The National Times - Vorläufiges Gutachten entlastet Brosius-Gersdorf von Plagiatsvorwürfen

Vorläufiges Gutachten entlastet Brosius-Gersdorf von Plagiatsvorwürfen


Vorläufiges Gutachten entlastet Brosius-Gersdorf von Plagiatsvorwürfen
Vorläufiges Gutachten entlastet Brosius-Gersdorf von Plagiatsvorwürfen / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Im Streit um die Richterwahl für das Bundesverfassungsgericht hat ein vorläufiges Gutachten die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf von den gegen sie erhobenen Plagiatsvorwürfen entlastet. "Die Prüfung hat ergeben, dass die Vorwürfe unbegründet sind und keine Substanz haben", heißt es einem Begleitschreiben der Anwälte Michael Quaas und Peter Sieben zu dem Kurzgutachten vom Mittwoch. Brosius-Gersdorf und ihr Mann, der Rechtsprofessor Hubertus Gersdorf, hatten das Gutachten in Auftrag gegeben.

Textgröße ändern:

Brosius-Gersdorf steht seit vergangener Woche im Mittelpunkt einer beispiellosen Auseinandersetzung um die Besetzung von drei Richterposten in Karlsruhe. Nachdem die Unionsführung zunächst grünes Licht für ihre Wahl zusammen mit zwei weiteren Bewerbern gegeben hatte, zogen CDU und CSU am Freitag die Notbremse und forderten den Koalitionspartner SPD auf, die Kandidatur von Brosius-Gersdorf zurückzuziehen. Daraufhin musste im Bundestag die Neubesetzung aller drei Richterposten von der Tagesordnung genommen werden.

Die Union begründete ihre Ablehnung abgesehen von inhaltlichen Positionen der Juristin auch mit angeblichen Plagiatsvorwürfen. Dabei ging es um Brosius-Gersdorfs Dissertation von 1997 sowie die Habilitationsschrift ihres Mannes von 1998 und darin gefundene mutmaßliche Textparallelen.

In dem Kurzgutachten der Stuttgarter Kanzlei Quaas und Partner heißt es nun, die "teilweise ähnlichen Ausführungen in den Texten" deuteten "allenfalls auf einen gedanklichen Austausch hin, nicht aber darauf, dass einer der Beteiligten von der oder dem anderen, ohne dies kenntlich zu machen, Inhalte übernommen hätte". Das heiße, ein Plagiatsvorwurf "steht schon per Definition nicht im Raum", auch ein Zweifel an der wissenschaftlichen Qualität der Arbeit sei nicht angebracht. "Die hierzu erforderliche Schwelle wird sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht bei Weitem nicht erreicht", heißt es in dem Gutachten.

Die Kanzlei verweist darauf, dass es sich um ein vorläufiges Gutachten handelt. "Eine ausführliche rechtliche Bewertung soll ggf. zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen", heißt es darin.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Rätsel um mehr als tausend Jahre alte Knochen vor Behördengebäude in Speyer gelöst

In Rheinland-Pfalz ist das Rätsel um eine vor einem Behördengebäude gefundene Vitrine mit mehr als tausend Jahre alten menschlichen Überresten gelöst worden. Wie die Polizei in Ludwigshafen am Freitag mitteilte, stellte ein Mann den gläsernen Ausstellungsbehälter vor der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Speyer ab, nachdem dieser bei einer Entrümpelungsaktion im Besitz seiner inzwischen verstorbenen Mutter aufgefunden worden war.

Niederländischer Regierungschef verteidigt Vorgehen gegen Chip-Hersteller Nexperia

Der niederländische Regierungschef Dick Schoof hat das Vorgehen seiner Regierung gegen den Chip-Hersteller Nexperia als "sehr vernünftigen Schritt" verteidigt. "Gegen Missmanagement durch einen Konzernchef muss man vorgehen", sagte Schoof am Donnerstag in Brüssel, nachdem seine Regierung Ende September die Kontrolle über die Firma übernommen hatte, die zum chinesischen Wingtech-Konzern gehört. "Die Maßnahme richtet sich nicht gegen China", betonte er.

Nexperia-Chips: Autobauer fürchten Produktionsstopps - Krisengespräch am Abend

Der niederländische Chip-Hersteller Nexperia liefert seit mehreren Tagen keine oder weniger Halbleiter als sonst aus - die Autoindustrie in Deutschland fürchtet daher Produktionseinschränkungen oder sogar Produktionsstopps. Die Bundesregierung zeigte sich am Mittwoch alarmiert: Mit dem Wirtschaftsministerium war nach AFP-Informationen für den Abend ein Gespräch mit Verbänden und Unternehmen der Auto- und Elektroindustrie geplant.

Lieferstopp von Nexperia-Chips: Autohersteller fürchten Produktionseinschränkungen

Der niederländische Chip-Hersteller Nexperia liefert seit mehreren Tagen keine oder weniger Halbleiter als sonst aus - die Autoindustrie in Deutschland fürchtet daher Produktionseinschränkungen oder sogar Produktionsstopps. Volkswagen erklärte, derzeit sei die Produktion unbeeinträchtigt - konkrete Auswirkungen könnten aber auch nicht ausgeschlossen werden. Der Autobauer stehe vor dem Hintergrund der aktuellen Lage "in engem Kontakt mit allen relevanten Beteiligten, um frühzeitig mögliche Risiken zu identifizieren und über entsprechend notwendige Maßnahmen entscheiden zu können".

Textgröße ändern: