The National Times - Thyssenkrupp macht wieder Gewinn - Stahlsparte weiter in der Krise

Thyssenkrupp macht wieder Gewinn - Stahlsparte weiter in der Krise


Thyssenkrupp macht wieder Gewinn - Stahlsparte weiter in der Krise
Thyssenkrupp macht wieder Gewinn - Stahlsparte weiter in der Krise / Foto: © AFP

Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres wegen des Verkaufs eines Unternehmens in Indien Gewinn gemacht. Thyssenkrupp meldete im Zeitraum Januar bis März einen Nettogewinn von 167 Millionen Euro, im Vorjahr hatte es einen Verlust von 72 Millionen Euro gegeben. Gleichzeitig war der Umsatz wegen sinkender Nachfragen rückläufig und auch das Stahlgeschäfts steckt weiter in der Krise.

Textgröße ändern:

Es ist der erste Gewinn nach sechs aufeinanderfolgenden Quartalen mit roten Zahlen. Zurück geht das insbesondere auf den Verkauf von Thyssenkrupp Electrical Steel India mit einem Nachsteuergewinn von rund 270 Millionen Euro, wie der Konzern weiter mitteilte.

Seine Prognose bestätigte Thyssenkrupp und erwartet weiterhin einen operativen Gewinn von 600 Millionen bis einer Milliarde Euro. Im zweiten Quartal lag er jedoch nur bei 19 Millionen Euro, was einem deutlichen Rückgang verglichen mit dem Vorjahr entsprach, als 184 Millionen Euro erreicht wurden. Der Konzern erklärte das Ergebnis mit schwächeren Erlösen und einer geringeren Produktionsauslastung. Der Umsatz lag bei 8,6 Milliarden Euro und damit ebenfalls unter dem Vorjahr (9,1 Milliarden Euro).

Belastet wurde das Ergebnis vom schwächelnden Stahlgeschäft, dass mit Minus 23 Millionen Euro deutlich in die Verlustzone rutschte. Vor einem Jahr hatte es hier einen operativen Gewinn von 68 Millionen Euro gegeben.

Der Konzern treibt seit einiger Zeit die Umstrukturierung seiner Stahlsparte voran. Unter anderem kündigte er im vergangenen Jahr an, 11.000 Jobs zu streichen. Die Firma EP Group des tschechischen Geschäftsmannes Daniel Kretinsky hat bereits einen Anteil von 20 Prozent an Thyssenkrupp Steel gekauft; weitere 30 Prozent sollen folgen.

Laut Konzernchef Miguel López läuft das aktuelle Geschäftsjahr so wie vorher prognostiziert: "Strategisch als ein Jahr der Entscheidungen, finanziell als Übergangsjahr". Für das zweite Halbjahr erwartet López "ein stabileres Marktumfeld sowie positive Effekte aus unseren eingeleiteten Maßnahmen".

R.Evans--TNT

Empfohlen

Australien investiert 6,8 Milliarden Euro in Werft für atomgetriebene U-Boote

Australien hat Milliarden-Investitionen in Werftanlagen für atomgetriebene U-Boote angekündigt. In den kommenden zehn Jahren stelle die Regierung umgerechnet 6,8 Milliarden Euro bereit, um die Henderson-Werft in der Nähe von Perth auszubauen, teilte Verteidigungsminister Richard Marles am Samstag mit. Vorgesehen ist demnach der Bau von Trockendocks, in denen Atom-U-Boote gewartet werden können, sowie Einrichtungen zum Bau von Schiffen.

Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein Programm zur Erfassung der Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen beenden. Die Verpflichtung für die größten Emittenten, unter ihnen die Ölindustrie, ihren Ausstoß von CO2 und Methan zu berechnen, solle abgeschafft werden, kündigte die US-Umweltbehörde EPA am Freitag an. Das im Jahr 2010 eingeführte Programm sei "nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt", erklärte EPA-Direktor Lee Zeldin.

EVP-Chef Weber verspricht Abkehr von Verbrenner-Aus - ADAC fordert Ende von "Grundsatzdebatten"

Der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), hat eine baldige Abkehr vom geplanten Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 in der EU in Aussicht gestellt. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte Weber der "Welt am Sonntag". "Dafür kämpfen wir hier in Brüssel schon lange - und im Herbst werden wir liefern." Er halte zwar am Ziel der Klimaneutralität fest, erklärte Weber. Aber der Weg dorthin müsse offen bleiben.

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Textgröße ändern: