The National Times - Parteiübergreifend Forderungen nach mehr deutschen Waffenlieferungen für Ukraine

Parteiübergreifend Forderungen nach mehr deutschen Waffenlieferungen für Ukraine


Parteiübergreifend Forderungen nach mehr deutschen Waffenlieferungen für Ukraine
Parteiübergreifend Forderungen nach mehr deutschen Waffenlieferungen für Ukraine

Zur militärischen Stärkung der Ukraine gegen die russischen Angriffe haben deutsche Politiker parteiübergreifend zusätzliche Waffenlieferungen auch aus Deutschland gefordert. Er könne sich vorstellen, noch mehr Waffen und Kriegsgerät an die Ukraine zu liefern als bisher vereinbart, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr dem Bayerischen Rundfunk. Die beste Hilfe für die Ukraine seien "mehr und schnellere Waffenlieferungen", sagte auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Textgröße ändern:

Dürr sprach sich auch dafür aus, die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Russland mittelfristig abzubrechen. Ein sofortiges Öl- und Gasembargo lehnte der FDP-Politiker jedoch wegen damit verbundener wirtschaftlicher Risiken für Deutschland erneut ab.

Der Grünen-Europapolitiker Reinhard Bütikofer forderte ebenfalls zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Er nannte dabei besonders deutsche "Marder"-Panzer. "Wenn die Ukraine eine Chance haben soll, sich weiterhin wirksam zu verteidigen, müssen wir auch solche Waffensysteme liefern", sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung".

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bedauerte im "Tagesspiegel", dass er sich nicht bereits im Vorfeld des russischen Angriffs für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine eingesetzt habe, etwa als der damalige Grünen-Chef Robert Habeck sich im vergangenen Jahr für Hilfen mit Defensivwaffen aussprach. "Ich schäme mich dafür", sagte Kretschmann.

Auf die kritische Lage angesichts einer erwarteten neuen russischen Offensive im Osten der Ukraine verwies der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth (SPD). Dies mache es "umso wichtiger, dass Nato- und EU-Staaten schnell und umfassend Waffen und Gerät liefern", schrieb Roth auf Twitter.

Waffenlieferungen seien "die beste Form, der Ukraine zu helfen und die unmenschlichen Gräueltaten zu beenden", sagte Söder den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Bundesregierung liefere bisher eher unzureichendes Material, kritisierte er. "Wir müssen die besten Waffen liefern und mit unseren Nato-Partnern gleichziehen", forderte der bayerische Ministerpräsident. "Waffen sind der Weg der schnellen und direkten Hilfe."

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) verwies derweil auf Lieferprobleme der Bundeswehr. Es sei kaum möglich, die Ukraine direkt aus Bundeswehr-Beständen mit Waffen und Material zu versorgen, sagte sie der "Augsburger Allgemeinen". Um die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr aufrecht zu erhalten, müssten künftige Lieferungen zunehmend direkt über die Rüstungsindustrie erfolgen.

Zweifel an der Darstellung Lambrechts äußerte der Sicherheitsexperte Frank Sauer von der Bundeswehr-Universität München. "Wenn die deutsche Landesverteidigung wirklich an ein paar 'Mardern' zu scheitern droht, dann können wir den Laden gleich ganz dicht machen", sagte er dem "Spiegel". Zwar seien technische und logistische Probleme ernst zu nehmen, aber "wir versuchen es nicht einmal".

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" will die Ukraine nun direkt 35 "Marder"-Panzer bei dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall kaufen. Diese könnten allerdings erst nach und nach bis Jahresende geliefert werden, hieß es. Schnellere, direkte Lieferungen habe das Bundesverteidigungsministerium verhindert. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" bemüht sich die Ukraine außerdem um eine Genehmigung der Bundesregierung für den Kauf von hundert Panzerhaubitzen von dem Konzern Kraus-Maffei Wegmann.

O.Nicholson--TNT

Empfohlen

Sachsen-Anhalt: Prozess gegen mutmaßliches IS-Mitglied begonnen

Vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Naumburg hat am Montag der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Verhandelt wird die Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland im Justizzentrum Halle an der Saale.

Mindestens vier Tote bei russischem Angriff auf Großstadt Dnipro

Bei einem russischen Angriff mit einer Rakete auf die zentralukrainische Großstadt Dnipro sind nach jüngsten offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden. Wie Regionalgouverneur Wladislaw Gaiwanenko im Onlinedienst Telegram weiter mitteilte, wurden bei dem Angriff am Montagvormittag 22 weitere Menschen verletzt.

Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern soll noch dieses Jahr starten

Das gemeinsame Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern soll noch in diesem Jahr starten. Es solle "noch in diesem Monat eröffnet werden", sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. In ihm sollten die Kompetenzen bei der Drohnenabwehr der Polizeien der Länder, der Bundespolizei und weiterer Sicherheitsbehörden des Bundes gebündelt werden. Einen genauen Termin für den Start nannte die Sprecherin noch nicht.

Einsatz bei AfD-Veranstaltung in Gießen: Mehr als 50 Polizisten verletzt

Bei dem Großeinsatz zur Gründungsveranstaltung der neuen AfD-Jugendorganisation in Gießen sind nach Angaben von Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) mehr als 50 Polizisten verletzt worden. "Ursache für diese Verletzungen waren Schläge, Tritte, es hat auch Böllerwürfe gegen Beamte gegeben", sagte Poseck am Montag vor Journalisten in Wiesbaden. Es sei von Seiten gewaltbereiter Gegendemonstranten Pyrotechnik gezündet und versucht worden, "Beamte zu überrennen".

Textgröße ändern: