The National Times - Kretschmer stellt sich in Debatte um Umgang mit der AfD hinter Spahn

Kretschmer stellt sich in Debatte um Umgang mit der AfD hinter Spahn


Kretschmer stellt sich in Debatte um Umgang mit der AfD hinter Spahn
Kretschmer stellt sich in Debatte um Umgang mit der AfD hinter Spahn / Foto: © AFP

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich in der Debatte um den Umgang mit der AfD im Parlament hinter Unions-Fraktionsvize Jens Spahn gestellt. Es sei "in den vergangenen zehn Jahren nicht gelungen, diese Partei zu stellen", sagte Kretschmer am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Sie muss also raus aus der Märtyrerrolle." Deshalb müsse sie im Parlament die Rechte erhalten, die auch für andere gelten würden.

Textgröße ändern:

Spahn hatte am Wochenende einen anderen Umgang der Bundestagsparteien mit der AfD gefordert. Mit ihr müsse umgegangen werden wie "mit jeder anderen Oppositionspartei".

Die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte AfD ist seit der Bundestagswahl die zweitstärkste Fraktion im Bundestag. Sie war in der vergangenen Legislaturperiode regelmäßig damit gescheitert, wichtige Posten wie einen Bundestagsvizepräsidenten oder Vorsitzende von Ausschüssen zu besetzen.

Auch Spahn habe gemeint, dass es darum gehe, die Partei "mit Sachpunkten" zu stellen, sagte Kretschmer. "Empörungsjournalismus" helfe in der Frage nicht weiter.

"Deswegen ist ganz klar: Es kann keine Zusammenarbeit geben, es kann keine Koalition geben", sagte Kretschmer zu dem in der CDU geltenden Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD. "Aber die eigentlichen demokratischen Rechte, die Rechte, die jeder Abgeordnete, die jede Partei in einem Parlament hat, die müssen auch für diese Partei gelten, weil man ansonsten sie stark macht und nicht schwächt."

SPD-Chefin Saskia Esken hatte die Äußerungen Spahns am Montagabend bei einer Parteiveranstaltung in Hannover hingegen als "sehr empörend und gefährlich" kritisiert. Die AfD sei "anti-demokratisch" und müsse wieder aus dem Parlament gedrängt werden. Esken sprach sich dabei dafür aus, weiter ein AfD-Verbot vorzubereiten.

Auch die Grünen übten Kritik. "Jens Spahn hat seinen politischen Kompass offenbar endgültig verloren", sagte Fraktionsvize Konstantin von Notz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Es sei "hochgradig irritierend", dass jemand, der so lange auch Regierungsverantwortung für die CDU getragen habe, "heute die Normalisierung einer in weiten Teilen rechtsextremen Partei propagiert, deren eigentliche Mission die Zerstörung der Volkspartei CDU ist".

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Erneute Präsidentschaftswahl in Rumänien: Rechtsextreme hoffen auf Sieg

Wegen mutmaßlicher Einflussnahme Russlands war im November in Rumänien der erste Durchgang der Präsidentenwahl annulliert worden - nun waren die Wähler am Sonntag erneut zu den Urnen gerufen. Als Favorit galt der ultrarechte George Simion, allerdings konnte er Umfragen zufolge nicht mit der absolute Mehrheit der Stimmen rechnen. Stattdessen wurde eine Stichwahl am 18. Mai erwartet.

Linken-Chefin: Wir müssen wieder ein Klassenbewusstsein entwickeln

Die Linken-Spitze will ihre Neuausrichtung entlang eines neuen Klassenbewusstseins gestalten. "Wir sollten nicht mehr in Tarnbegriffen reden, sondern von Klasse und demokratischem Sozialismus", sagte Ko-Chefin Ines Schwerdtner der "Welt" vom Montag. Die Linke sei keine bloße Ansammlung verschiedener Kleinstinteressen. Das müsse die Partei wieder stärker betonen. Die Linke trifft sich am kommenden Freitag und Samstag zu einem Parteitag in Chemnitz.

Sieben Iraner in Großbritannien unter Terrorverdacht festgenommen

Sieben Iraner und ein weiterer Mann sind in Großbritannien unter Terrorverdacht festgenommen worden. Wie die Polizei am Sonntag berichtete, erfolgten die Festnahmen im Zuge zweier getrennter Ermittlungsverfahren. Demnach wurden vier Iraner und ein weiterer Verdächtiger am Samstag wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans "gegen ein spezifisches Gebäude" festgenommen. Ebenfalls am Samstag wurden zudem drei Iraner in London gefasst.

Dobrindt will verschärfte Grenzkontrollen gleich nach Amtsantritt umsetzen

Unmittelbar nach seinem Amtsantritt will der designierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verschärfte Kontrollen und Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Außengrenzen anordnen. "Die ersten Entscheidungen werden nach Amtsantritt an diesem Mittwoch getroffen", sagte er der "Bild am Sonntag" an. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte in diesem Zusammenhang eindringlich vor Personalproblemen.

Textgröße ändern: