The National Times - Spahn fordert anderen Umgang mit AfD - Kritik aus SPD und von den Grünen

Spahn fordert anderen Umgang mit AfD - Kritik aus SPD und von den Grünen


Spahn fordert anderen Umgang mit AfD - Kritik aus SPD und von den Grünen
Spahn fordert anderen Umgang mit AfD - Kritik aus SPD und von den Grünen / Foto: © AFP/Archiv

Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat einen anderen Umgang der Bundestagsparteien mit der AfD gefordert. Er empfehle, "mit der AfD als Oppositionspartei so umzugehen in den Verfahren und Abläufen wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch", sagte Spahn der "Bild"-Zeitung vom Samstag. Die Politik müsse "auch einfach anerkennen", "wie viele Millionen Deutsche die AfD gewählt haben". Kritik an Spahn kam aus der SPD und von den Grünen.

Textgröße ändern:

Der Unionsfraktionsvize sagte der "Bild", er empfehle, im Umgang mit der AfD "die richtige Mischung zu finden, sich nicht provozieren zu lassen, über jedes Stöckchen zu springen, das da hingehalten wird". Bei der Wahl eines "Repräsentationsamtes" dagegen "sollte man schon die Mehrheit der Mitglieder des Bundestages hinter sich haben", sagte Spahn weiter.

Die AfD ist seit der Bundestagswahl die zweitstärkste Fraktion im Bundestag. Bislang hat die in Teilen rechtsextremistische Partei Vorsitzende von Bundestagsausschüssen gestellt - die Wahl eines Bundestagsvizepräsidenten war stets gescheitert.

Spahn erntete harte Kritik für seinen Vorschlag. "Wer Rechtsextremisten wie die AfD gleichstellt mit der demokratischen Opposition, relativiert die Gefahr für Gesellschaft und Demokratie als auch die schmerzhaften Lehren aus unserer Vergangenheit", sagte der Fraktionschef der Berliner SPD, Raed Saleh, dem Sender RBB.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die AfD sei "keine Oppositionspartei wie jede andere". Sie sei eine mindestens in Teilen rechtsextreme Partei, in der auch Abgeordnete und deren Mitarbeitende "vitale Kontakte in die gewaltbereite rechtsextreme Szene pflegen oder im Verdacht stehen für fremde autokratische Mächte zu spionieren oder zumindest Bezüge dazu haben". Wenn Spahn jetzt "Lockerungsübungen empfiehlt, verheißt das nichts Gutes".

Mihalic forderte die Union auf, ihr Verhältnis zur AfD unmissverständlich zu klären. "Unser Land braucht eine konservative Partei, die sich von der extremen Rechten abgrenzt und eine klare Haltelinie formuliert, anstatt ihr hinterher zu laufen und diese Linie immer weiter nach rechts zu verschieben."

Spahn sagte der "Bild"-Zeitung weiter, ein möglicher Erfolg der AfD bei Landtagswahlen in ostdeutschen Bundesländern im kommenden Jahr sporne ihn an. "Wir müssen vor der Sommerpause schon die ersten Dinge geliefert haben", forderte er. Das gelte gerade für die illegale Migration – "sie zu beenden". Der neue Innenminister, den laut Koalitionsvereinbarung die CSU stellen wird, werde "da sehr schnell loslegen und einen Unterschied machen", zeigte sich Spahn überzeugt.

P.Johnston--TNT

Empfohlen

SPD: Pistorius bleibt Verteidigungsminister - Bas wird Arbeitsministerin

In der neuen schwarz-roten Bundesregierung bleibt für die SPD Boris Pistorius Verteidigungsminister, die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird Arbeitsministerin. Wie die SPD am Montag weiter mitteilte, wird Parteichef Lars Klingbeil wie angekündigt Finanzminister und Vizekanzler. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig übernimmt das Justizressort, die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Verena Hubertz wird Bauministerium, die Antirassismus-Beauftragte Reem Alabali-Radovan Entwicklungsministerin und der bisherige Ostbeauftragte Carsten Schneider Umweltminister.

Kampf gegen Drogenhandel: Trump bestätigt Angebot an Mexiko zu Entsendung von US-Soldaten

US-Präsident Donald Trump hat Berichte bestätigt, wonach er Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum in einem Telefonat die Unterstützung von US-Soldaten bei der Bekämpfung des Drogenhandels angeboten habe. Es sei "wahr", dass er die Entsendung der Soldaten angeboten habe, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. "Wenn Mexiko Hilfe bei den Kartellen wollte, wäre es uns eine Ehre, wenn wir reingehen und es tun würden. Ich habe ihr das gesagt. Es wäre mir eine Ehre, dorthin zu gehen und es zu tun", sagte er.

Linken-Politikerin Reichinnek: "In den heutigen Zeiten muss man radikal sein"

Die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek hat zum Widerstand gegen den Kapitalismus aufgerufen. "Ich sage es ganz klar: In den heutigen Zeiten muss man radikal sein", sagte Reichinnek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Der Sozialstaat werde "immer weiter ausgehöhlt, der Reichtum von wenigen explodiert". Auch dadurch sei die Demokratie "ernsthaft bedroht". "Wer das verhindern will, der darf den Kapitalismus nicht stützen, er muss ihn stürzen. Er muss sich dagegenstemmen und die Systemfrage stellen, ganz klar."

Bundeswehr verabschiedet Bundeskanzler Scholz mit Großem Zapfenstreich

Mit einer feierlichen Zeremonie verabschiedet die Bundeswehr am Montagabend den scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (ab 21.00 Uhr). Der Große Zapfenstreich, mit dem der SPD-Politiker geehrt wird, ist das protokollarisch höchstrangige Zeremoniell der Bundeswehr. Zu Beginn hält Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine Rede, danach will auch Scholz das Wort ergreifen. Die eigentliche militärische Zeremonie soll um 21.30 Uhr beginnen.

Textgröße ändern: