The National Times - Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht

Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht


Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht
Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Nach dem gewaltsamen Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau steht deren Sohn Nick unter Mordverdacht. Der Polizeichef von Los Angeles, Jim McDonnell, sagte am Montag, der 32-Jährige sei unter dem Verdacht festgenommen worden, seine Eltern getötet zu haben. Medienberichten zufolge ging der Tat ein Streit zwischen Nick Reiner und seinen Eltern voraus. Worum es dabei ging, ist unklar.

Textgröße ändern:

Regisseur Rob Reiner wurde unter anderem durch Filmklassiker wie "Harry und Sally" (1989) und "Eine Frage der Ehre" (1993) bekannt. Der 78-Jährige und seine Frau, die Fotografin Michele Singer, waren am Sonntag leblos mit Stichwunden in ihrem Haus in Los Angeles gefunden worden. Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen in das Haus gab es nicht.

Polizeichef McDonnell sagte, die Mord- und Raubkommission leite die Ermittlungen und habe Nick Reiner als Verdächtigen in Gewahrsam genommen. "Ihm wird Mord vorgeworfen", betonte McDonnell.

Nicht bestätigen wollte die Polizei Angaben der Promi-Website "TMZ", wonach Rob Reiner und seine Frau mit durchschnittenen Kehlen aufgefunden worden seien und eine Tochter des Paares daraufhin ein Familienmitglied belastet habe.

Laut der Gefängnisakte, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wurde Nick Reiner am Sonntagabend (Ortszeit) festgenommen und in eine Haftanstalt in Los Angeles überstellt. Der Akte zufolge könnte der 32-Jährige gegen eine Kaution von vier Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro) wieder auf freien Fuß kommen.

Nick Reiner ist der jüngste Sohn des Regisseurs und seiner Frau Michele Singer und hatte jahrelang mit Drogenproblemen zu kämpfen. Als Teenager war er mehrfach in einer Entzugsklinik und zeitweise sogar obdachlos. Rob Reiner und sein Sohn verarbeiteten ihre schwierige Beziehung 2016 in dem teilweise autobiografischen Film "Being Charlie - Zurück ins Leben". Der Film habe alles wieder hochgeholt, sagte Rob Reiner damals in Interviews.

US-Politiker und Hollywood-Vertreter reagierten bestürzt auf die Todesnachricht. "Rob wird für seine bemerkenswerte Filmografie und seinen außerordentlichen Beitrag für die Menschheit in Erinnerung bleiben", erklärte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom im Onlinedienst X. Der frühere Präsident Barack Obama würdigte Reiner und seine Frau ebenfalls. Sie hätten zahlreiche Menschen durch ihre Arbeit und ihre Werte inspiriert.

Die Schauspielerin Kathy Bates, die mit Reiner bei der Stephen-King-Verfilmung "Misery" von 1990 zusammengearbeitet hatte, beschrieb den Regisseur als "brillant". Er habe Filme verschiedenster Genres gemacht und seine "politischen Überzeugungen mit Mut" vertreten, sagte sie NBC.

US-Präsident Donald Trump heizte derweil Spekulationen an, der Tod des Regisseurs hänge mit dessen kritischer Einstellung zum Präsidenten zusammen. Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, Reiner sei "Berichten zufolge aufgrund der Wut (gestorben), die er bei anderen auslöste durch seine massive, unbeirrbare und unheilbare Erkrankung an einer geistig lähmenden Krankheit namens Trump-Wahn-Syndrom".

Belege für seine Vermutungen lieferte der Präsident nicht. Die Äußerungen stießen auf scharfe Kritik, teils sogar in Trumps eigener Partei. Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie sprach im Onlinedienst X von einer "unangemessenen und respektlosen Diskussion über einen Mann, der gerade brutal ermordet wurde".

A.M.Owen--TNT

Empfohlen

Tod von "Friends"-Darsteller Perry: Weiterer Arzt verurteilt

Im Zusammenhang mit dem Tod des "Friends"-Darstellers Matthew Perry durch die Droge Ketamin ist ein weiterer Arzt verurteilt worden. Ein Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien verurteilte den 55-jährigen Mark Chavez am Dienstag zu acht Monaten Hausarrest. Außerdem muss Chavez 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Netanjahu fordert westliche Regierungen zur Bekämpfung von Antisemitismus auf

Zwei Tage nach dem tödlichen Schusswaffenangriff am australischen Bondi Beach hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die westlichen Staaten zur Bekämpfung von Judenhass aufgefordert. "Ich fordere die westlichen Regierungen auf, alles Nötige zu unternehmen, um Antisemitismus zu bekämpfen und den jüdischen Gemeinden weltweit die erforderliche Sicherheit zu bieten", sagte Netanjahu am Dienstag in einer Videoansprache.

Urteil: Haus der Geschichte muss Verkäufer des "Schabowski-Zettels" nennen

Die Presse hat nach einem Gerichtsurteil ein Recht darauf, von der Stiftung Haus der Geschichte die Namen der Verkäufer des sogenannten Schabowski-Zettels zu erfahren. Das entschied das Oberverwaltungsgericht in Münster in Nordrhein-Westfalen am Dienstag und bestätigte damit ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln aus dem Jahr 2022. Geklagt hatte ein Reporter, der zu dem Schriftstück recherchierte. (Az.: 15 A 750/22)

Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug in Hessen - mehr als 500 Beamte im Einsatz

In Hessen sind die Behörden am Dienstag mit einer landesweiten Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Aufgrund von Erkenntnissen aus diversen Ermittlungsverfahren wurden dabei unter anderem 33 Wohnungen sowie Gewerbebetriebe wie Gaststätten, Spielhallen und Nagelstudios durchsucht, wie das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten. Beteiligt waren 560 Kräfte unter anderem von Zoll, Polizei, Steuerfahndung und Jobcentern.

Textgröße ändern: