The National Times - Überdurchschnittliche Schäden durch Naturkatastrophen weltweit im ersten Halbjahr

Überdurchschnittliche Schäden durch Naturkatastrophen weltweit im ersten Halbjahr


Überdurchschnittliche Schäden durch Naturkatastrophen weltweit im ersten Halbjahr
Überdurchschnittliche Schäden durch Naturkatastrophen weltweit im ersten Halbjahr / Foto: © AFP

Naturkatastrophen weltweit haben im ersten Halbjahr 2023 überdurchschnittlich hohe Schäden angerichtet. Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re bezifferte die Schadensumme durch Erdbeben und extreme Wetterereignisse am Donnerstag auf 110 Milliarden Dollar (99,5 Milliarden Euro). Dies sei zwar weniger als im Vorjahreszeitraum, liege aber deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von inflationsbereinigt 98 Milliarden Dollar.

Textgröße ändern:

Die Versicherungsquote lag demnach zwar über dem Durchschnitt. Dennoch seien mit 43 Milliarden Dollar weiterhin weniger als 40 Prozent der Gesamtschäden des ersten Halbjahres versichert gewesen, führte das Unternehmen aus. Im Durchschnitt der ersten Halbjahre von 2013 bis 2022 trugen Versicherer demnach rund 35 Prozent der weltweiten Schäden.

Die mit Abstand verheerendste Naturkatastrophe war den Angaben zufolge die Erdbebenserie in der Türkei und Syrien Anfang Februar. "Sehr viele Gebäude, Straßen und Brücken wurden komplett zerstört", erklärte der Rückversicherer. Den Gesamtschaden bezifferte Munich Re auf rund 40 Milliarden Dollar, davon fünf Milliarden in Syrien.

Außerdem gehen 58.000 der insgesamt 62.000 Toten durch Naturkatastrophen auf diese Erdbeben zurück. Mehr Tote in einem ersten Halbjahr hatte es zuletzt 2010 wegen eines Erdbebens in Haiti gegeben.

Hohe Milliardenschäden richteten außerdem Gewitter mit Tornados und Hagelschlag in den USA an. Von Gesamtschäden in Höhe von 35 Milliarden Dollar waren laut Munich Re 25 Milliarden versichert. Die inflationsbereinigten Gewitterschäden waren demnach nur im ersten Halbjahr 2011 höher gewesen als dieses Jahr.

In Europa schlugen vor allem "schwere Überschwemmungen in Nordost-Italien und angrenzenden Ländern" zu Buche. "Durch die starke Urbanisierung waren die Folgen dieser Überschwemmungen schwerwiegend: Die Gesamtschäden beliefen sich auf etwa zehn Milliarden Dollar", erklärte der Rückversicherer.

"Die Folgen des Klimawandels beeinflussen unser Leben immer stärker", erklärte der Chef-Klimatologe bei Munich Re, Ernst Rauch. "Das Jahr 2023 war schon in der ersten Jahreshälfte geprägt von Rekordtemperaturen in vielen Regionen der Welt, sehr hohen Wassertemperaturen in verschiedenen Ozeanbecken, Dürren zum Beispiel in Teilen Europas oder extremen Waldbränden im Nordosten Kanadas." Zunehmende Wetterkatastrophen und finanziellen Belastungen seien die Folge.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Grüne fordern Umweltminister Schneider zu Einsatz für EU-Klimaziel für 2040 auf

Die Grünen haben Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) aufgefordert, sich für das EU-Klimaziel stark zu machen, die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 zu verringern. "Ohne ein angemessenes 2040-Ziel gerät der europäische Pfad Richtung Klimaneutralität in Gefahr", warnten die Grünen-Fachleute Lisa Badum und Jan-Niclas Gesenhues in einem am Mittwoch an Schneider versandten Brief, der der Nachrichtenagentur AFP in Berlin vorlag.

Frankreichs Rechnungshof prangert unzureichende Klimapolitik an

Der französische Rechnungshof hat die seiner Ansicht nach unzureichende Klimapolitik der französischen Regierung angeprangert. "Die Kosten für die Umweltwende sind weitaus geringer als die für die Untätigkeit", betonte der Rechnungshof in seinem ersten Jahresbericht zum ökologischen Wandel. Die Situation der Umwelt habe sich mit Blick auf den Klimawandel und die Artenvielfalt so sehr verschlechtert, dass die Regierung "dringend handeln" müsse. Die Daten von 2024 machten deutlich, dass die französischen Anstrengungen nicht ausreichten, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, nämlich 55 Prozent weniger Emissionen bis 2023 und Klimaneutralität bis 2050.

Spanien verzeichnet heißesten Sommer seit Messbeginn

In Spanien ist in diesem Jahr der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen registriert worden. Die Durchschnittstemperatur habe bei 24,2 Grad Celsius und damit knapp über dem Rekord von 24,1 Grad von 2022 gelegen, teilte die spanische Meteorologiebehörde Aemet am Dienstag mit. Damit sei der Sommer 2025 der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 gewesen.

Ex-EZB-Chef Draghi kritisiert "langsame" Wirtschaftsreformen in der EU

Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die EU für ihre "langsamen" Reformen in der Wirtschaftspolitik kritisiert. "Ein Weitermachen wie bisher bedeutet, sich damit abzufinden, zurückzufallen" hinter den USA und China, sagte Draghi am Dienstag in Brüssel. Ein Jahr zuvor hatte Draghi der EU eine Reihe von Empfehlungen ausgesprochen, von denen viele bislang nicht umgesetzt wurden.

Textgröße ändern: