The National Times - Dobrindt: Zahl der Zurückweisungen soll "nach und nach steigen"

Dobrindt: Zahl der Zurückweisungen soll "nach und nach steigen"


Dobrindt: Zahl der Zurückweisungen soll "nach und nach steigen"
Dobrindt: Zahl der Zurückweisungen soll "nach und nach steigen" / Foto: © AFP

Der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat verschärfte Kontrollen und mehr Zurückweisungen auch von Asylbewerbern an den deutschen Außengrenzen angekündigt. Die Zahl der Zurückweisungen solle "nach und nach steigen", sagte Dobrindt am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Schritt für Schritt" solle auch die Polizeipräsenz an den Grenzen erhöht werden. Er werde noch am Mittwoch einen Erlass des damaligen Innenministers Thomas de Maizière (CDU) aus dem September 2015 zurücknehmen, wonach Asylsuchende an den Grenzen nicht zurückgewiesen werden.

Textgröße ändern:

Damit solle einer "Überforderung der Systeme" entgegengewirkt werden, sagte Dobrindt. Die Flüchtlingszahlen seien trotz der zuletzt sinkenden Tendenz noch zu hoch. Dobrindt sagte weiter, dass daher in der Migrationspolitik wieder "Klarheit, Konsequenz und Kontrolle" einkehren sollten. Die obersten Prinzipien seien zudem "Humanität und Ordnung", ergänzte der neue Minister. "Wir legen Wert darauf, dass das Element Ordnung mehr gewichtet und gestärkt wird als das in der Vergangenheit möglicherweise zu sehen war."

Der CSU-Politiker war am Dienstag ernannt worden und übernahm am Mittwoch die Amtsgeschäfte von seiner Vorgängerin Nancy Faeser (SPD). Dobrindt hatte bereits in den vergangenen Tagen eine Verschärfung der Grenzkontrollen sowie mehr Zurückweisungen angekündigt. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Zurückweisungen auch von Asylbewerbern in Abstimmung mit den Nachbarländern vorzunehmen.

Dobrindt betonte nun aber, dass besonders verletzliche Gruppen von den Zurückweisungen ausgenommen werden sollen. Er nannte etwa Kinder und Schwangere. Zudem sollten die Zurückweisungen nicht zu einer "Überforderung unserer Nachbarn" führen. "Wir werden keine Grenzschließungen vornehmen", stellte Dobrindt klar. "Wir wollen, dass ein Europa der offenen Grenzen wieder möglich wird." Wenn wieder mehr Ordnung herrsche, könne es auch wieder zu einer "Reduzierung der Grenzkontrollen kommen."

T.Allen--TNT

Empfohlen

Neuer Papst gewählt - weißer Rauch über dem Vatikan

Die im Vatikan versammelten Kardinäle haben am Donnerstag einen Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus gewählt. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg am Abend weißer Rauch auf, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das bedeutet, dass sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle mit der nötigen Zweidrittelmehrheit auf den 267. Papst der Kirchengeschichte einigen konnten. Kurz danach läuteten auch die Glocken des Petersdoms, auf dem Petersplatz brach Jubel aus. Zahlreiche Menschen riefen "Habemus papam" - "Wir haben einen Papst".

Russland und China nennen US-Pläne für Raketenabwehrschirm "destabilisierend"

Bei einem Treffen in Moskau haben der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping einen Plan der USA für einen Raketenabwehrschirm als "destabilisierend" bezeichnet. "Das kürzlich bekanntgegebene großangelegte Programm 'Golden (Iron) Dome for America' hat einen zutiefst destabilisierenden Charakter", hieß es am Donnerstag in einer vom Kreml veröffentlichten gemeinsamen Erklärung Moskaus und Pekings. Das Weltall drohe zu einer "Arena für bewaffnete Auseinandersetzungen" zu werden.

Polen fordert "technische Wege" für Grenzkontrollen an Grenze zu Deutschland

Angesichts der von der neuen Bundesregierung angeordneten schärferen Kontrollen an den deutschen Grenzen hat Polen vor einer Störung des Grenzverkehrs gewarnt. Er habe wegen des "heißen Themas" Migration Verständnis für die deutsche Politik, sagte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski am Donnerstag nach dem Treffen der EU-Außenminister in Warschau. Es müssten aber "technische Wege" gefunden werden, "um die Unannehmlichkeiten für die Anwohner zu minimieren", forderte er.

Trump und Starmer verkünden "historische" Handelseinigung

Im Zollstreit haben die USA mit Großbritannien eine Handelsvereinbarung erzielt. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Einigung am Donnerstag als "historisch" und "bahnbrechend". Der britische Premier Keir Starmer sprach in einer Videoschalte mit Trump ebenfalls von einem "historischen Tag". Die Vereinbarung ist die erste, seit der US-Präsident vor gut einem Monat hohe Zölle für zahlreiche Handelspartner weltweit angekündigt hatte.

Textgröße ändern: