The National Times - Amnesty: Iran unterdrückt Berichterstattung über Explosion in Hafen

Amnesty: Iran unterdrückt Berichterstattung über Explosion in Hafen


Amnesty: Iran unterdrückt Berichterstattung über Explosion in Hafen
Amnesty: Iran unterdrückt Berichterstattung über Explosion in Hafen / Foto: © Planet Labs PBC/AFP

Nach der verheerenden Explosion in einem Hafen im Iran hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der Führung in Teheran vorgeworfen, die Berichterstattung über die Geschehnisse unterdrücken zu wollen. Mithilfe von Strafverfahren gegen Medienschaffende würden die iranischen Behörden gezielt Hintergründe der Explosion vertuschen wollen, kritisierte Amnesty am Mittwoch. Teheran hatte zuvor "Fahrlässigkeit" für das Unglück verantwortlich gemacht, bei dem mindestens 70 Menschen getötet und über 1000 verletzt worden waren.

Textgröße ändern:

Die Menschenrechtsorganisation berichtete nun von Einschüchterung und Verfolgung von iranischen Medienschaffenden, die kritisch über die Explosion am Samstag im Containerhafen von Schahid Radschai berichtet hätten. Mit dem Vorwurf, "Falschinformationen und Lügen" über die Explosion zu verbreiten, um "die psychologische Sicherheit der Gesellschaft zu stören", habe Teheran mehrere Strafverfahren gegen Medien und Einzelpersonen eingeleitet.

Amnesty forderte eine unabhängige Untersuchung zu der Explosion und rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, das Vorgehen Teherans zu verurteilen: "Die Unterdrückung der Medienberichterstattung zeigt, dass der Staat versucht, die Wahrheit vor der Öffentlichkeit zu verbergen."

Der Hafen Schahid Radschai ist der wichtigste Containerhafen des Iran. Er liegt mehr als tausend Kilometer südlich von Teheran an der Straße von Hormus, durch die rund ein Fünftel der globalen Ölproduktion transportiert wird.

Nach Angaben der iranischen Zollbehörde war die Explosion am Samstag durch einen Brand in einem Lager für Chemikalien und Gefahrgut ausgelöst worden. Die Regierung machte am Montag "Fahrlässigkeit" für das Unglück verantwortlich. An der Unglücksstelle seien "Mängel" festgestellt worden, unter anderem bei den Sicherheitsvorkehrungen, sagte Innenminister Eskander Momeni.

Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf eine Quelle mit Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden, in dem Hafen sei Natriumperchlorat explodiert. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Inhaltsstoff von Festbrennstoff für Raketen. Ein Sprecher des iranischen Verteidigungsministeriums versicherte aber am Sonntag, dass es in dem Hafen "keinerlei Ladung für militärischen Treibstoff oder militärische Nutzung" gegeben habe.

R.Hawkins--TNT

Empfohlen

Weinstein-Prozess: Klägerin Haley erneuert Vorwurf der Vergewaltigung

Im neu aufgelegten Prozess gegen den früheren US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat eine der Klägerinnen ihren Vergewaltigungsvorwurf bekräftigt. Die ehemalige Produktionsassistentin Miriam "Mimi" Haley berichtete am Mittwoch vor den Geschworenen in New York, wie Weinstein sie im Jahr 2006 zum Oralsex gezwungen habe. "Ich konnte ihm nicht entkommen", sagte die heute 48-Jährige.

BND darf Einblick in Unterlagen über Zusammenarbeit mit Comicverleger verweigern

Der Bundesnachrichtendienst (BND) darf einem Journalisten den Einblick in Unterlagen über eine frühere Zusammenarbeit mit dem 2020 gestorbenen Comicverleger Rolf Kauka, dem Erfinder von "Fix und Foxi", verwehren. Eine Klage dagegen wies das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Mittwoch ab. Der BND hatte dem Journalisten, der für "Bild" arbeitet, auf dessen Anfrage hin nur Zugang zu einem Teil der Dokumente gegeben. (Az. 10 A 1.24)

Nach tödlichem Surfunfall auf Eisbach: Ermittler in München suchen Flussbett ab

Nach dem Tod einer 33-Jährigen infolge eines Surfunfalls im Eisbach in München haben Ermittler am Mittwoch den Wasserstand abgesenkt und das Flussbett nach möglichen Hindernissen abgesucht. Gefunden wurden jedoch nur einige kleinere metallische Gegenstände, wie die Polizei in der bayerischen Hauptstadt mitteilte. Ob ein Zusammenhang mit dem Unfall bestehen könnte, werde im Zuge der laufenden Ermittlung geprüft.

Haftstrafen für Unterstützer von Gruppe Vereinte Patrioten in Rheinland-Pfalz

Das Oberlandesgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz hat zwei Unterstützer der rechtsextremen Gruppe Vereinte Patrioten zu Haftstrafen verurteilt. Ein 53-Jähriger soll für zwei Jahre und acht Monate in Haft, eine 34-Jährige für zweieinhalb Jahre, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Schuldig gesprochen wurden sie unter anderem wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.

Textgröße ändern: