The National Times - Gewerkschaft warnt vor massivem Handwerkermangel auf dem Bau

Gewerkschaft warnt vor massivem Handwerkermangel auf dem Bau


Gewerkschaft warnt vor massivem Handwerkermangel auf dem Bau
Gewerkschaft warnt vor massivem Handwerkermangel auf dem Bau / Foto: © AFP/Archiv

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt vor einem massivem Handwerkermangel: Dem Bau drohe ein "Burnout", erklärte die Gewerkschaft am Freitag. Allein der Wohnungsbau mit Neubau, Umbau, klima- und seniorengerechter Sanierung sei ein Mammutprogramm für die Firmen, das mit den vorhandenen, ohnehin voll ausgelasteten Kräften kaum zu schaffen sei.

Textgröße ändern:

In nahezu allen Betrieben der Bauwirtschaft gebe es ein "Arbeitskräfte-Vakuum", erklärte IG-BAU-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Bauarbeiter würden "händeringend" gesucht. "Das Nadelöhr für mehr Wohnraum, für besseren Klimaschutz und sinkende Mieten sind die Fachleute auf dem Bau", betonte er.

Burckhardt sieht dabei vor allem die Arbeitgeber in der Pflicht. Trotz stetig steigender Gewinne hätten es viele Baufirmen in den vergangenen Jahren versäumt, die Arbeit in der Branche attraktiver zu machen. "Das rächt sich jetzt", erklärte er. Die Knappheit an Arbeitskräften werde zunehmend zum Risiko für den Bau.

Die größten Probleme der Bauunternehmen seien nicht die steigenden Material- und Energiekosten, denn diese würden an die Kunden weitergegeben. Die eigentlichen Probleme seien "hausgemacht", kritisierte Burckhardt. "Über Jahre hinweg haben die Unternehmen der Bauwirtschaft, vor allem im Handwerk, die Einkommen ihrer Beschäftigten gedrückt."

Nach Angaben der Gewerkschaft haben vor allem Betriebe im Bauhandwerk stark mit der Abwanderung von Fachkräften zu kämpfen. Nur vier von zehn Berufsstartern arbeiteten fünf Jahre nach der Gesellenprüfung noch auf dem Bau. Ein Großteil wandere in die Industrie ab. "Statt harter Arbeit bei Wind und Wetter, vielen Überstunden, stundenlanger Pendelei zu immer neuen Baustellen erwarten sie dort klimatisierte Werkhallen und feste und planbare Arbeitszeiten", erklärte er.

Die IG BAU verweist auf aktuelle Zahlen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Danach verzeichnete die Bauwirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres bundesweit 191.000 offene Stellen und damit fast viermal so viele wie noch im Jahr 2010, als 52.000 Baubeschäftigte fehlten. In der gesamten Wirtschaft habe sich die Zahl der offenen Stellen in dem Zeitraum lediglich verdoppelt.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Trump will Anfang 2026 nach China reisen

US-Präsident Donald Trump will Anfang des kommenden Jahres nach China reisen. Er werde China "ziemlich früh im kommenden Jahr" besuchen, sagte Trump am Montag bei einem Empfang für den australischen Regierungschef Anthony Albanese im Weißen Haus. Ein genaues Datum nannte er nicht.

Störungen bei Cloud-Sparte von Amazon weltweit

Zahlreiche Internetdienste sind am Montag von Störungen der Cloud-Sparte von Amazon, Amazon Web Services (AWS), betroffen gewesen. Störungen meldeten etwa Amazons Streamingdienst Prime, die KI-Suchmaschine Perplexity, die Videospielplattform Fortnite, Amazons Sprachassistent Alexa, der Messengerdienst Snapchat oder die Sprachlern-App Duolingo. Gegen 12.30 Uhr sei das Problem behoben gewesen, erklärte AWS. Bei manchen Diensten wirkten sich die Störungen aber noch länger aus.

Luxusgüterkonzern Kering verkauft Kosmetiksparte an L'Oréal

Neuer Chef, neuer Kurs: Der verschuldete französische Luxusgüterkonzern Kering verkauft seine Kosmetiksparte an die Konkurrenz, um sich zu sanieren. Für vier Milliarden Euro geht die Sparte an den französischen Kosmetikkonzern L'Oréal, wie Kering in der Nacht zum Montag mitteilte.

Merz räumt "Fehler" in Koalition ein - Gespräche zu Wehrdienst und Rente geplant

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Probleme in der Koalition mit der SPD in den ersten Monaten eingeräumt. "Ja, wir haben natürlich auch Fehler gemacht", sagte Merz am Montag. Er sei "mit manchen Entscheidungsabläufen nicht zufrieden". Es habe "zu viele öffentliche Diskussionen gegeben, die auch als Streit interpretiert worden sind". Der CDU-Chef verwies dabei insbesondere auf die Wehrdienst-Debatte und will sich auch in den Streit um das Rentenpaket einschalten.

Textgröße ändern: