The National Times - Studie: Globale Krisen treiben Millionen Menschen in moderne Sklaverei

Studie: Globale Krisen treiben Millionen Menschen in moderne Sklaverei


Studie: Globale Krisen treiben Millionen Menschen in moderne Sklaverei
Studie: Globale Krisen treiben Millionen Menschen in moderne Sklaverei / Foto: © AL-WATAN DOHA/AFP

Globale Krisen wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und militärische Konflikte treiben einer Studie zufolge weltweit immer mehr Menschen in sklavereiähnliche Verhältnisse. "50 Millionen Menschen weltweit leben in moderner Sklaverei, das sind zehn Millionen mehr als fünf Jahre zuvor", erklärte die Menschenrechtsorganisation Walk Free am Mittwoch. Maßgeblich verantwortlich für diese Entwicklung sei, dass Menschen vertrieben und zu "ungeplanter Migration" gezwungen würden. Dies erhöhe das Ausbeutungsrisiko.

Textgröße ändern:

Die zehn Länder mit der größten Verbreitung moderner Sklaverei sind der Organisation zufolge Nordkorea, Eritrea, Mauretanien, Saudi-Arabien, Türkei, Tadschikistan, die Vereinigten Arabischen Emirate, Russland, Afghanistan und Kuwait. Das Problem betrifft demnach aber auch reichere Staaten und wegen der globalen Lieferketten tragen europäische Länder und insbesondere die USA maßgeblich dazu bei.

"Die Vereinigten Staaten waren mit Abstand der größte Importeur von Risikoprodukten", erklärte Walk Free. Unter den identifizierten Waren, die häufig im Zusammenhang mit Zwangsarbeit produziert werden, sind den Aktivisten zufolge vor allem Elektronikartikel und Bekleidung, aber auch Palmöl und Solarzellen.

"Die moderne Sklaverei durchdringt jeden Aspekt unserer Gesellschaft", erklärte Walk-Free-Chefin Grace Forrest. "Sie ist in unsere Kleidung eingewoben, beleuchtet unsere Elektronik und würzt unser Essen."

Der Klimawandel trage in besonderem Maße zur Ausbeutung bei: "Immer heftigere Wetterereignisse führen zur Vertreibung von Gemeinschaften und erhöhen das Risiko moderner Sklaverei", erklärte die Organisation. Zugleich seien es häufig Sektoren mit hohem Zwangsarbeitsrisiko wie Bergbau und Holzeinschlag, die auch zur Verschlechterung des Klimas beitragen.

Die Aktivisten fordern entschiedeneres regulatorisches Eingreifen in Lieferketten, um Ausbeutung zu verhindern. "In den letzten Jahren haben Australien, Kanada, Deutschland und Norwegen Gesetze erlassen, um Unternehmen und Regierungen für die Ausbeutung in globalen Lieferketten zur Verantwortung zu ziehen." Dies gehe in die richtige Richtung, sei aber bei weitem nicht genug.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Halb so viel Niederschlag wie üblich: Trockenheit in Deutschland hält im April an

Die wochenlang anhaltende Trockenheit in Deutschland hat sich im April zunächst fortgesetzt. Im Monatsverlauf fiel nach vorläufigen Daten mit im Schnitt 31 Litern je Quadratmeter nur etwa die Hälfte der üblichen Regenmenge, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach mitteilte. In der zweiten Aprilhälfte vermehrt einsetzender Niederschlag änderte die Lage demnach wenig.

Wetterdienst warnt vor Dauerregen in der Mitte Deutschlands

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Dauerregen in der Mitte Deutschlands. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Ostsachsen wird am Donnerstag teils kräftiger und lang anhaltender Regen erwartet, wie der DWD in Offenbach mitteilte. Auch Gewitter sind nicht ausgeschlossen. In den betroffenen Gebieten sind innerhalb von 24 Stunden Niederschläge bis zu 50 Liter pro Quadratmeter möglich.

Sandsturm im Irak: Mehr als 3700 Menschen wegen Atembeschwerden behandelt

Wegen eines Sandsturms sind im Irak mehr als 3700 Menschen mit Atembeschwerden medizinisch versorgt worden. Seit Montag seien 3747 Fälle von Atemnot gezählt worden, erklärte der Sprecher des irakischen Gesundheitsministeriums, Saif al-Badr, am Dienstag. Es sei aber niemand auf die Intensivstation gebracht worden. Am Montag waren die Flughäfen in Basra und Nadschaf aufgrund der geringen Sichtweite vorübergehend geschlossen worden.

Grünen-Fraktionschefin Haßelmann kritisiert Rückschritt für Klimaschutz im Koalitionsvertrag

Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann hat die Positionen zum Klimaschutz im Koalitionsvertrag von Union und SPD als Rückschritt bezeichnet. Bei der Grundgesetzänderung für das Milliarden-Finanzpaket habe es noch eine klare Position zur Klimaneutralität gegeben, "aber jetzt schleifen wir die Klimaziele und bauen Umweltrechte und Schutzstandards für Bürgerinnen und Bürger ab", sagte sie am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Textgröße ändern: