Optimismus", erklärte Bauministerin Verena Hubertz (SPD).

Söder fordert "deutliche" Aufstockung des Verkehrsetats - Neubauprojekte gefährdet

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert Korrekturen der Haushaltsplanungen des Bundes im Verkehrsbereich. "Der Verkehrsetat muss deutlich aufgestockt werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" vom Donnerstag. "Die bisherigen Finanzplanungen des Bundes reichen leider bei weitem nicht." Das Bundesverkehrsministerium warnt in einer der "Augsburger Allgemeinen" vorliegenden Vorlage für den Verkehrsausschuss vor einem Stopp sämtlicher Neubauprojekte des Bundes im Fernstraßen- und Bahnstreckenbereich.

Streiks und Proteste gegen Sparpläne der französischen Regierung

Wegen der Sparpläne der französischen Regierung haben zahlreiche Gewerkschaften für Donnerstag zu Streiks und Protesten aufgerufen. Landesweit sind mehr als 250 Demonstrationen angemeldet. Der Pariser Polizeipräfekt warnte vor möglichen Ausschreitungen. Er rief Ladeninhaber auf, ihre Geschäfte zu schließen.

Continental-Sparte Aumovio geht an die Börse

Der Automobilzulieferer Continental mit Sitz in Hannover bringt am Donnerstag seinen Unternehmensbereich Automotive unter dem Namen Aumovio an die Börse. Als eigenständiges Unternehmen soll die Sparte nach Unternehmensangaben "mehr Gestaltungskraft und Geschwindigkeit" gewinnen. Das Automotive-Geschäft von Continental umfasst vor allem Fahrzeugelektronik, von Bremsen bis hin zu Sensoren, Bildschirmen und Assistenzsystemen.

Textgröße ändern: