The National Times - Mindestens zehn Tote durch Zyklon "Batsirai" in Madagaskar

Mindestens zehn Tote durch Zyklon "Batsirai" in Madagaskar


Mindestens zehn Tote durch Zyklon "Batsirai" in Madagaskar
Mindestens zehn Tote durch Zyklon "Batsirai" in Madagaskar

In Madagaskar sind durch den Zyklon "Batsirai" mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Fast 48.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, als der Tropensturm in der Nacht zum Sonntag über den ostafrikanischen Inselstaat hinwegfegte, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. "Batsirai" war am Samstagabend mit heftigem Wind und Regen an der Ostküste Madagaskars auf Land getroffen - nur eine Woche nach dem verheerenden Tropensturm "Ana".

Textgröße ändern:

"Batsirai" hatte die Insel vor der Ostküste Afrikas im Indischen Ozean nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde am Samstagabend mit Windgeschwindigkeiten von 165 Kilometern pro Stunde erreicht. Teilweise wurden sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 235 Stundenkilometern gemessen.

Viele Bewohner der Ostküste Madagaskars versuchten, sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. In der Küstenstadt Vatomandry quetschten sich mehr als 200 Menschen in einen Raum eines Betongebäudes, wo sie auf Matten oder Matratzen schliefen.

Der Gemeindevorsteher Thierry Louison Leaby sagte, es mangele an sauberem Wasser, weil das Versorgungsunternehmen vor dem Zyklon das Trinkwasser abgestellt habe. "Die Leute kochen mit schmutzigem Wasser", sagte er. Nun drohten Durchfallerkrankungen. Vor dem Gebäude stellten die Menschen Plastikschalen und Eimer auf, um Regenwasser aufzufangen.

Anwohner, die trotz der Gefahr in ihren Häusern blieben, nutzten Sandsäcke und Plastikkanister, um ihre Dächer zu sichern. Viele Bewohner von Vatomandry legten auch Lebensmittelvorräte an.

Am Sonntagmorgen erklärte der Wetterdienst, der vor "schweren und großflächigen Schäden" gewarnt hatten, der Sturm habe sich abgeschwächt. Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten hätten sich im Laufe der Nacht auf rund 80 Stundenkilometer halbiert. Die heftigsten Böen erreichten demnach noch Windstärken bis 110 Stundenkilometer.

Infolge der starken Regenfälle seien aber weiterhin lokale oder großflächige Überschwemmungen möglich, warnte der Wetterdienst.

Die Küstenstadt Mananjary, wo der Sturm auf Land traf, ist nach Angaben von Bewohnern fast vollständig zerstört. "Mananjary ist komplett zerstört. Egal wohin man geht, alles ist zerstört", sagte ein Bewohner.

Auf einem Friedhof in der Küstenstadt Mahanoro saß Marie Viviane Rasoanandrasana auf dem Boden und bewachte die Leichen ihres Mannes, ihres Schwiegervaters und ihrer Tochter. Flutwellen hatten den Hügel, auf dem der Friedhof liegt, überschwemmt und teilweise weggespült. Mehrere Gräber wurden aufgerissen und einige Leichen freigelegt, darunter die von Rasoanandrasanas Familie.

"Vor ein paar Tagen war das Meer noch weit weg", sagte die 54-jährige Witwe. Sie will die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen nun in einem provisorischen Grab begraben, bis sie genug Geld für eine "richtige Beerdigung" gesammelt hat.

Der Sturm hatte zuvor auf Mauritius und der französischen Insel La Réunion gewütet. Der französische Wetterdienst Météo-France warnte vor "einer sehr ernsten Bedrohung" für Madagaskar.

Erst Ende Januar hatte der Tropensturm "Ana" in Madagaskar gewütet. Mindestens 58 Menschen kamen ums Leben, die meisten in der Hauptstadt Antananarivo. Insgesamt waren mindestens 131.000 Menschen von dem Unwetter betroffen. Auch in Malawi, Mosambik und Simbabwe gab es dutzende Tote.

A.Davey--TNT

Empfohlen

Kritik an Ergebnis von UN-Klimakonferenz - Kein Fahrplan zum Ausstieg aus Fossilen

Umweltorganisationen und europäische Politiker haben enttäuscht auf das bescheidene Ergebnis der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém reagiert. Nach zweiwöchigen Beratungen verabschiedeten die Teilnehmer am Samstag einen Beschluss ohne konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus den fossilen Energien Kohle, Gas und Öl. "Wir können nicht verhehlen, dass wir uns mehr gewünscht hätten", sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra. Umweltorganisationen sprachen von einer "verpassten Chance" und einer "herben Enttäuschung".

Frost und Eisregen: Wetterdienst warnt vor glatten Straßen

Das Winterwetter ist in Deutschland angekommen: Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnte am Sonntag vor Glatteis vor allem im Süden des Landes. Ab Sonntagnachmittag sollte es in der westlichen Landeshälfte schneien. Schnee und später gefrierender Regen könnten die Straßen zunächst in der Südpfalz und in Baden, ab dem Abend auch in Südbayern und Oberschwaben und Montag im südöstlichen Bayern gefährlich glatt machen, hieß es.

Kleinster gemeinsamer Nenner: Weltklimakonferenz-Beschluss ohne Fahrplan gegen Fossile

Nach schwierigen Verhandlungen ist bei der Weltklimakonferenz in Belém beim Thema Abkehr von den fossilen Energien nur ein Minimalkonsens gelungen. Der am Samstag vom Konferenzplenum abgesegnete übergreifende Beschluss enthält keinen Fahrplan dazu, die brasilianische COP30-Präsidentschaft kündigte aber eine solche "Roadmap" auf freiwilliger Basis an. Die EU hatte bis zuletzt für den Fahrplan gekämpft, aber von Entwicklungs- und Schwellenländern nicht die notwendige Unterstützung bekommen.

Abschlussplenum bei Weltklimakonferenz in Belém angesetzt - EU offenbar isoliert

Bei der UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém ist für Samstag um 10.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ) eine abschließende Plenumssitzung angesetzt worden. Wie die Beschlüsse der COP30 letztlich aussehen könnten, war nach einer weiteren Verhandlungsnacht am Morgen allerdings weiter unklar. Die EU streitet sich mit Ölländern und anderen Staaten darum, ob ein Fahrplan für eine globale Abkehr von fossilen Energieträgern beschlossen wird oder nicht.

Textgröße ändern: