The National Times - Linken-Politikerin Reichinnek: "In den heutigen Zeiten muss man radikal sein"

Linken-Politikerin Reichinnek: "In den heutigen Zeiten muss man radikal sein"


Linken-Politikerin Reichinnek: "In den heutigen Zeiten muss man radikal sein"
Linken-Politikerin Reichinnek: "In den heutigen Zeiten muss man radikal sein" / Foto: © AFP/Archiv

Die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek hat zum Widerstand gegen den Kapitalismus aufgerufen. "Ich sage es ganz klar: In den heutigen Zeiten muss man radikal sein", sagte Reichinnek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Der Sozialstaat werde "immer weiter ausgehöhlt, der Reichtum von wenigen explodiert". Auch dadurch sei die Demokratie "ernsthaft bedroht". "Wer das verhindern will, der darf den Kapitalismus nicht stützen, er muss ihn stürzen. Er muss sich dagegenstemmen und die Systemfrage stellen, ganz klar."

Textgröße ändern:

Sie habe kein Problem damit, das Wort "Sozialismus" zu verwenden, fügte die Fraktionschefin der Linken im Bundestag hinzu. Ein "demokratischer Sozialismus" sei das Ziel der Linken. Dieser unterscheide sich vom System der DDR. "Damit es keinen Zweifel gibt: in der DDR gab es keinen demokratischen Sozialismus", sagte Reichinnek. Eine historische Kommission habe die Fehler der SED benannt und aufgearbeitet.

Sich selbst bezeichnete die Linken-Politikerin als "bodenständig". "Was ich verkörpern möchte, ist etwas Ehrliches, auf Augenhöhe", sagte die 37-Jährige. Wie auch ihre Fraktionskollegen lasse sie sich "nicht davon blenden, was in Berlin so an Polit-Zirkus passiert".

Die Hauptstadt sei "nicht meins", sagte die Linken-Politikerin, die in ihrer Wahlheimat Osnabrück lebt. Dort habe sie seit zehn Jahren ihre Wohnung, ihr Umfeld und ihren Partner, den sie nach Wahlkampf und Bundestagswahl jetzt wieder häufiger zu sehen hoffe. "Ich bin in Osnabrück sehr glücklich", sagte sie.

Angesprochen auf den verstorbenen Papst sagte Reichinnek, sie selbst sei aus der Kirche ausgetreten. Sie habe aber großen Respekt vor der Religion. Religion sei "vielen Gläubigen ein wichtiger und manchmal letzter Halt", sagte Reichinnek. Sie habe dies "immer wieder bei Menschen in der sozialen Arbeit erfahren".

Ihr habe außerdem gefallen, wie sich Papst Franziskus zu Armut, Elend und Flucht verhalten habe. Insofern tue ihr sein Tod "sehr leid". Sie hoffe, "dass die katholische Kirche seinen Weg weitergeht, zumindest an den Stellen, wo er sozial war".

S.Collins--TNT

Empfohlen

Kampf gegen Drogenhandel: Trump bestätigt Angebot an Mexiko zu Entsendung von US-Soldaten

US-Präsident Donald Trump hat Berichte bestätigt, wonach er Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum in einem Telefonat die Unterstützung von US-Soldaten bei der Bekämpfung des Drogenhandels angeboten habe. Es sei "wahr", dass er die Entsendung der Soldaten angeboten habe, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. "Wenn Mexiko Hilfe bei den Kartellen wollte, wäre es uns eine Ehre, wenn wir reingehen und es tun würden. Ich habe ihr das gesagt. Es wäre mir eine Ehre, dorthin zu gehen und es zu tun", sagte er.

Bundeswehr verabschiedet Bundeskanzler Scholz mit Großem Zapfenstreich

Mit einer feierlichen Zeremonie verabschiedet die Bundeswehr am Montagabend den scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (ab 21.00 Uhr). Der Große Zapfenstreich, mit dem der SPD-Politiker geehrt wird, ist das protokollarisch höchstrangige Zeremoniell der Bundeswehr. Zu Beginn hält Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine Rede, danach will auch Scholz das Wort ergreifen. Die eigentliche militärische Zeremonie soll um 21.30 Uhr beginnen.

SPD stellt Ministerinnen und Minister vor - Koalitionsvertrag wird unterzeichnet

Einen Tag vor dem geplanten Regierungswechsel stellt die SPD am Montag ihre Ministerriege vor. Am Morgen will die Parteiführung zunächst Präsidium und Vorstand über die Personalentscheidungen informieren, um 11.30 Uhr präsentieren sich die neuen Ministerinnen und Minister dann bei einem Fototermin der Öffentlichkeit. Bekannt war bislang nur, dass Parteichef Lars Klingbeil Vizekanzler und Finanzminister wird. In der Koalition mit der Union stehen der SPD noch sechs weitere Ministerämter zu.

Bericht: Alabali-Radovan soll Entwicklungsministerin werden - Kein Regierungsposten für Esken

Einen Tag vor der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags von Union und SPD sind weitere Namen möglicher SPD-Minister bekannt geworden. Die SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan sei als Entwicklungsministerin vorgesehen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Politico" am späten Sonntagabend unter Berufung auf Parteikreise. SPD-Co-Chefin Saskia Esken wird der neuen Bundesregierung demnach nicht angehören. Dies habe ihr Ko-Parteichef Lars Klingbeil am Sonntag mitgeteilt, berichtete "Politico". Zuletzt hatte es Spekulationen über Ambitionen der 63-Jährigen auf einen Job im Kabinett gegeben – etwa als Chefin des Entwicklungsressorts.

Textgröße ändern: