The National Times - Merz: Deutschland wird Führungsverantwortung in Europa übernehmen

Merz: Deutschland wird Führungsverantwortung in Europa übernehmen


Merz: Deutschland wird Führungsverantwortung in Europa übernehmen
Merz: Deutschland wird Führungsverantwortung in Europa übernehmen / Foto: © AFP

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich in der Generaldebatte im Bundestag zu einer aktiven außenpolitischen Rolle Deutschlands in Europa und weltweit bekannt. "Wir übernehmen die Führungsverantwortung, die Europa von uns erwartet", sagte Merz in seiner Rede am Mittwoch im Bundestag. Nachdrücklich bekannte er sich zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit und zur weiteren Unterstützung der Ukraine.

Textgröße ändern:

Scharf wandte sich Merz gegen außenpolitische Positionen der AfD, aber auch der Linkspartei, die er als "russlandfreundlich" kritisierte. Der Kanzler wies darauf hin, dass es durch Russland "in der vergangenen Nacht die schwersten Angriffe ausschließlich auf zivile Ziele in der Ukraine" gegeben habe. "Wir werden der Ukraine weiter helfen", stellte der CDU-Politiker klar, zunächst allerdings, ohne dazu Einzelheiten zu nennen.

Die Regierung in Moskau klassifizierte er als "ein verbrecherisches Regime, das mit militärischer Gewalt das Existenzrecht eines ganzen Landes in Frage stellt". Russlands Ziel sei es, die Ukraine zu zerstören. "Die Bundesregierung wird alles tun, um dies zu verhindern", sicherte der Kanzler zu. Vorrangiges Ziel sei, "Frieden, Freiheit und Wohlstand in unserem Lande zu sichern". Mit Blick auf eine Verständigung mit Russland äußerte sich Merz skeptisch: "Die Mittel der Demokratie sind ausgeschöpft", sagte er.

"Unsere Bundeswehr muss jetzt schnell alles erhalten, was sie zur Verteidigung Deutschlands benötigt", betonte Merz weiter. Offensichtlich vor allem mit Blick auf die Grünen dankte er "allen, die bereit waren, im Bundestag der Grundgesetzänderung zuzustimmen, die dies ermöglicht hat". Zugleich kritisierte er Widerstand von AfD und Linkspartei gegen mehr Anstrengungen zur Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit. Wäre die Regierung dem gefolgt, "dann wäre die Nato wahrscheinlich im 70. Jahr ihrer Geschichte auseinandergebrochen", gab er zu bedenken.

"Wir werden auf der internationalen Bühne wieder wahrgenommen und vor allem ernstgenommen", sprach Merz von einem "Politikwechsel" auch in der Außen- und Sicherheitspolitik seit dem Amtsantritt in der Regierung. Er betonte, Deutschland brauche "Partner in der Welt, vor allem in Europa". Daher sei es ihm vor allem wichtig, "ein gutes Verhältnis zu den europäischen Nachbarstaaten zu entwickeln".

J.Sharp--TNT

Empfohlen

Frankreichs Senat stimmt für massiven Ausbau der Atomkraft

Der französische Senat hat den Ausbau der Atomkraft und den Bau von 14 neuen Atomkraftwerken gebilligt. Die Senatoren verabschiedeten in der Nacht zu Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Energieversorgung, der im September erneut in der Nationalversammlung debattiert wird. Der umstrittene vorläufige Stopp für Wind- und Sonnenenergie, den die konservativen Republikaner in der Nationalversammlung eingebracht hatten, ist zunächst vom Tisch.

Merz zeigt Verständnis für Merkels Entscheidung zur Aufnahme vieler Geflüchteter

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Verständnis für die Entscheidung seiner Amtsvorgängerin Angela Merkel (CDU) zur Aufnahme einer großen Zahl von Geflüchteten vor zehn Jahren gezeigt. Es habe "damals eine humanitäre Katastrophe gegeben, auf die Deutschland eine Antwort gegeben hat", sagte Merz am Mittwoch im Bundestag mit Blick auf die Menschen, die 2015 aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Europa kamen.

Merz zu Verfassungsrichter-Wahl: Bundestag sollte sich entscheidungsfähig zeigen

Vor der am Freitag im Bundestag anstehenden Wahl neuer Richter für das Bundesverfassungsgericht hat Kanzler Friedrich Merz (CDU) das Parlament aufgerufen, die Kandidaten mit der nötigen Mehrheit auszustatten. "Ich hoffe, dass sich der Bundestag als entscheidungsfähig erweist", sagte Merz am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Plenum. Ansonsten falle das Wahlrecht dem Bundesrat zu, warnte der Kanzler.

Merz will Luftabwehr der Ukraine gemeinsam mit USA stärken

Angesicht der anhaltend schweren Luftangriffe Russlands auf die Ukraine bemüht sich die Bundesregierung um eine Stärkung der ukrainischen Luftabwehr. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) setzt dabei nach eigenen Angaben auch auf ein gemeinsames Vorgehen mit der USA. Er wolle mit der US-Regierung über "Verabredungen" sprechen, um die Ukraine mit weiteren Luftabwehrsystemen zu unterstützen, sagte Merz am Mittwoch in der Fragestunde des Bundestags.

Textgröße ändern: