The National Times - Umfrage in Thüringen: Unterstützung für Demokratie - aber Vertrauen gesunken

Umfrage in Thüringen: Unterstützung für Demokratie - aber Vertrauen gesunken


Umfrage in Thüringen: Unterstützung für Demokratie - aber Vertrauen gesunken
Umfrage in Thüringen: Unterstützung für Demokratie - aber Vertrauen gesunken / Foto: © AFP/Archiv

Mehr als jeder zweite Thüringer ist unzufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie. Wie aus der am Dienstag in Erfurt veröffentlichten Langzeitbefragung "Thüringen-Monitor" hervorgeht, sank der Anteil derer, die zufrieden sind, wie die Demokratie in Deutschland in der Praxis funktioniert, auf 43 Prozent. Grundsätzlich bleibt die Unterstützung für die Demokratie aber hoch. Fast neun von zehn Menschen (88 Prozent) halten die Demokratie für die beste Staatsform.

Textgröße ändern:

Auch das Vertrauen in die Bundesregierung verharrt auf einem sehr niedrigen Niveau. So geben nur 19 Prozent der Befragten an, der Bundesregierung ihr Vertrauen zu schenken. Das Vertrauen in die Thüringer Landesregierung stieg hingegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich um acht Prozentpunkte auf 38 Prozent. Nach der Landtagswahl Anfang September regiert im Freistaat seit Dezember eine Koalition aus CDU, BSW und SPD.

Für den von der Staatskanzlei in Auftrag gegebenen "Thüringen-Monitor" untersucht die Universität Jena seit dem Jahr 2000 jährlich die Entwicklung der politischen Einstellungen zu Demokratie, Rechtsextremismus und Antisemitismus. Befragt wurden zwischen dem 2. September und dem 6. Oktober 2024 insgesamt 1817 wahlberechtigte Thüringerinnen und Thüringer.

Rechtsextreme Einstellungen sind danach weiterhin verbreitet und bleiben im Vergleich zum Vorjahr mit 20 Prozent konstant. Insbesondere fremdenfeindliche Aussagen erhielten in der aktuellen Umfrage aber mehr Zustimmung. So stimmen 63 Prozent der Aussage zu, Deutschland sei "durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet". Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) glaubt, dass "die Ausländer nur hierherkommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen".

Auch sogenannte neonationalsozialistische Einstellungsmuster sind mit sieben Prozent wieder etwas weiter verbreitet als in den drei Vorjahren. Dazu zählen den Nationalsozialismus verharmlosende, sozialdarwinistische, antisemitische und diktaturbefürwortende Einstellungen.

Lewis--TNT

Empfohlen

Mietpreisbremse bis 2029 verlängert - Justizministerin Hubig will zudem Verschärfung

Die geltende Mietpreisbremse wird über Ende 2025 hinaus bis 2029 verlängert. Nach dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat das entsprechende Gesetz. Ziel ist es, den vor allem in Ballungszentren weiterhin angespannten Mietwohnungsmarkt zu entlasten. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte darüber hinaus weitere Regelverschärfungen an, etwa zu Kurzzeitvermietungen, Mietwucher und möglichen Strafen bei Verstößen gegen die Mietpreisbremse.

Haushalt: Bas beklagt "schrillen Ton" in Debatte über deutschen Sozialstaat

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat in den Haushaltsberatungen des Bundestags ihre Pläne für die Rente und für Reformen beim Bürgergeld verteidigt. "Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, der muss auch im Alter vernünftig abgesichert sein", sagte sie am Freitag. Deswegen würden das derzeitige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 festgeschrieben und die Mütterrente ausgeweitet.

Kölner Ford-Werk: Schutzpaket für Beschäftigte vereinbart - Zukunft weiter ungewiss

Die Gewerkschaft IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der kriselnden Kölner Ford-Werke haben nach eigenen Angaben mit dem US-Konzern ein "Schutzpaket" für die Beschäftigten geschnürt. Es sei "eine Absicherung für alle Beschäftigten bis Ende 2032" vereinbart worden, erklärte der Betriebsrat am Freitag. "Die zukünftige Ausrichtung des Kölner Standortes bleibt weiter ungewiss", fügte allerdings die IG Metall hinzu.

"Handelsblatt": VW schließt erstmals Werk in China

Der Volkswagen-Konzern schließt erstmals eines seiner Werke in China. Das Werk, das VW gemeinsam mit seinem chinesischer Partner SAIC im ostchinesischen Nanjing betreibt, macht dicht, wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" am Freitag unter Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Menschen berichtete. VW bestätigte auf Anfrage, dass die Produktion in Nanjing eingestellt wurde.

Textgröße ändern: