The National Times - Polen macht Algenblüte für Fischsterben in der Oder verantwortlich

Polen macht Algenblüte für Fischsterben in der Oder verantwortlich


Polen macht Algenblüte für Fischsterben in der Oder verantwortlich
Polen macht Algenblüte für Fischsterben in der Oder verantwortlich / Foto: © AFP/Archiv

Die polnischen Behörden machen eine giftige Alge für das massenhafte Fischsterben in der Oder in diesem Sommer verantwortlich und schließen Industrie-Abwässer als Ursache aus. Eine starke Verbreitung der für Fische giftigen Mikro-Alge Prymnesium parvum sei die wahrscheinliche Ursache für den Tod von fast 250 Tonnen Fische in dem deutsch-polnischen Grenzfluss, sagte Agnieszka Kolada vom polnischen Umweltschutzinstitut am Donnerstag bei der Vorstellung eines vorläufigen Untersuchungsberichts.

Textgröße ändern:

Die Algenart wächst normalerweise in salzhaltigem Brackwasser in Meeresnähe und wurde laut Kolada zuvor noch nie in Polen nachgewiesen. "Das Fischsterben wurde weder durch Schwermetalle, noch durch Pestizide, noch durch Kohlenwasserstoff verursacht", heißt es in dem Untersuchungsbericht der polnischen Behörden. Stattdessen hätten hohe Temperaturen und ein niedriger Wasserstand möglicherweise zur Ausbreitung der Algen in diesem Sommer beigetragen.

Keiner der untersuchten Industriebetriebe habe Schadstoffe eingeleitet, "die über das erlaubte Maß hinausgingen", betonte der Chef der Regierungsbehörde für Umweltschutz, Andrzej Szweda-Lewandowski. Die in den Fluss geleiteten Abwassermengen überschritten demnach nicht die der vergangenen Jahre.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace macht für das Fischsterben dagegen Salzeinleitungen der polnischen Bergbauindustrie verantwortlich, die das Auftreten der Algenart begünstigt hätten. Das Toxin der Alge habe "fatale Folgen für Fische oder Muscheln, die damit in Kontakt kommen und durch Schwermetalle bereits vorgeschädigt sind".

Greenpeace fordert von der polnischen und der deutschen Regierung, "den Fluss künftig zu renaturieren, rund um die Uhr zu überwachen und das Einleiten von schädlichen Substanzen, wie Salzen und Schwermetalle, zu verbieten".

Ein deutscher Untersuchungsbericht zu dem Fischsterben soll am Freitag veröffentlicht werden.

S.Ross--TNT

Empfohlen

Hurrikan "Erin" in der Karibik wieder erstarkt - Zweithöchste Warnstufe ausgerufen

Nach einer kurzzeitigen Abschwächung ist der mit Windspitzen von mehr als 200 Kilometern pro Stunde durch die Karibik ziehende Tropensturm "Erin" wieder erstarkt. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) stufte den Hurrikan am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf die Kategorie vier und damit die zweithöchste Stufe hoch. Auch wenn "Erin" wahrscheinlich nicht auf Land treffen werde, wurde vor Sturzfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen auf verschiedenen Karibikinseln gewarnt.

Entlaufener Nasenbär sorgt in Sachsen für Polizeieinsatz

Ein entlaufener Nasenbär hat im sächsischen Bischofswerda für einen Polizeieinsatz gesorgt. Jugendliche entdeckten das Tier am frühen Sonntagmorgen in einem Kreuzungsbereich, wie die Polizei in Görlitz berichtete. Das Tier erkundete demnach eine Baumwurzel in einem Vorgarten.

Kratzgeräusche im Schornstein: Feuerwehr in Niedersachsen rettet Schleiereule

In Niedersachsen ist eine Schleiereule aus dem Schornstein eines Wohnhauses gerettet worden. Die Mieter einer Wohnung in Osterholz-Scharmbeck entdeckten das Tier am Samstag in einem Schornsteinrohr, als sie Kratzgeräuschen nachgingen, wie die örtliche Feuerwehr am Sonntag berichtete.

Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen

Bedingt durch die Erderwärmung sind die Schäden durch Überschwemmungen in Europa in den vergangenen rund 70 Jahren laut einer Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) um rund acht Prozent gestiegen. Ein Forscherteam untersuchte 1729 Flutereignisse zwischen den Jahren 1950 und 2020, wie das PIK am Freitag in Potsdam mitteilte. Das Ergebnis wurde dann in Szenarien mit und ohne klimatische und sozioökonomische Veränderungen verglichen.

Textgröße ändern: