The National Times - Diplomaten: China und Russland blockieren Erklärung des Sicherheitsrats zu Nordkorea

Diplomaten: China und Russland blockieren Erklärung des Sicherheitsrats zu Nordkorea


Diplomaten: China und Russland blockieren Erklärung des Sicherheitsrats zu Nordkorea
Diplomaten: China und Russland blockieren Erklärung des Sicherheitsrats zu Nordkorea

China und Russland haben nach Angaben von Diplomaten eine Erklärung des UN-Sicherheitsrats zur Verurteilung der jüngsten nordkoreanischen Raketentests blockiert. Die westlichen Länder hätten Peking und Moskau "gerne an unserer Seite gehabt", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, am Montag nach einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums.

Textgröße ändern:

Begleitet von UN-Botschaftern zehn weiterer Länder, unter ihnen auch Staaten wie Australien und Japan, die derzeit nicht im Sicherheitsrat vertreten sind, verlas Thomas-Greenfield eine Stellungnahme. Die Gruppe verurteile den jüngsten Test einer ballistischen Rakete durch Nordkorea am Samstag, sagte die US-Diplomatin. Wie die übrigen Raketenstarts seit Anfang des Jahres verstoße auch dieser gegen mehrere Resolutionen des Sicherheitsrats. Während Nordkorea seine "destabilisierenden Aktionen ausweitet, schweigt der Sicherheitsrat weiterhin".

China und Russland hatten nach Angaben von Diplomaten als einzige Länder im Sicherheitsrat gegen eine kurze Erklärung zu Nordkorea gestimmt. In dem Entwurf hieß es, dass "der Sicherheitsrat getagt hat" und dass es "Verstöße" gegen UN-Resolutionen gegeben habe. Zudem wurde darin "zum Dialog aufgerufen", wie ein Diplomat der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Seit 2017 habe sich Pjöngjangs Verbündeter China somit zum 17. Mal gegen einen von den USA und den europäischen Ratsmitgliedern vorgelegten Text zu dem nordkoreanischen Raketenprogramm ausgesprochen. Vor fünf Jahren hatte der Sicherheitsrat einstimmig Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.

Nordkorea hatte am Wochenende erneut einen Raketentest vorgenommen. Während Südkorea von einer ballistischen Rakete sprach, erklärte Nordkorea, es habe sich um "einen weiteren wichtigen Test" für die Entwicklung eines Aufklärungssatelliten gehandelt. Der Waffentest seit Jahresbeginn ereignete sich nur wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Südkorea am Mittwoch.

Die Serie nordkoreanischer Raketentests erinnert an die zahlreichen Waffentests Pjöngjangs nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Machthaber Kim Jong Un und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2019. Seitdem liegen die Gespräche zwischen Pjöngjang und Washington auf Eis.

Das international abgeschottete, kommunistisch regierte Nordkorea unterliegt zahlreichen internationalen Sanktionen. Mit seinem Waffen- und Nuklearprogramm bedroht es nach Einschätzung des Westens das benachbarte Südkorea und darüber hinaus die gesamte Region. Alle bisherigen Versuche, den Konflikt auf diplomatischem Weg beizulegen, sind gescheitert.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Afghanistan und Pakistan einigen sich auf erneute Waffenruhe

Afghanistan und Pakistan haben sich unter Vermittlung des Golfemirats Katar zum zweiten Mal binnen weniger Tage auf eine Feuerpause in ihrem militärischen Konflikt geeinigt. Wie das katarische Außenministerium in der Nacht zum Sonntag mitteilte, stimmten Vertreter beider Länder bei Gesprächen in Doha einer "sofortigen Feuerpause und der Einrichtung von Mechanismen zur Festigung dauerhaften Friedens und Stabilität" zu. Zudem seien weitere Verhandlungen in den kommenden Tagen vereinbart worden.

Verteidigungsminister Pistorius besucht Island, Kanada und Großbritannien

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) startet am Sonntag zu einer fünftägigen Reise nach Island, Kanada und Großbritannien. In den drei Nato-Staaten will Pistorius Gespräche unter anderem über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit, die Kooperation der Streitkräfte und die Zusammenarbeit im Rüstungsbereich führen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Weitere Themen werden den Angaben zufolge die "maritime Sicherheit" im Nordatlantik und in der arktischen Region sein.

Bolivien: Zwei rechtsgerichtete Kandidaten rivalisieren in Stichwahl um Präsidentenamt

In Bolivien fällt am Sonntag in einer Stichwahl die Entscheidung über den neuen Präsidenten. Dabei treten zwei rechtsgerichtete Kandidaten gegeneinander an: der frühere Staatschef Jorge "Tuto" Quiroga und der christdemokratische Senator Rodrigo Paz. Paz hatte in der ersten Wahlrunde im August überraschend die meisten Stimmen geholt. In einer kürzlichen Umfrage zur Stichwahl lag jedoch Quiroga mit knapp 45 Prozent deutlich vor Paz, der auf 36,5 Prozent kam.

CDU berät in Präsidiumsklausur über Umgang mit AfD

Die CDU-Parteispitze berät am Sonntag (14.00 Uhr) in einer Präsidiumsklausur unter anderem über den künftigen Umgang mit der AfD. Das Treffen findet in der CDU-Parteizentrale in Berlin statt. Zum CDU-Präsidium gehören neben Parteichef Friedrich Merz unter anderem auch die fünf Stellvertreterinnen und Stellvertreter, Generalsekretär Carsten Linnemann, Unionsfraktionschef Jens Spahn sowie mehrere Vertreterinnen und Vertreter aus den Bundesländern.

Textgröße ändern: