The National Times - Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen


Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen
Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen / Foto: © AFP

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Textgröße ändern:

Die israelische Armee hatte seit der Nacht zu Montag verstärkt das Finanzsystem der Hisbollah-Milz ins Visier genommen und dazu gehörende Büros aus der Luft angegriffen.

Laut Armeechef Herzi Halevi wurden seit Sonntagabend 30 Ziele der Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan getroffen. Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten.

Unter diesen Zielen sei auch ein unterirdischer Tresor gewesen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Montag. "Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold", führte Hagari aus. Das Geld sei "zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel" genutzt worden.

Hagari machte zunächst keine Angaben dazu, ob das gesamte Geld bei dem Angriff zerstört worden sei. Allerdings verwies er auf einen separaten Bunker unter dem Sahel-Krankenhaus in einem südlichen Beiruter Vorort, in dem ebenfalls Bargeld und Gold gelagert würden.

"Nach unseren Schätzungen lagert in diesem Bunker mindestens eine halbe Milliarde Dollar in Scheinen und Gold", sagte Hagari. "Dieses Geld könnte und kann für den Wiederaufbau des Libanon verwendet werden", betonte er. Ihm zufolge wurde dieser Bunker bislang nicht von der israelischen Armee ins Visier genommen.

Der Leiter des Krankenhauses, Fadi Alameh, wies die israelischen Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als "falsch" zurück. Alameh, ein Abgeordneter der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Partei, sagte, er sei bereit, dass die libanesische Armee "oder andere Beobachter" das Krankenhaus überprüften, um die israelischen Angaben zu widerlegen.

Hagari verkündete auch, dass der zuletzt für die Finanzierung der vom Iran unterstützten Hisbollah zuständige Kommandeur am Montag in Syrien "eliminiert" worden sei. Der Mann sei "für die Überweisungen und die Höhe der Gelder" verantworlich gewesen, die über Teherans Ölverkäufe an die Gruppe gingen. Das syrische Verteidigungsministerium hatte zuvor den Tod von zwei Menschen in einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Auto in Damaskus gemeldet.

Im Libanon wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums indes am Montagabend bei israelischen Luftangriffen in der Nähe des größten Krankenhaus des Libanons vier Menschen getötet. Bei der Attacke nahe des Hariri-Krankenhauses nahe der südlichen Vororte von Beirut seien auch 24 Menschen verletzt worden, hieß es. Zuvor hatte das Ministerium bereits gemeldet, dass sechs Menschen bei einem israelischen Angriff im Osten des Libanon getötet worden seien.

Unmittelbar nach Evakuierungsaufrufen der israelischen Armee an Bewohner einiger Stadtteile Beiruts wurde am Montagabend zudem erstmals in dem Konflikt das Stadtviertel Usai getroffen, wie die staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete.

Die Hisbollah erklärte ihrerseits am Montagabend, dass sie eine Raketensalve auf eine Geheimdienstbasis der Armee in einem Vorort der israelischen Hauptstadt Tel Aviv abgefeuert habe. Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte die Hisbollah bis 23.00 Uhr abends etwa 170 Geschosse aus dem Libanon auf Israel ab.

Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die mit der Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen Israel eröffnet.

Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe im Libanon deutlich verstärkt. Zudem startete sie vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze im südlichen Teil des Nachbarlands gegen Hisbollah-Stellungen.

S.Cooper--TNT

Empfohlen

Britischer König Charles III. betont Kanadas "Selbstbestimmungsrecht"

Bei seinem Besuch in Kanada hat der britische König Charles III. angesichts wiederholter Drohungen von US-Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit des Landes betont. "Demokratie, Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit, Selbstbestimmungsrecht und Freiheit sind Werte, die den Kanadiern am Herzen liegen und zu deren Schutz die Regierung entschlossen ist", sagte er am Dienstag in seiner Rede zur Eröffnung des Parlaments in Ottawa. Charles fügte hinzu, dass Kanada vor einem "kritischen Moment" stehe.

Trump: Putin "spielt mit dem Feuer"

US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut wegen der fortgesetzten Angriffe auf die Ukraine kritisiert. Putin "spielt mit dem Feuer", schrieb Trump am Dienstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Am Sonntag hatte er dem Kreml-Chef vorgeworfen, dieser sei "völlig verrückt geworden".

Dschihadist in Schweden wegen grausamen IS-Mordes in Syrien angeklagt

Rund zehn Jahre nach der brutalen Ermordung eines jordanischen Piloten durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien hat die schwedische Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen schwedischen Dschihadisten erhoben. Dem 32-Jährigen werde zur Last gelegt, sich an der "brutalen Hinrichtung" des Piloten beteiligt zu haben, sagte Staatsanwältin Reena Devgun am Dienstag vor Journalisten.

USA: Öffentlicher Rundfunk klagt gegen Mittelentzug durch Trump-Regierung

Der öffentliche US-Rundfunksender National Public Radio (NPR) verklagt die Regierung von Präsident Donald Trump wegen des Entzugs von Bundesmitteln. NPR reichte die Klage am Dienstag vor einem Bundesgericht ein. Der Sender wirft der Regierung unter anderem einen Verstoß gegen die Meinungsfreiheit vor.

Textgröße ändern: