The National Times - "Klares Signal": Dobrindt rechtfertigt Rücknahme von Turbo-Einbürgerungen

"Klares Signal": Dobrindt rechtfertigt Rücknahme von Turbo-Einbürgerungen


"Klares Signal": Dobrindt rechtfertigt Rücknahme von Turbo-Einbürgerungen
"Klares Signal": Dobrindt rechtfertigt Rücknahme von Turbo-Einbürgerungen / Foto: © AFP/Archiv

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die geplante Rücknahme der so genannten Turbo-Einbürgerungen gegen Kritik verteidigt. "Wir senden damit ein klares Signal in die Öffentlichkeit: Von dieser Regierung aus werden Pull-Faktoren reduziert", sagte Dobrindt am Mittwoch in der abschließenden Debatte des Bundestags über den Gesetzentwurf. Der Begriff "Pull-Faktoren" bezeichnet Anreize, die Menschen zur Migration nach Deutschland ermuntern können.

Textgröße ändern:

Mit der Reform sollen Einbürgerungen grundsätzlich erst wieder nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich sein. Die Ampel-Koalition hatte im vergangenen Jahr in ihrer Reform des Staatsbürgerschaftsrechts die Möglichkeit für Zugewanderte geschaffen, schon nach drei Jahren einen deutschen Pass zu bekommen, wenn sie besondere Leistungen bei der Integration nachweisen konnten.

"Der deutsche Pass wird als Anerkennung für gelungene Integration zur Verfügung stehen und nicht als Anreiz für illegale Migration", sagte Dobrindt im Bundestag. Deswegen werde die Turbo-Einbürgerung "ersatzlos" abgeschafft. Zwar sei "Einbürgerung ein bedeutender Faktor für den Zusammenhalt in unserem Land", sagte Dobrindt - "aber ausschließlich doch dann, wenn sie am Ende eines Integrationsprozesses steht und nicht am Anfang".

Dobrindts Gesetzentwurf lässt andere Punkte der Staatsbürgerschaftsreform der Ampel-Regierung weiter in Kraft. Die Reform hatte den Mindestaufenthalt in Deutschland vor der Einbürgerung von acht Jahren auf im Regelfall fünf Jahre gesenkt - dabei soll es bleiben. Auch an der generellen Hinnahme doppelter Staatsbürgerschaften soll sich nichts ändern. Eingebürgerte müssen nicht auf andere Staatsbürgerschaften verzichten, wenn sie einen deutschen Pass wollen.

L.A.Adams--TNT

Empfohlen

Frankreich: Ernennung eines neuen Premiers binnen 48 Stunden möglich

Der zurückgetretene französische Premierminister Sébastien Lecornu hält die Ernennung eines Amtsnachfolgers innerhalb von 48 Stunden für möglich. In der Nationalversammlung lehne eine "absolute Mehrheit" eine Auflösung und vorgezogene Neuwahlen ab, sagte Lecornu am Mittwochabend dem Sender France 2. "Die Situation erlaubt es dem Präsidenten, innerhalb der nächsten 48 Stunden einen Premierminister zu ernennen", sagte er.

Bundestag streicht Möglichkeit zur beschleunigten Einbürgerung

Der Bundestag hat am Mittwoch eine migrationspolitische Reform der früheren Ampel-Regierung zurückgenommen. Die Möglichkeit zur beschleunigten Einbürgerung nach drei Jahren Aufenthalt in Deutschland wird durch das nun verabschiedete Gesetz ersatzlos gestrichen. Künftig kann die deutsche Staatsangehörigkeit erst nach mindestens fünf Jahren Aufenthalt beantragt werden. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sprach von einem "klaren Signal", um Anreize zur illegalen Migration abzuschaffen.

Anzeichen für Fortschritte bei Gaza-Gesprächen zwischen Israel und Hamas in Ägypten

Hoffnung auf ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln: Am dritten Tag der indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas mehren sich die Anzeichen für Fortschritte in den Gesprächen. Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi sprach am Mittwoch von "sehr ermutigenden" Signalen. Die Hamas äußerte sich "positiv" über den Verlauf der Verhandlungen in Scharm el-Scheich. Unterdessen trafen weitere hochrangige Teilnehmer im Vermittlerland Ägypten ein, darunter aus den USA, Katar und der Türkei.

Spitzen der Koalition treffen sich zu Beratungen im Kanzleramt

Die Spitzen von Union und SPD sind am Mittwoch zu einem Koalitionsausschuss im Kanzleramt in Berlin zusammengekommen. Die Regierungsparteien wollten dabei auf Chefebene nach Lösungen für eine Reihe von Konfliktthemen suchen. Konkret dürfte es um die Reform des Bürgergelds und eine gemeinsame Haltung der Bundesregierung zum Verbot neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gehen.

Textgröße ändern: