The National Times - Proteste in Madagaskar: Präsident Rajoelina ernennt General als Regierungschef

Proteste in Madagaskar: Präsident Rajoelina ernennt General als Regierungschef


Proteste in Madagaskar: Präsident Rajoelina ernennt General als Regierungschef
Proteste in Madagaskar: Präsident Rajoelina ernennt General als Regierungschef / Foto: © AFP

Vor dem Hintergrund der seit Tagen anhaltenden Proteste gegen die Regierung in Madagaskar mit mindestens 22 Toten hat der Präsident des Landes, Andry Rajoelina, einen neuen Regierungschef nominiert. Er habe "mit Weisheit" den General Ruphin Fortunat Dimbisoa Zafisambo als Ministerpräsident ernannt, erklärte Rajoelina am Montagabend. Vergangene Woche hatte Rajoelina seine gesamte Regierung entlassen, womit sich die Protestbewegung jedoch nicht zufrieden gab.

Textgröße ändern:

In der Hauptstadt Antananarivo kam es unterdessen erneut zu Demonstrationen mit hunderten Teilnehmern, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Sicherheitskräfte trieben die Demonstranten mit Tränengas auseinander. Mindestens ein junger Mann wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Örtlichen Medien zufolge kam es in der südlichen Stadt Toliara ebenfalls zu Protesten.

Die Proteste hatten vor knapp zwei Wochen begonnen. Auslöser waren regelmäßige Stromausfälle von mehr als zwölf Stunden täglich sowie Probleme bei der Wasserversorgung. Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der Proteste mindestens 22 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt - was die Proteste weiter anheizte.

Die unter dem Namen "Gen Z" zusammengeschlossene Protestbewegung fordert in Onlinediensten den Rücktritt Rajoelinas, die Auflösung des Senats, des Verfassungsgerichts und der Wahlkommission sowie die strafrechtliche Verfolgung des Geschäftsmannes Mamy Ravatomanga, der angeblich Rajoelinas wichtigster Geldgeber ist.

Präsident Rajoelina war 2009 nach einem Putsch gegen den damaligen Staatschef Ravalomanana an die Macht gekommen. Ende 2023 wurde er bei einer von der Opposition boykottierten Wahl für eine dritte Amtszeit bestätigt. Das vor der afrikanischen Ostküste liegende Madagaskar gehört trotz seiner vielen Rohstoffe zu den ärmsten Ländern der Welt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze.

K.M.Thompson--TNT

Empfohlen

Zweiter Jahrestag von Hamas-Angriff auf Israel: Merz ruft zur Solidarität mit jüdischer Gemeinschaft auf

Anlässlich des zweiten Jahrestages des Angriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft aufgerufen. "Gehen Sie heute, gehen sie morgen und übermorgen auf unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu, wo immer es Ihnen möglich ist. Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu", hieß es in einem vorab veröffentlichten Text einer Videobotschaft von Merz vom Dienstag.

Trump: Hamas stimmt sehr wichtigen Punkten bei Gaza-Verhandlungen zu

US-Präsident Donald Trump hat sich optimistisch über die derzeit in Ägypten stattfindenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über ein mögliches Ende des Krieges im Gazastreifen geäußert. "Ich denke die Hamas hat Dingen zugestimmt, die sehr wichtig sind", sagte Trump am Montag vor Journalisten im Oval Office. "Wir werden einen Gaza-Deal haben, da bin ich mir ziemlich sicher."

Auch Thunberg dabei: Israel schiebt weitere 171 Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte ab

Israel hat 171 weitere Aktivisten der gestoppten Hilfsflotte für den Gazastreifen abgeschoben, darunter auch deutsche Staatsbürger. 161 Menschen aus insgesamt 16 europäischen Ländern landeten am Montag in Athen, wie das griechische Außenministerium mitteilte. Zehn weitere Aktivisten wurden in die Slowakei gebracht. Unter den in Athen Gelandeten befand sich auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie und die französische Linkspolitikerin Rima Hassan berichteten von Gewalt von israelischer Seite.

Regierungskrise in Frankreich: Macron will sich "Verantwortung stellen"

Die Regierungskrise in Frankreich wird immer unübersichtlicher: Präsident Emmanuel Macron hat innerhalb von 24 Stunden eine neue Regierung ernannt, den Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu angenommen und denselben dann mit einem letzten Verhandlungsversuch beauftragt. Zugleich erklärte Macron nach Angaben aus seinem Umfeld am Montag, sich seiner "Verantwortung zu stellen", sollte dieser Versuch scheitern.

Textgröße ändern: