The National Times - Gentechnik: EU-Pläne für Lockerungen vorerst auf Eis

Gentechnik: EU-Pläne für Lockerungen vorerst auf Eis


Gentechnik: EU-Pläne für Lockerungen vorerst auf Eis
Gentechnik: EU-Pläne für Lockerungen vorerst auf Eis / Foto: © AFP

Die EU-Pläne für Lockerungen der Regeln für den Einsatz von Gentechnik liegen vorerst auf Eis. Der belgische Vorsitz im Rat der 27 Mitgliedstaaten sagte für Donnerstag geplante Beratungen über den Vorschlag ab, weil sich keine Mehrheit abzeichnete, wie ein Sprecher mitteilte. Die Beratungen über das Gesetz, mit dem genetisch veränderte Sorten schneller auf den Markt kommen sollen, dürften damit ins Stocken geraten.

Textgröße ändern:

Denn entscheidend für mögliche Fortschritte ist, welches Land den Vorsitz im Rat der EU-Staaten innehat und damit über die Tagesordnung der Sitzungen bestimmt. Zum 1. Juli übergibt Belgien diese Rolle für sechs Monate an Ungarn, danach folgt Polen. Beide Länder lehnen die geplanten Lockerungen ab und dürften die Verhandlungen deshalb nicht weiter vorantreiben.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, die Zulassung neuer gentechnisch veränderter Sorten deutlich zu vereinfachen. Aufwendige Umwelt-Risikoprüfungen und Pflichten zur Nachverfolgbarkeit sollen demnach weitgehend entfallen, ausgenommen von den Plänen ist der Bioanbau. Das Europaparlament hatte den Vorschlägen im Februar bereits grundsätzlich zugestimmt, aber auch einige Änderungen vorgeschlagen.

Strittig ist etwa, ob Produkte aus Gentechnik im Supermarkt weiter gekennzeichnet werden müssen: Anders als von der EU-Kommission vorgeschlagen sprach sich das Parlament auf Antrag von Sozialdemokraten und Grünen mit knapper Mehrheit dafür aus. Auch Verbraucherschützer und mehrere deutsche Lebensmittelunternehmen, darunter Frosta, dm und Alnatura, hatten eine solche Regelung gefordert.

Die EU-Länder sind sich zudem nicht einig, ob es Patente auf Sorten aus neuen Gentechniken geben soll. Unter anderem Deutschlands Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) warnte, dass sich große Agrarkonzerne mögliche Patente sichern könnten, mittelständische Saatguthersteller könnten leer ausgehen. Länder wie Polen fürchten dadurch zudem höhere Preise für Landwirte.

NGT-Verfahren ermöglichen präzise Eingriffe in die DNA einer Pflanze. Befürworter erhoffen sich durch die neuen Verfahren Pflanzensorten, die sich besser an klimatische Veränderungen anpassen können, weniger Wasser benötigen oder resistenter gegenüber Krankheiten sind. Zudem sollen schneller neue Sorten auf den Markt kommen.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird mit Großem Bundesverdienstkreuz geehrt

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Das Bundespräsidialamt in Berlin bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des "Spiegel". Die 103 Jahre alte Friedländer wurde bereits mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Nun bekommt sie für ihr Engagement die noch höhere Ehrung.

Amazon steigert Gewinn und Umsatz - Prognose aber unter den Erwartungen

Der US-Versandhändler Amazon hat zu Jahresbeginn Umsatz und Gewinn gesteigert - der Kurs an der Börse fiel aber dennoch wegen einer Gewinnprognose unter den Erwartungen. Dank Amazons Cloud-Sparte und des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) stieg der Nettogewinn im Vorjahresvergleich um 64 Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro), wie Amazon am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz kletterte um fast neun Prozent auf 155,7 Milliarden Dollar.

Facebook-Mutter Meta übertrifft mit Quartalszahlen Erwartungen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat zu Jahresbeginn deutlich höhere Erlöse erzielt als erwartet. Der US-Technologiekonzern von Unternehmer Mark Zuckerberg wies am Mittwoch für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 14,6 Milliarden Euro) aus. Das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.

30.000 Keramikblumen erinnern in London an den 80. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs

Kriegsgedenken mit einer Flut aus Mohnblumen: Am berühmten Tower von London in der britischen Hauptstadt sollen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs 30.000 rote Mohnblumen aus Keramik erblühen. Die Installation "The Tower Remembers" wird am 8. Mai der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, teilte Rhiannon Goddard am Donnerstag mit, die bei der Leitung des Kunstprojekts dabei ist. Mohnblumen gelten in Großbritannien traditionell als Symbol für das Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege.

Textgröße ändern: