The National Times - Visa und Mastercard setzen Geschäfte in Russland aus

Visa und Mastercard setzen Geschäfte in Russland aus


Visa und Mastercard setzen Geschäfte in Russland aus
Visa und Mastercard setzen Geschäfte in Russland aus

Nach zahlreichen weiteren westlichen Unternehmen setzen auch die US-Kreditriesen Mastercard und Visa wegen der russischen Ukraine-Invasion ihre Geschäfte in Russland aus. Angesichts der "beispiellosen Natur des derzeitigen Konflikts und des ungewissen wirtschaftlichen Umfelds" habe Mastercard entschieden, "unsere Netzwerkdienste in Russland vorerst einzustellen", teilte das Unternehmen am Samstag mit. Visa-Chef Al Kelly erklärte, das Unternehmen sehe sich nach der "grundlosen Invasion Russlands in der Ukraine" zum Handeln gezwungen.

Textgröße ändern:

Visa erklärte, es werde mit "sofortiger Wirkung" mit seinen "Klienten und Partnern in Russland zusammenarbeiten, um über die kommenden Tage alle Visa-Transaktionen einzustellen". In Russland ausgestellte Karten würden außerhalb des Landes nicht mehr funktionieren. Von ausländischen Banken ausgestellte Kreditkarten könnten nicht mehr in Russland eingesetzt werden. Mastercard äußerte sich ähnlich.

Sowohl Visa als auch Mastercard hatten bereits zuvor erklärt, die von den USA und anderen westlichen Staaten verhängten Sanktionen gegen Russland einzuhalten. Der russische Bankensektor ist von den westlichen Strafmaßnahmen besonders betroffen.

Russische Banken versuchten, die Auswirkungen der Ankündigungen von Mastercard und Visa für russische Kunden herunterzuspielen. "Alle Bankkarten von Visa und Mastercard, die von russischen Banken ausgestellt wurden, werden auf russischem Gebiet bis zu ihrem Ablaufdatum normal funktionieren", erklärte die russische Zentralbank. Russen, die ins Ausland reisten, benötigten jedoch alternative Zahlungsmittel.

Die Sberbank schrieb in ihrem offiziellen Kanal im Messengerdienst Telegram, die Karten könnten weiterhin auf russischem Staatsgebiet eingesetzt werden, "um Geld abzuheben, Überweisungen unter Verwendung der Kartennummer zu tätigen und um in russischen Offline- und Online-Shops zu bezahlen".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte während einer Videokonferenz mit Mitgliedern des US-Kongresses am Samstag die Aussetzung des Betriebs von Mastercard und Visa in Russland gefordert. Wegen des russischen Einmarsches in sein Land appellierte Selenskyj nach Angaben von Parlamentariern zudem an den Westen, ein Importverbot für russisches Gas und Öl zu verhängen.

Der Westen hat wegen der russischen Ukraine-Invasion harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Betroffen sind unter anderem der Bankensektor und die Fluggesellschaften des Landes. Auf den Sanktionslisten der EU, Großbritanniens und der USA stehen zudem Kreml-Chef Wladimir Putin sowie weitere Regierungsvertreter und Oligarchen.

Seit Beginn der Ukraine-Invasion vor zehn Tagen haben zahlreiche internationale Unternehmen ihre Geschäfte in Russland gestoppt, darunter der Chip-Hersteller Intel, der Wohnungsvermittler Airbnb und französische Luxusmarken wie Hermès und Chanel.

D.S.Robertson--TNT

Empfohlen

BGH urteilt über Datenspeicherung bei zu spät bezahlten Rechnungen durch Schufa

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe urteilt am Donnerstag (08.45 Uhr) darüber, wie lange die Schufa Daten über Zahlungsausfälle speichern darf, wenn die Schulden bezahlt wurden. Im konkreten Fall beglich der Kläger Forderungen trotz Mahnungen und einem Vollstreckungsbescheid erst nach längerer Zeit. Daten über solche Zahlungsausfälle speichert die Schufa für bis zu drei Jahre nach der Bezahlung, weshalb Betroffene beispielsweise Miet- oder Kreditverträge oft nicht bekommen. (Az. I ZR 97/25)

Rom und Paris bremsen bei Mercosur-Abkommen - Merz für Unterzeichnung noch in diesem Jahr

Am Samstag soll das Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten in Brasilien unterzeichnet werden - doch die Einigung wackelt: Sowohl Rom als auch Paris fordern eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hingegen will sich beim EU-Gipfel "intensiv" für eine Unterzeichung noch in diesem Jahr einsetzen.

Bund und Länder eröffnen Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum

Bund und Länder bündeln ihre Kräfte für die bessere Abwehr von Drohnen: Mit Ministerkollegen aus den Ländern eröffnete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch das Gemeinsame Drohnenabwehrzentrum in Berlin. Das Zentrum soll nach Angaben seines Ministeriums rund um die Uhr in Betrieb sein; es sei darauf ausgelegt, "kurzfristig und koordiniert auf Gefährdungen der Sicherheitslage zu reagieren".

Mercosur-Abkommen wackelt: Rom und Paris stellen sich quer

Die für Samstag angestrebte Unterzeichnung des Handelsabkommens der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wackelt. Sowohl Italien als auch Frankreich pochen auf eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Frankreich werde sich "entscheiden dagegen stellen", sollte die EU den Abschluss forcieren wollen, hieß es in Paris.

Textgröße ändern: