The National Times - Ein Jahr nach Anschlag in Solingen hält Verunsicherung an - Wüst zeigt Verständnis

Ein Jahr nach Anschlag in Solingen hält Verunsicherung an - Wüst zeigt Verständnis


Ein Jahr nach Anschlag in Solingen hält Verunsicherung an - Wüst zeigt Verständnis
Ein Jahr nach Anschlag in Solingen hält Verunsicherung an - Wüst zeigt Verständnis / Foto: © AFP

Ein Jahr nach dem Anschlag in Solingen hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Verständnis geäußert, dass Menschen in der Stadt noch immer verunsichert seien. "Ich finde es ganz menschlich, dass man danach verunsichert ist", sagte Wüst im WDR5-"Morgenecho" laut Mitteilung vom Freitag. Nach einer Umfrage des Westdeutschen Rundfunks fühlen sich gut ein Drittel der Menschen in Solingen noch heute unsicher.

Textgröße ändern:

"Das ist Ausdruck dessen, was vor einem Jahr in Solingen auf dem Fronhof passiert ist", sagte Wüst dem WDR weiter. Die Landesregierung habe nach der Tat sehr genau schauen müssen, was getan werden könne, "um Vertrauen zurückzugewinnen". Dazu gehöre mehr Sicherheit, aber auch Verbesserungen in der Migrationspolitik und bei Prävention.

"Ich glaube, das ist das, was Politik dann als Aufgabe hat", fügte Wüst hinzu. Zugleich äußerte er Verständnis für Sorgen der Solinger wegen der Flüchtlingszuwanderung. "Wir sind an das Limit gekommen", sagte Wüst.

Bei dem Messerangriff am 23. August 2024 waren in Solingen drei Menschen ums Leben gekommen. Acht weitere wurden teils schwer verletzt. Die Tat ereignete sich während eines Stadtfestes auf einem öffentlichen Platz, dem Fronhof. Der syrische Tatverdächtige muss sich derzeit in Düsseldorf wegen Mordes aus mutmaßlich islamistischen Motiven vor Gericht verantworten.

Nach der WDR-Umfrage unter Einwohnern Solingens sind derweil auch ein Jahr nach der Tat die Folgen "spür- und messbar". Ein Drittel der Befragten fühlt sich noch immer in Parks, auf Plätzen oder im Nahverkehr unsicher. In den Wochen und Monaten nach dem Anschlag waren es rund 60 Prozent gewesen.

Auch die Zuwanderung bewerteten viele Menschen in Solingen nach dem Anschlag kritischer. Vor dem Anschlag hatten bereits 31 Prozent eine negative Einstellung zur Zuwanderung. Danach gaben zusätzlich 23 Prozent an, kritischer zur Flüchtlingsaufnahme geworden zu sein.

Mehrheitlich gering ist laut Umfrage das Vertrauen der Solinger in Politik, Behörden und Polizei, künftige Anschläge verhindern zu können. Rund 55 Prozent äußerten wenig oder gar kein Vertrauen. Befragt wurden vom 30. Juli bis 11. August per Telefon rund 1000 zufällig ausgewählte, deutschsprachige Erwachsene aus Solingen durch das Institut Infratest dimap.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Nach Gerichtsbeschluss: Verwirrung um geplante Umbenennung von Berliner Mohrenstraße

Einen Tag vor der geplanten Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin-Mitte herrscht nach einem Gerichtsbeschluss Unklarheit über den Namensakt. Das Verwaltungsgericht Berlin teilte am Freitag zunächst mit, dass es dem Eilantrag eines Anwohners gegen die Umbenennung stattgegeben habe und diese daher nicht stattfinden dürfe. Der Bezirk Mitte legte dagegen umgehend Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ein und ging davon aus, dass die Umbenennung deshalb wie geplant vonstattengehen könne.

Nato-Generalsekretär fordert in Kiew "robuste Sicherheitsgarantien" für die Ukraine

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat bei einem unangekündigten Besuch in Kiew "robuste Sicherheitsgarantien" der westlichen Verbündeten für die Ukraine gefordert. Wenn die Zeit für ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gekommen sei, müsse die Ukraine "die unmissverständliche Kraft der Freunde der Ukraine" hinter sich haben, sagte Rutte am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Und genau daran arbeiten wir derzeit", fügte Rutte hinzu.

Klimaaktivisten um Thunberg blockieren Finanzinstitute in Oslo

Klima- und pro-palästinensische Aktivisten, darunter Greta Thunberg, haben in Oslo vorübergehend den Zugang zur norwegischen Zentralbank blockiert und den Hauptsitz der größten Bank des Landes besetzt. Sie wollten damit am Freitag gegen deren Investitionen in Israel und fossile Brennstoffe protestieren. Die Blockaden waren Teil einer rund zehntägigen Kampagne, die Einfluss auf die Parlamentswahl am 8. September nehmen will.

Merz reist mit Macron und Tusk am Mittwoch nach Moldau

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird kommende Woche zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem polnischen Regierungschef Donald Tusk nach Moldau reisen. Der Besuch finde anlässlich des moldauischen Unabhängigkeitstags statt, teilte die Bundesregierung am Freitag mit. Die drei Vertreter des sogenannten Weimarer Dreiecks werden dabei von Staatspräsidentin Maia Sandu empfangen. Am Abend wird Merz auch eine Rede zum Unabhängigkeitstag halten.

Textgröße ändern: