The National Times - Israel reagiert nach Beschuss aus Syrien mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes

Israel reagiert nach Beschuss aus Syrien mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes


Israel reagiert nach Beschuss aus Syrien mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes
Israel reagiert nach Beschuss aus Syrien mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes / Foto: © AFP

Nach Beschuss aus Syrien hat Israel mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes reagiert. Die israelische Armee erklärte, als Reaktion auf das Eindringen zweier Geschosse auf israelisches Territorium in der Nacht zu Mittwoch Luftangriffe im Süden Syriens geflogen zu haben. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz machte die syrische Übergangsregierung für den Beschuss verantwortlich. Diese wies jegliche Verantwortung zurück und wertete den Beschuss auf Israel als "Versuch, die Region zu destabilisieren".

Textgröße ändern:

Das Außenministerium in Damaskus erklärte dazu am Mittwochmorgen laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana: "Unserer Einschätzung nach versuchen viele Parteien, die Region zu destabilisieren, um ihren eigenen Interessen zu dienen." Weiter hieß es, bezüglich der Berichte über den auf die israelische Seite gerichteten Beschuss "bestätigen wir, dass wir deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfen konnten".

Damaskus verurteilte kurz darauf auch die israelischen Luftangriffe "aufs Schärfste", versuchte aber zugleich zu beschwichtigen. Diese "Eskalation" stelle eine "eklatante Verletzung der syrischen Souveränität dar und verschärft die Spannungen in der Region", erklärte das syrische Außenministerium laut Sana. Dabei seien "Beruhigung und friedliche Lösungen" wichtiger denn je.

Die aus Syrien auf Israel abgefeuerten Geschosse waren der israelischen Armee zufolge in nicht bewohntem Gebiet im Norden des Landes eingeschlagen. Schäden seien nicht entstanden. Den Angaben zufolge war in den Dörfern Chaspin und Ramat Magschimim auf den Golanhöhen Sirenenalarm ertönt. Israel hatte das Gebiet 1967 von Syrien erobert und 1981 annektiert.

Israelischen Medien zufolge handelte es sich um die ersten Geschosse, die seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember aus Syrien auf israelisches Territorium abgefeuert wurden.

Die israelische Armee erklärte zudem, als Reaktion den Süden Syriens beschossen zu haben. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, dass "das Jarmuk-Becken im Westen der Provinz Daraa" beschossen worden sei.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete "gewaltsame Explosionen" im Süden Syriens, insbesondere in der Stadt Kuneitra und in der Provinz Daraa. Demnach wurden landwirtschaftliche Flächen in der Provinz getroffen, Opfer gab es demnach aber keine. Nach Angaben der Beobachtungsstelle zielten die israelischen Angriffe auf Waffen der syrischen Behörden.

Unterdessen erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz laut seinem Büro, dass "wir den syrischen Präsidenten als direkt verantwortlich für jegliche Bedrohung oder Beschuss des Staates Israel ansehen". Er kündigte zudem eine "umfassende Antwort" an.

Sana zitierte die Regierung von Präsident Ahmed al-Scharaa mit den Worten, Syrien sei "keine Bedrohung für irgendjemanden". Oberste Priorität im Süden Syriens bestehe darin, "die Autorität des Staates auszuweiten und das Vorhandensein von Waffen außerhalb des Rahmens offizieller Institutionen zu beenden", berichtete Sana unter Berufung auf das Außenministerium.

Syrien und Israel befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand miteinander. Seit dem Sturz von Machthaber Assad und der Machtübernahme durch den Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa hat die israelische Armee zahlreiche Stellungen der syrischen Armee angegriffen - mit dem erklärten Ziel, zu verhindern, dass technisch ausgefeilte Waffen in die falschen Hände geraten. Al-Scharaa war als Anführer der islamistischen Miliz HTS an die Macht gelangt und früher als dschihadistischer Kämpfer aktiv.

Allerdings hatte die neue Führung in Damaskus jüngst Interesse an einer Normalisierung der Beziehungen mit seinem israelischen Nachbarn signalisiert. Nach einem Treffen mit al-Schaara sagte US-Präsident Donald Trump, der syrische Übergangspräsident habe auf seine Aufforderung, wie andere gemäßigte arabische Staaten ein Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel zu unterzeichnen, mit "Ja" geantwortet.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Bundestag debattiert über Koalitionsvorlage zum Familiennachzug

Der Bundestag befasst sich am Freitag mit einer weiteren Maßnahme der neuen Bundesregierung zur Verschärfung der Migrationspolitik (09.00 Uhr). Die Vorlage aus dem CSU-geführten Bundesinnenministerium sieht vor, den Familiennachzug für Geflüchtete ohne anerkannten Asylstatus um zwei Jahre auszusetzen. Zudem soll im Aufenthaltsgesetz ein Passus eingefügt werden, der die Begrenzung der Zuwanderung ausdrücklich als Ziel benennt. Bislang werden monatlich tausend Visa für den Familiennachzug von sogenannten subsidiär Schutzberechtigten ausgegeben.

Wadephul zieht positive Bilanz über Treffen von Merz mit Trump

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat eine positive Bilanz über das Treffen von Bundeskanzler Friedrich Merz (ebenfalls CDU) mit US-Präsident Donald Trump gezogen. Die Gespräche im Weißen Haus seien ein "guter Auftakt" gewesen, sagte Wadephul am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Ich glaube, auch ein bisschen Respekt hat man gehört bei Donald Trump."

Musk kündigt in Streit mit Trump Rückzug von Dragon-Raumkapsel an

Im Streit mit US-Präsident Donald Trump hat Tech-Milliardär Elon Musk den Rückzug der Dragon-Raumkapsel angekündigt, mit der US-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX werde "sofort" damit beginnen, das Dragon-Raumschiff außer Betrieb zu nehmen, schrieb Musk am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst X. Das sei eine Reaktion auf Trumps Ankündigung, dass Regierungsaufträge für seine Unternehmen gekündigt werden sollten, schrieb der bis vor Kurzem mit Trump verbündete Multimilliardär.

Merz besteht Feuerprobe bei Trump - US-Präsident lobt Bundeskanzler

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat seine Feuerprobe bei US-Präsident Donald Trump bestanden. Beim Antrittsbesuch des Kanzlers im Weißen Haus lobte Trump Merz am Donnerstag als "großartigen Vertreter Deutschlands" und nannte es "eine positive Sache", dass die Bundesregierung deutlich mehr Geld für Verteidigung ausgeben will. Die befürchtete Konfrontation zur deutschen Innenpolitik blieb aus. Die Reaktionen im Berliner Regierungslager fielen erleichtert aus.

Textgröße ändern: