The National Times - Vor erwartetem Friedensaufruf: Partei-Delegation trifft inhaftierten Kurdenführer Öcalan

Vor erwartetem Friedensaufruf: Partei-Delegation trifft inhaftierten Kurdenführer Öcalan


Vor erwartetem Friedensaufruf: Partei-Delegation trifft inhaftierten Kurdenführer Öcalan
Vor erwartetem Friedensaufruf: Partei-Delegation trifft inhaftierten Kurdenführer Öcalan / Foto: © AFP

Wenige Stunden vor einer erwarteten "historischen Erklärung" des inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan zum Gewaltverzicht ist eine Delegation der pro-kurdischen türkischen Partei DEM auf der Gefängnisinsel Imrali mit dem wegen Hochverrats inhaftierten Öcalan zusammengetroffen. Vertreter der Partei reisten laut Angaben der DEM am Donnerstagmorgen nach Imrali, wo der 75-Jährige seit 1999 in Einzelhaft sitzt.

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Am Mittwochabend hatte die DEM für Donnerstag eine "historische" Erklärung Öcalans angekündigt - falls alles "reibungslos" verlaufe. Es wurde erwartet, dass Öcalan seine Anhänger dazu aufrufen könnte, nach jahrzehntelangem blutigen Konflikt zwischen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und dem türkischen Staat die Waffen niederzulegen. Öcalans Botschaft soll den Angaben zufolge bei einer Pressekonferenz in Istanbul um 17.00 Uhr Ortszeit (15.00 MEZ) bekannt gegeben werden.

Die DEM und die PKK hatten sich dafür ausgesprochen, dass Öcalan seinen Aufruf per Videobotschaft macht und nicht schriftlich - Justizminister Yilmaz Tunc schloss dies am Mittwochabend jedoch aus. Ungewiss ist indes, wie ein solcher Aufruf bei den kurdischen Kämpfern im Norden des Irak und Syriens ankommen würde.

Der Anführer der PKK war im Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst gefasst worden. Er wurde unter anderem wegen Hochverrats zunächst zum Tode verurteilt, entging durch die Abschaffung der Todesstrafe in der Türkei im Jahr 2004 jedoch seiner Hinrichtung. Seitdem verbüßt Öcalan in fast völliger Isolation auf der Insel Imrali eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.

R.Evans--TNT

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