The National Times - "Schritt halten": Lahm über deutschen Frauenfußball

"Schritt halten": Lahm über deutschen Frauenfußball


"Schritt halten": Lahm über deutschen Frauenfußball
"Schritt halten": Lahm über deutschen Frauenfußball / Foto: © SID

Der einstige Weltmeister Philipp Lahm fordert mehr Investitionen im deutschen Frauenfußball und einen größeren Fokus auf die Ausbildung. Deutschland müsse in dieser Hinsicht "aufpassen, Schritt zu halten", schrieb Lahm in seiner Kolumne für die Wochenzeitung Zeit und begründete dies mit den Eindrücken von der Europameisterschaft: "Zwar trat das Team als Einheit auf, aber die herausragenden Spielerinnen kommen inzwischen woanders her."

Textgröße ändern:

Das deutsche Team war in der Schweiz bis ins Halbfinale vorgestoßen und dort an Spanien gescheitert, überzeugte im Turnierverlauf vor allem mit Kampfstärke und Defensivarbeit. Spielerisch waren andere Teams stärker. Lahm zieht hier einen Vergleich zu den deutschen Männern.

"Zwischen 1980 und 1990 wurden sie Europa- wie Weltmeister, standen dreimal nacheinander im WM-Finale", schrieb der 41-Jährige: "Damals war viel von deutschen Tugenden die Rede, so wie jetzt bei den Frauen. Die Männer machten dann aber irgendwann die Erfahrung, dass diese nicht mehr genügen."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe damals mit seiner umfassenden Nachwuchsreform reagiert, "die Generation, die daraus entsprang, brachte Spielfreude und Kreativität mit und wurde 2014 Weltmeister." Dies müsse nun auch im Frauenfußball geschehen. "Warum werden in den Nachwuchszentren fast nur Jungs intensiv ausgebildet? Ein reiches Land wie Deutschland sollte seine Ressourcen gleichmäßig verteilen. Beim DFB müsste durch den lukrativen Deal mit Nike Geld vorhanden sein."

Andere Länder, so Lahm, hätten diese Maßnahmen schon früher umgesetzt, der Sport profitiere sichtbar. "Die Spielerinnen sind athletischer geworden, schießen besser, dribbeln schneller", schrieb er vor dem EM-Finale zwischen England und Spanien am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel. Auch der Frauenfußball sei mittlerweile "Volkssport. Es ist ein idealer Moment, um in ihn zu investieren."

G.Morris--TNT

Empfohlen

Piastri geschlagen: Norris holt die Pole in Belgien

Lando Norris hat beim Großen Preis von Belgien dank einer starken Vorstellung im Qualifying die besten Chancen auf seinen dritten Sieg in Folge. Der McLaren-Pilot rauschte am Samstagnachmittag in 1:40,562 Minuten über den Circuit de Spa-Francorchamps und verwies Formel-1-Spitzenreiter Oscar Piastri auf den zweiten Platz. Die beiden McLaren trennten nur 0,085 Sekunden. Dritter wurde Ferraris Charles Leclerc.

Podium ganz nah: Lipowitz als Dritter ins Tour-Finale

In Weiß nach Paris: Florian Lipowitz hat beim großen Ausreißer-Fest in den Bergen des Jura die wohl letzten heiklen Momente bei seiner traumhaften Tour de France überstanden und darf sich auf ein doppeltes Happy End am Sonntag freuen. Der Gesamtdritte und Führende der Nachwuchswertung verteidigte auf der vorletzten Etappe der Frankreich-Rundfahrt seinen komfortablen Vorsprung auf Verfolger Oscar Onley mühelos, der sensationelle Sprung aufs Podium ist ganz nah.

Mit Wirtz, ohne Díaz: Liverpool verliert Test gegen Milan

Mit Rekord-Zugang Florian Wirtz, aber ohne den vom FC Bayern München umworbenen Luis Díaz hat der englische Fußball-Meister FC Liverpool den Härtetest gegen die AC Mailand mit 2:4 (1:1) verloren. Vor 50.000 Zuschauern in Hongkong spielte Wirtz von Beginn an im Sturmzentrum und setzte in 45 Minuten Spielzeit viele gute Akzente, eine Torbeteiligung blieb aber aus.

FC Bayern: Musiala arbeitet am Comeback

Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala hat nach seiner schweren Beinverletzung das Reha-Training auf dem Gelände des FC Bayern aufgenommen. Die Münchner verbreiteten am Samstag gleich mehrere Fotos, die den 22-Jährigen bei Übungen im Fitnessraum an der Säbener Straße zeigen. Das verletzte linke Bein wird dabei nach wie vor von einer Schiene geschützt.

Textgröße ändern: