The National Times - Bundesregierung lässt Zukunft der Militäreinsätze in Mali offen

Bundesregierung lässt Zukunft der Militäreinsätze in Mali offen


Bundesregierung lässt Zukunft der Militäreinsätze in Mali offen
Bundesregierung lässt Zukunft der Militäreinsätze in Mali offen

Nach der Entscheidung Frankreichs zum Abzug von Truppen aus Mali lässt die Bundesregierung die Zukunft der deutschen Militäreinsätze dort zunächst offen. Der französische Schritt werde "auch Auswirkungen auf das gemeinsame internationale Engagement haben, dazu stimmen wir uns eng mit unseren Partnern ab", erklärte Außenstaatsministerin Katja Keul (Grüne) am Donnerstag in Berlin. Das Ziel der Einsätze bleibe bestehen - "nämlich dass wir die Sicherheit der Menschen und die Stabilität der Region verbessern wollen", erklärte sie. Zu klären sei nun aber die Frage, "ob und wie wir diese Ziele erreichen können".

Textgröße ändern:

Wie zuvor die französische Regierung richtete auch die deutsche Staatsministerin Vorwürfe an die Führung in Mali: "Die Militärregierung in Bamako hat bisher keine glaubhaften Signale gesendet, zügig zur Demokratie zurückzukehren, und legt zudem dem französischen Engagement Steine in den Weg", erklärte Keul. "Das ist bedauerlich und jetzt auch folgenschwer."

Deutschland sei sich mit Frankreich und anderen Partnern "in der Sache und der Konsequenz völlig einig: Für Frankreich sind unter diesen Bedingungen die Missionen Barkhane und Takuba auf malischem Boden nicht mehr leistbar."

An diesen Einsätze ist die Bundeswehr in Mali allerdings nicht beteiligt. Die deutschen Soldaten in dem afrikanischen Krisenland engagieren sich bei der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali und der UN-Stabilisierungsmission Minusma. Wenn es um die Entscheidung über die Zukunft des deutschen Engagements geht, müsse zwischen diesen beiden Einsätzen unterschieden werden, erklärte Keul.

Frankreich und seine europäischen Partner des Takuba-Einsatzes in Mali wollen ihre Soldaten aus dem westafrikanischen Land abziehen. Grund dafür seien die Verschiebung der Wahlen und "zahlreiche Behinderungen" durch die malische Militärjunta, teilte der Élysée am Donnerstag mit.

Auf Bitten der afrikanischen Partner wolle Frankreich zusammen mit den europäischen Partnern "weiter gemeinsam gegen Terrorismus in der Sahelzone vorgehen", hieß es in der Erklärung des Elysée weiter. Die Bedingungen dafür sollten bis Juni festgelegt werden.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Neue EU-Kommission: Starker Rechtsaußen-Politiker und Männerüberschuss

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihr neues Team für die kommenden fünf Jahre vorgestellt. Erstmals soll mit dem Italiener Raffaele Fitto ein Rechtsaußen-Politiker einen Schlüsselposten als geschäftsführender Vizekommissionspräsident bekommen, wie von der Leyen am Dienstag in Straßburg mitteilte. Auch ihr Ziel der Geschlechtergleichstellung hat von der Leyen verfehlt. Aus dem Mitte-Links-Lager im Europaparlament kommt deshalb scharfe Kritik.

Kreml: Russland verstärkt Streitkräfte wegen "Bedrohungen" entlang der Grenzen

Russland verstärkt seine Armee nach Kreml-Angaben wegen "Bedrohungen" an seinen Grenzen auf 1,5 Millionen aktive Kräfte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow begründete die Truppenverstärkung am Dienstag mit der "Zahl der Bedrohungen für unser Land entlang unseren Grenzen". Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnete demnach am Montag ein Dekret, in dem eine Verstärkung der Armee von derzeit 1,32 Millionen Soldaten auf 1,5 Millionen angeordnet wird.

CDU-Chef Merz wird Unions-Kanzlerkandidat - Söder verzichtet

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur der Union erklärt. Er akzeptiere CDU-Chef Friedrich Merz als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2025 - "und zwar nicht zähneknirschend", sondern mit "voller Rückendeckung und sehr hoher Wertschätzung", sagte Söder am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Merz in Berlin. Merz und er wollten den Gremien der beiden Parteien am kommenden Montag den CDU-Chef als Kanzlerkandidaten vorschlagen.

Kreise: Söder überlässt Merz Kanzlerkandidatur für Wahl 2025

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz geht als Kanzlerkandidat der Unionsparteien in die Bundestagswahl 2025. CSU-Chef Markus Söder stelle seine eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zurück, verlautete am Dienstag aus Unionskreisen. Die beiden Vorsitzenden wollten ihren jeweiligen Parteigremien empfehlen, Merz als gemeinsamen Kandidaten der Unionsparteien zu nominieren. Um 12.00 Uhr wollen sich Merz und Söder selbst vor der Presse in Berlin äußern.

Textgröße ändern: