The National Times - Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software

Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software


Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software
Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software / Foto: © POOL/AFP

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) vergibt am Mittwoch erstmals den Blauen Engel für Softwareprodukte. Das Umweltzeichen bekommen die beiden Unternehmen Nextcloud Server und Green Metrics Tool, wie das Bundesumweltministerium in Berlin der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Ausgezeichnet werden die Unternehmen für ressourcen- und energieeffiziente und dabei quelloffene Software.

Textgröße ändern:

"Die Digitalisierung gehört immer mehr zu unserem Alltag und bereichert unser Leben", sagte Schneider AFP. Umso wichtiger sei es, ihren Ressourcenhunger im Blick zu behalten, Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern zu vermeiden und die Digitalisierung nachhaltig zu gestalten. "Dafür bedarf es kluger, effizienter Softwarelösungen." Mit dem Blauen Engel erhielten Software-Hersteller einen Wettbewerbsvorteil, Kundinnen und Kunden "eine verlässliche Orientierungshilfe für effiziente und langlebige Produkte".

Das Bundesumweltministerium betonte die Vorteile von Open-Source-Software, deren Quelltext öffentlich ist und von anderen kostenlos eingesehen, genutzt, verändert und verbessert werden kann. Open Source sichere "eine lange Nachnutzbarkeit von Software - und damit eine langlebige Hardwarenutzung".

Monopolartige Anbieterstrukturen dagegen führten häufig zu langfristigen Bindungen an einzelne Hersteller. Besonders problematisch sei die softwarebedingte Obsoleszenz, wie sie zum Beispiel mit dem bevorstehenden Ende des Supports von Windows 10 von Microsoft zu beobachten sei: "Weltweit droht eine immense Anzahl voll funktionsfähiger Geräte allein deshalb außer Betrieb genommen zu werden, weil sicherheitsrelevante Updates nicht länger bereitgestellt werden", gab das Ministerium weiter an. Das führe zu einem "massiven" Anstieg an Elektroschrott.

Im öffentlichen Sektor ist eine ressourcenschonende und nachhaltige Digitalisierung laut Ministerium ein Ziel. Der Blaue Engel ist Teil der Vergabekriterien der öffentlichen Verwaltung - die Verleihung des Umweltzeichens für Softwareprodukte soll so auch "Maßstab" dafür sein, nachhaltige Lösungen zu programmieren.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein Programm zur Erfassung der Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen beenden. Die Verpflichtung für die größten Emittenten, unter ihnen die Ölindustrie, ihren Ausstoß von CO2 und Methan zu berechnen, solle abgeschafft werden, kündigte die US-Umweltbehörde EPA am Freitag an. Das im Jahr 2010 eingeführte Programm sei "nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt", erklärte EPA-Direktor Lee Zeldin.

EVP-Chef Weber verspricht Abkehr von Verbrenner-Aus - ADAC fordert Ende von "Grundsatzdebatten"

Der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), hat eine baldige Abkehr vom geplanten Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 in der EU in Aussicht gestellt. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte Weber der "Welt am Sonntag". "Dafür kämpfen wir hier in Brüssel schon lange - und im Herbst werden wir liefern." Er halte zwar am Ziel der Klimaneutralität fest, erklärte Weber. Aber der Weg dorthin müsse offen bleiben.

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

Textgröße ändern: