The National Times - Globale Erwärmung bedroht wichtige Planktonarten: Mainzer Forscher schlagen Alarm

Globale Erwärmung bedroht wichtige Planktonarten: Mainzer Forscher schlagen Alarm


Globale Erwärmung bedroht wichtige Planktonarten: Mainzer Forscher schlagen Alarm
Globale Erwärmung bedroht wichtige Planktonarten: Mainzer Forscher schlagen Alarm / Foto: © AFP/Archiv

Wegen der Erderwärmung kämpfen wichtige Planktongruppen im Meer nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern zunehmend um ihr Überleben. Der Bestand an Einzellern von Typ der planktischen Foraminiferen schrumpfe "alarmierend schnell", berichtete das Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz am Mittwoch unter Verweis auf eine gemeinsam mit französischen Forschern veröffentlichte Studie. Grund seien steigenden Meerestemperaturen sowie die zunehmende Versauerung des Wassers durch CO2.

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Mainzer Experten sind Foraminiferen, von denen viele von einer Kalkschale umgeben sind, eine wichtige Nahrungsgrundlage für marine Ökosysteme und bedeutende Kohlenstoffspeicher. Wegen der zunehmend höheren Meeresoberflächentemperatur wandern sie demnach bis zu zehn Kilometer pro Jahr polwärts in kühlere Gewässer oder tauchen in tiefere Wasserschichten.

Auch mit solchen Anpassungen können sich die winzigen Einzeller offenbar aber nicht schnell genug an die sich verschlechternden Umweltbedingungen anpassen. In den vergangenen 80 Jahren schrumpften ihre Populationen schon um ein Viertel, wie aus der nun im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie hervorgeht. Die größten Verluste gab es in tropischen Meeren, weil die starke Erwärmung dort die Fortpflanzungszyklen der Foraminiferen stoppt.

"Die Umweltveränderungen schreiten schneller voran, als die meisten Arten mithalten können", erklärte das Max-Planck-Institut für Chemie. In den tropischen Regionen könne so "ein weiteres Aussterben" ausgelöst werden.

Nach Anhaben der Forscher führt der höhere CO2-Gehalt zu einer Versauerung des Meerwassers, was Foraminiferen die Bildung ihrer Kalkschalen erschwert. Verringerte Schalenbildung durch die massenhaft vorkommenden Planktonarten führt demnach auch dazu, dass Ozeane weniger Kohlenstoff speichern. Schalen abgestorbener Einzeller sinken auf den Meeresgrund und sammeln sich dort an.

Die Analyse basiert laut Mainzer Max-Planck-Institut auf der Auswertung von knapp 200.000 Datensätzen, die seit 1910 zusammengetragen wurden. Mit diesen lässt sich die Reaktion der Einzeller auf den Klimawandel nachvollziehen.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: