The National Times - OECD: Subventionen für chinesische Stahlproduzenten "verzerren" Weltmarkt

OECD: Subventionen für chinesische Stahlproduzenten "verzerren" Weltmarkt


OECD: Subventionen für chinesische Stahlproduzenten "verzerren" Weltmarkt
OECD: Subventionen für chinesische Stahlproduzenten "verzerren" Weltmarkt / Foto: © AFP/Archiv

Die Subventionen für chinesische Stahlhersteller sorgen nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Wettbewerbsverzerrungen auf dem Weltmarkt. Die Unternehmen in China würden - gemessen am prozentualen Anteil der staatlichen Unterstützung an den Einnahmen - im Schnitt fünfmal so hoch subventioniert wie Unternehmen in anderen Ländern, teilte die OECD am Dienstag mit. Der globale Stahlmarkt werde somit "durch nicht-marktwirtschaftliche Kräfte verzerrt, sodass Hersteller, die nicht von den Subventionen profitieren, nicht unter gleichen Bedingungen konkurrieren können".

Textgröße ändern:

China ist der größte Stahlproduzent der Welt. Die Krise der chinesischen Immobilienbranche ließ die Nachfrage nach Stahl in den vergangenen Jahren einbrechen. Die Unternehmen suchen daher zunehmend nach Absatzmärkten im Ausland.

Die chinesischen Stahlexporte hätten sich seit 2020 mehr als verdoppelt, erklärte die OECD. 2024 erreichten sie demnach den Rekordniveau von 118 Millionen Tonnen, während die Importe um fast 80 Prozent auf 8,7 Millionen Tonnen zurückgingen. Diese Entwicklung stelle für andere Länder "eine erhebliche Herausforderung" dar, da ihre eigenen Exporte sinken und die Importe steigen, hieß es in dem OECD-Stahlausblick 2025 weiter. In der Europäischen Union erhöhten sich die Stahlimporte den Angaben zufolge seit 2020 um fast 13 Prozent, in Nordamerika steigen sie sogar um 40 Prozent.

Die Situation führe zu vermehrten Handelsbeschränkungen, erklärte die OECD. Im vergangenen Jahr leiteten 19 Regierungen demnach 81 "Antidumping-Untersuchungen" zu Stahlprodukten ein, fünf Mal so viele wie 2023. Mehr als ein Drittel der Fälle habe sich auf China bezogen. US-Präsident Donald Trump hatte im März Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängt.

"Die Stahlerzeuger können erst dann zu einem nachhaltig gesunden Maß an Rentabilität zurückkehren, wenn die weltweiten Überkapazitäten und ihre Folgen sinnvoll angegangen werden", erklärte die OECD. Um wieder zu gleichen Wettbewerbsbedingungen auf dem weltweiten Stahlmarkt zu kommen, sei "eine globale Zusammenarbeit erforderlich".

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein Programm zur Erfassung der Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen beenden. Die Verpflichtung für die größten Emittenten, unter ihnen die Ölindustrie, ihren Ausstoß von CO2 und Methan zu berechnen, solle abgeschafft werden, kündigte die US-Umweltbehörde EPA am Freitag an. Das im Jahr 2010 eingeführte Programm sei "nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt", erklärte EPA-Direktor Lee Zeldin.

EVP-Chef Weber verspricht Abkehr von Verbrenner-Aus - ADAC fordert Ende von "Grundsatzdebatten"

Der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), hat eine baldige Abkehr vom geplanten Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 in der EU in Aussicht gestellt. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte Weber der "Welt am Sonntag". "Dafür kämpfen wir hier in Brüssel schon lange - und im Herbst werden wir liefern." Er halte zwar am Ziel der Klimaneutralität fest, erklärte Weber. Aber der Weg dorthin müsse offen bleiben.

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

Textgröße ändern: