The National Times - Brexit trübt Bilanz deutscher Exporte ins Königreich

Brexit trübt Bilanz deutscher Exporte ins Königreich


Brexit trübt Bilanz deutscher Exporte ins Königreich
Brexit trübt Bilanz deutscher Exporte ins Königreich

Die deutschen Exporte ins Vereinigte Königreich sind angesichts des EU-Austritts Großbritanniens weiter rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, wurden 2021 Waren im Wert von 65,4 Milliarden Euro nach Großbritannien exportiert, damit gingen die Ausfuhren "durch die Auswirkungen des vollzogenen Brexits" um 2,5 Prozent verglichen mit 2020 zurück.

Textgröße ändern:

Schon im ersten Corona-Jahr 2020 hatte es einen deutlichen Einbruch gegeben. Damals waren die Exporte nach Großbritannien um 15,3 Prozent verglichen mit 2019 zurückgegangen.

In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner fiel Großbritannien nach Angaben des Statistikamts bei den Exporten von Platz fünf im Jahr 2020 auf Platz acht im Zeitraum Januar bis November 2021. Bei den Importen rutschte das Land vom elften auf den 13. Rang. Für diesen Zeitraum liegen vollständige Daten vor, die Angaben zum Gesamtjahr beruhen auf vorläufigen Angaben zum Dezember.

Wichtigste Handelsgüter bei den deutschen Exporten in das Vereinigte Königreich waren vergangenes Jahr Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile. Eingeführt wurden von dort vor allem Metalle.

Das Münchner Ifo-Institut erklärte, der Brexit sei insgesamt "ungünstig für den Handel über den Kanal" gewesen. Demnach ging der britische Anteil an den Warenexporten der 27 EU-Länder von 6,2 Prozent im Jahr 2019 auf 5,2 Prozent im Jahr 2021 zurück. Der Anteil an den Importen sank von 3,9 Prozent auf 2,6 Prozent im Jahr 2021, wie die Forscher mitteilten.

Schon vor dem Austritt seien zudem negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung und den Handel zu beobachten gewesen, fuhr das Institut fort. "Ursachen waren, dass die Unsicherheit für die Firmen zunahm und die Unternehmen sich bereits nach der Volksabstimmung im Jahre 2016 an das neue Umfeld anpassten", erklärte Ifo-Expertin Lisandra Flach.

Zwar konnte das ausgehandelte Handels- und Kooperationsabkommen höhere Zölle vermeiden, hieß es weiter. Jedoch gebe es seit Anfang 2021 neue Hindernisse für viele Produkte an der Grenze zur EU, etwa Prüfbescheinigungen, die wiederum die Handelskosten erhöhen. In Zeiten der Pandemie sei dies "noch problematischer, da es für Unternehmen schwieriger sein könnte, alternative Märkte zu finden", gaben die Forscher zu bedenken.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Energiebedarf wegen KI: Google will Atomstrom aus kleinen Reaktoren beziehen

Angesichts seines steigenden Energiebedarfs infolge der KI-Entwicklung will der Internetkonzern Google in Zukunft Atomstrom aus kleineren Reaktoren beziehen. Das Tech-Unternehmen unterzeichnete am Montag einen Vertrag mit dem kalifornischen Startup Kairos, das diese Reaktoren herstellt.

Umfrage: Frauen skeptischer gegenüber künstlicher Intelligenz als Männer

Frauen stehen künstlicher Intelligenz (KI) einer Umfrage zufolge skeptischer gegenüber als Männer. Wie die Initiative Chef:innensache in Berlin am Montag mitteilte, vertrauen 47 Prozent der Männer der Technologie, bei den weiblichen Befragten sind es 32 Prozent. Demnach schätzen Frauen ihre Fähigkeiten im Umgang mit Ki zudem seltener als gut ein.

SPD-Politiker warnen FDP vor Blockade von Rentenpaket II

Mehrere SPD-Spitzenpolitiker haben die FDP davor gewarnt, das Rentenpaket II der Bundesregierung zu blockieren. "Das Versprechen, für stabile Renten zu sorgen, war für die SPD eine der entscheidenden Säulen, in die Bundesregierung zu gehen", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai bekräftigte hingegen die Bedenken seiner Partei.

Wirtschaftsnobelpreis geht an Trio in den USA für Forschung zu Wohlstandsgefälle

Warum gelingt Wohlstand in einigen Ländern besser als in anderen und welche Rolle spielen gesellschaftliche Institutionen dabei? Für ihre Arbeiten zu diesen Fragen ist das Forscher-Trio Daron Acemoglu, Simon Johnson und James Robinson am Montag mit dem Wirtschaftsnobelpreis geehrt worden. Es sei "eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", das Einkommensgefälle zwischen den Ländern zu reduzieren und die Forscher trügen dazu bei, erklärte das Nobelkomitee in Stockholm zur Begründung.

Textgröße ändern: