The National Times - Umfrage: Mehrheit behinderter Menschen erlebt Diskriminierung im Alltag

Umfrage: Mehrheit behinderter Menschen erlebt Diskriminierung im Alltag


Umfrage: Mehrheit behinderter Menschen erlebt Diskriminierung im Alltag
Umfrage: Mehrheit behinderter Menschen erlebt Diskriminierung im Alltag / Foto: © AFP/Archiv

Sechs von zehn Menschen mit Behinderung haben in den vergangenen fünf Jahren im Alltag diskriminierende Situationen erlebt. Am häufigsten kam das in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder im Gesundheitssystem vor, wie die Organisation Aktion Mensch am Mittwoch in Bonn mitteilte. Sie stellte die Ergebnisse einer Online-Umfrage von Ipsos unter 636 behinderten Menschen vor, gleichzeitig wurde eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe aus 300 Menschen befragt.

Textgröße ändern:

Demnach ist Diskriminierung für mehr als ein Viertel der befragten behinderten Menschen sogar ein ständiges Problem. Die Teilnehmenden berichteten von unfairer Behandlung, schlechteren Chancen, diskriminierender Sprache und fehlender Barrierefreiheit. Ein Zehntel habe im Internet negative Erfahrungen gemacht, meistens mit beleidigenden oder herabwürdigenden Nachrichten.

Häufig leide das Selbstbewusstsein unter den diskriminierenden Erfahrungen. Mehr als ein Drittel gab an, danach gedacht zu haben, nicht gut genug zu sein. Jeweils fast ein Viertel habe sich entweder sozial zurückgezogen oder sich selbst die Schuld gegeben.

41 Prozent der Befragten wissen den Angaben nach nicht, wie sie sich gegen Diskriminierung wehren können. Viele hätten nichts dagegen getan - auch weil sie glaubten, dass es nichts nütze oder aus Angst, noch mehr Probleme zu bekommen.

57 Prozent der befragten behinderten Menschen sahen als mögliche Lösung Bildungsinitiativen gegen Diskriminierung. 52 Prozent sprachen sich für den Abbau von Barrieren aus und die Hälfte für härtere Strafen und eine bessere Anwendung entsprechender Gesetze.

Die Ergebnisse der Befragung zeigten, "dass Diskriminierung für Menschen mit Behinderung Teil des Alltags ist – und das auf persönlicher wie auch auf struktureller Ebene" erklärte Aktion-Mensch-Sprecherin Christina Marx. Sie appellierte an Staat, Gesellschaft und alle einzelnen Menschen. Alle seien "für ein gleichberechtigtes und diskriminierungsfreies Miteinander" gefragt.

Das Sozialforschungsinstitut Ipsos befragte die Teilnehmenden zwischen dem 16. Juni und dem 2. Juli.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Branchenverband erwartet gute Apfelernte 2025

Die deutschen Apfelbauern erwarten 2025 eine gute Ernte. "Nach zwei schwächeren Jahren, rechnen wir dieses Jahr mit einer Ernte von ungefähr einer Million Tonnen Äpfel", sagte der Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Obstbau, Joerg Hilbers, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach Angaben vom Samstag. 2024 wurden laut Statistischem Bundesamtes 872.000 Tonnen geerntet - eine Million Tonnen würden also ein Plus von etwa 15 Prozent bedeuten.

Regierungschef Modi will Indien bei Themen Energie und Militär unabhängig machen

Der indische Regierungschef Narendra Modi hat bei den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag angekündigt, das Land in Sachen Energie und Militär unabhängig machen zu wollen. "Eigenständigkeit ist die Grundlage für ein entwickeltes Indien", sagte Modi am Freitag in seiner Rede auf den historischen Festungsmauern des Roten Forts in Delhi. "Freiheit wird bedeutungslos, wenn jemand zu sehr von anderen abhängig wird."

Bundesregierung will an einheitlicher Strompreiszone festhalten

Die Bundesregierung will entgegen der Forderung aus nördlichen Bundesländern die einheitliche Strompreiszone in Deutschland beibehalten. "Wie im Koalitionsvertrag bekräftigt, plant die Bundesregierung, an der einheitlichen deutschen Strompreiszone festzuhalten", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Saisonarbeiter: Arbeitsministerium will sozialversicherungsfreie Zeit verlängern

Das Bundesarbeitsministerium will die Dauer, innerhalb derer Saisonarbeitskräfte sozialversicherungsfrei beschäftigt werden können, verlängern. Erntehelfer sollen künftig 90 statt bislang 70 Tage abgabenfrei arbeiten dürfen, wie aus einem Referentenentwurf zur sogenannten kurzfristigen Beschäftigung hervorgeht, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag. Ziel ist demnach, "den Selbstversorgungsgrad mit Obst und Gemüse zu erhöhen".

Textgröße ändern: