The National Times - IPCC-Bericht: Trendwende bei globalem Treibhausgasausstoß bis 2025 nötig

IPCC-Bericht: Trendwende bei globalem Treibhausgasausstoß bis 2025 nötig


IPCC-Bericht: Trendwende bei globalem Treibhausgasausstoß bis 2025 nötig
IPCC-Bericht: Trendwende bei globalem Treibhausgasausstoß bis 2025 nötig

Zum Erhalt einer "lebenswerten" Erde hat die Menschheit laut Weltklimarat IPCC nur noch drei Jahre Zeit, um den Trend bei den Treibhausgasemissionen umzukehren. Der weltweite Treibhausgasausstoß müsse vor 2025 seinen Höhepunkt erreichen, heißt es im IPCC-Sachstandsbericht zu Maßnahmen gegen die Erderwärmung, der am Montag in Genf veröffentlicht wurde. "Wir sind an einer Wegscheide", erklärte IPCC-Chef Hoesung Lee. "Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, können eine lebenswerte Zukunft sichern."

Textgröße ändern:

Selbst wenn die globalen Treibhausgasemissionen vor 2025 ihren Höhepunkt erreichten und "sofortige Maßnahmen" ergriffen würden, sei eine Erderwärmung um zwei Grad zu befürchten, heißt es in dem rund 2800 Seiten langen Bericht. Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, um verheerende Folgen wie steigende Meeresspiegel und zunehmende Hitzewellen möglichst gering zu halten.

Bleibe es bei den aktuellen globalen Klimaschutzzusagen, gerate das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens allerdings "außer Reichweite", warnen die Berichtsautoren. Ein Umsteuern sei nötig. Mit der Förderung eines klimafreundlichen Konsums bei Energie und anderen Gütern und Dienstleistungen könnten die Regierungen den Treibhausgasausstoß bis 2050 um 40 bis 70 Prozent verringern. Hier gebe es "bedeutendes ungenutztes Potenzial", erklärte der Co-Vorsitzende der zuständigen IPCC-Arbeitsgruppe, Priyadarshi Shukla.

Besonders stark in der Pflicht sieht der Weltklimarat hier die reichsten zehn Prozent der Haushalte. Auf sie allein entfallen laut dem Bericht 36 bis 45 Prozent der Treibhausgasemissionen.

Als entscheidenden Faktor für den Klimawandel nennen die Berichtsautoren die Nutzung fossiler Brennstoffe. Bis 2050 müsse die Nutzung von Kohle vollständig eingestellt werden und die von Erdöl und Erdgas um 60 beziehungsweise 70 Prozent im Vergleich zu 2019 verringert werden, mahnen die IPCC-Experten.

Bei den nun veröffentlichten Befunden handelt es sich um die Ergebnisse der Arbeitsgruppe III des IPCC, die sich mit Maßnahmen zur Eindämmung der Erderwärmung befasst. Der im August veröffentlichte erste Teil des sechsten IPCC-Sachstandsberichts legte die neuesten Erkenntnisse zu den physikalischen Grundlagen des Klimawandels dar, Ende Februar wurde der zweite Berichtsteil zu den drastischen Auswirkungen der Erderwärmung auf Mensch und Natur veröffentlicht. Der Synthesebericht aller drei Arbeitsgruppen wird im Herbst veröffentlicht.

Um die Formulierungen in der Zusammenfassung des dritten Berichtsteils für politische Entscheidungsträger hatten die 195 Mitgliedstaaten des IPCC seit dem 21. März hart gerungen. Deswegen dauerten die virtuellen Beratungen mehr als 48 Stunden länger als ursprünglich geplant, die Vorstellung des Berichts musste um mehrere Stunden verschoben werden.

Die Verabschiedung des IPCC-Berichts stand unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs. Der Konflikt wirft ein Schlaglicht auf die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von fossilen Energieträgern.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

"Planet hat keine Zeit zu verlieren": UN-Artenschutzkonferenz beginnt in Kolumbien

Unter hohem Sicherheitsaufgebot ist im kolumbianischen Cali die UN-Artenschutzkonferenz (COP16) eröffnet worden. "Der Planet hat keine Zeit zu verlieren", sagte Kolumbiens Umweltministerin und COP16-Präsidentin Susana Muhamad am Montag vor den Delegierten aus rund 200 Ländern. Die Konferenz könne jedoch ein "Licht in dieser sehr dunklen Welt sein".

UN-Artenschutzkonferenz COP16 im kolumbianischen Cali eröffnet

Im kolumbianischen Cali ist die UN-Artenschutzkonferenz (COP16) eröffnet worden. "Der Planet hat keine Zeit zu verlieren", sagt Kolumbiens Umweltministerin und COP16-Präsidentin Susana Muhamad am Montag vor den Delegierten aus rund 200 Ländern. Bei der bis zum 1. November dauernden Konferenz soll ein Plan bis zum Jahr 2030 vereinbart werden, um Naturzerstörung und das weltweite Artensterben einzudämmen.

Stiftung Warentest: Guter Kariesschutz bei Zahncremes - Kritik am Verpackungsmüll

Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung vielen Zahncremes einen verlässlichen Schutz attestiert. Alle 18 getesteten Zahnpasten schützen zuverlässig vor Karies und "viele entfernen auch Verfärbungen gut oder sogar sehr gut", wie die Warentester in Berlin am Montag mitteilten. Kritik übten sie indes am Verpackungsmüll und den schlecht recycelbaren Tuben.

UN-Artenschutzkonferenz beginnt in Kolumbien

Im kolumbianischen Cali beginnt am Montag die UN-Artenschutzkonferenz (COP16). Bei der bis zum 1. November dauernden Konferenz soll ein Fahrplan bis zum Jahr 2030 vereinbart werden, um Naturzerstörung und das weltweite Artensterben einzudämmen. Erwartet werden etwa 12.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), die in einigen Tagen nach Cali reist, drang im Vorfeld darauf, das Artensterben und die Klimakrise als miteinander verbundene Herausforderungen anzugehen.

Textgröße ändern: