The National Times - Starkes US-Wirtschaftswachstum beschert Aktienmärkten Auftrieb

Starkes US-Wirtschaftswachstum beschert Aktienmärkten Auftrieb


Starkes US-Wirtschaftswachstum beschert Aktienmärkten Auftrieb
Starkes US-Wirtschaftswachstum beschert Aktienmärkten Auftrieb

Die Börsen in Europa haben am Donnerstag zunächst empfindlich auf die jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik reagiert, angesichts starker Konjunkturdaten aus den USA dann aber wieder ins Plus gedreht. Der Dax in Frankfurt am Main schloss nach anfänglichen Verlusten ebenso wie die Leitindizes in Paris und London im Plus und notierte bei 15.524 Punkten. Auch an der New Yorker Wall Street ging es aufwärts.

Textgröße ändern:

Das US-Handelsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltweit größten Volkswirtschaft 2021 nach dem coronabedingten Einbruch im Vorjahr um 5,7 Prozent zulegte - und damit so stark wie seit 1984 nicht mehr. Der Dow Jones in New York legte daraufhin zu Handelsbeginn um mehr als ein Prozent zu. Zusätzliche positive Impulse gab es durch solide Gewinnzahlen von Unternehmen.

Dabei hatte es am Donnerstag zunächst verbreitet Kursverluste gegeben. In Asien schlossen die Handelsplätze in Tokio, Hongkong und Shanghai im Minus. Skepsis bei den Anlegern löste vor allem das baldige Ende der lockeren US-Geldpolitik aus.

Denn die US-Notenbank Fed steuert auf eine baldige Erhöhung der Leitzinsen und damit eine Abkehr von der coronabedingten Nullzins-Politik zu. Der zuständige Offenmarktausschuss der Notenbank sei "geneigt", die Leitzinsen bei seinem nächsten Treffen im März anzuheben, wenn "die Bedingungen dafür angemessen sind", hatte Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch gesagt. Noch offen ist, wie genau die Zinsen steigen sollen.

Der Fed-Ausschuss hatte bei seiner zweitägigen Sitzung am Dienstag und Mittwoch das bisherige Zinsniveau von zwischen 0,0 und 0,25 unverändert gelassen, zugleich aber eine baldige Zinserhöhung angekündigt. Gründe dafür sind die hohe Inflation in den USA von zuletzt sieben Prozent sowie ein robuster Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosigkeit von unter vier Prozent. Die wegen der Corona-Pandemie gestarteten massiven Anleihekäufe sollen demnach Anfang März auslaufen.

Die beiden Analysten Robert Tipp und Ellen Gaske vom Unternehmen PGIM Fixed Income sprachen angesichts der Fed-Entscheidung für eine straffere Geldpolitik in diesem Jahr von einem "schwierigen Balanceakt". Denn die wirtschaftlichen Aussichten seien nicht zuletzt wegen der Corona-Krise mit einem "hohen Maß an Unsicherheit verbunden".

Die Fed werde allerdings versuchen, die Finanzmärkte "nicht allzu sehr zu verunsichern" und verhalte sich daher sehr transparent und deute Flexibilität an, erklärten die Analysten. Die Entwicklung vor allem der Risikomärkte deute zudem darauf hin, dass diese sich "angemessen auf die bevorstehende Straffung vorbereitet" hätten und sich nun "stabilisieren könnten".

Matthias Jörss, Chefvolkswirt beim Vermögensmanager SALytic Invest, sprach hingegen von einer "markanten Wende in der Geldpolitik". Kurzfristig würden den Aktienmärkten noch die positiven Unternehmensberichte helfen. Längerfristig sei die weniger expansive Geldpolitik jedoch eine "erhebliche Belastung" für die Bewertung aller Vermögenswerte.

T.Ward--TNT

Empfohlen

Trump knüpft Finanzhilfe für Argentinien an Wahlerfolg von Präsident Milei

US-Präsident Donald Trump hat die weitere Unterstützung seines Landes für das finanziell angeschlagene Argentinien vom Ausgang der bevorstehenden Parlamentswahlen abhängig gemacht. Bei einem Besuch des ihm politisch nahestehenden argentinischen Präsidenten Javier Milei sagte Trump am Dienstag im Weißen Haus: "Wissen Sie, unsere Genehmigungen hängen in gewisser Weise davon ab, wer die Wahl gewinnt, denn wenn ein Sozialist gewinnt, sieht man Investitionen ganz anders."

Neuer Ärger in der Koalition: Junge Unionsabgeordnete stellen Rentenpaket in Frage

Neue Baustelle für die schwarz-rote Koalition: Ein Teil der Unionsabgeordneten stellte am Dienstag den Kabinettsbeschluss zum milliardenschweren Rentenpaket wieder in Frage. Das Vorhaben sei im Bundestag "in seiner jetzigen Ausgestaltung nicht zustimmungsfähig", heißt es in einem Beschluss der Jungen Gruppe der Union. Kanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte für die Kritik Verständnis, die SPD pochte jedoch auf der Einhaltung des Kabinettsbeschlusses.

IWF: Weltwirtschaft wächst 2025 stärker als erwartet - Plus in Deutschland bescheiden

Die Weltwirtschaft erweist sich trotz Handelsstreitigkeiten und Unsicherheiten durch Krisen und Kriege als erstaunlich robust - zumindest vorerst. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schraubte mit einem Wachstum um 3,2 Prozent in diesem und 3,1 Prozent im kommenden Jahr seine Erwartungen leicht nach oben. Für Deutschland rechnet der IWF 2025 mit 0,2 Prozent Wachstum - 2026 allerdings nur mit 0,9 Prozent. Das ist deutlich pessimistischer als die Prognose der Bundesregierung.

EU-Kommission verhängt Millionenstrafen gegen Modemarken Gucci, Chloé und Loewe

Die Europäische Kommission hat wegen Verstößen gegen die EU-Wettbewerbsregeln Millionenstrafen gegen die Luxusmodemarken Gucci, Chloé und Loewe verhängt. Alle drei Firmen hätten unabhängigen Läden und Onlineshops zu streng vorgeschrieben, wann und zu welchem Preis sie die Markenprodukte verkaufen dürften, teilte die Kommission am Dienstag mit. Die drei Unternehmen haben ihre Vergehen den Angaben zufolge eingeräumt und inzwischen beendet.

Textgröße ändern: