The National Times - Rückschlag statt Revanche: Handballer kassieren WM-Dämpfer

Rückschlag statt Revanche: Handballer kassieren WM-Dämpfer


Rückschlag statt Revanche: Handballer kassieren WM-Dämpfer
Rückschlag statt Revanche: Handballer kassieren WM-Dämpfer / Foto: © www.imago-images.de/SID

Rückschlag statt Revanche: Deutschlands Handballer haben im Hexenkessel von Herning ihren ersten WM-Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag Titelverteidiger Dänemark in der Neuauflage des Olympia-Endspiels mit 30:40 (18:24) und steht im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale nun unter Zugzwang.

Textgröße ändern:

Wie schon vor fünf Monaten in Frankreich (damals 26:39) erwies sich der Olympiasieger auch am Dienstagabend als eine Nummer zu groß. Vor allem in der Abwehr bekam das deutsche Team zu nie den Zugriff, um die Dänen um Welthandballer Mathias Gidsel ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Während Youngster Renars Uscins und seine Mitspieler im Angriff durchaus zu gefallen wussten, erwies sich die deutsche Abwehr als Problemzone. Allein in der ersten Halbzeit kassierte die junge DHB-Auswahl 24 Gegentore - zu viel für eine Überraschung gegen den Serien-Weltmeister. Beste deutsche Torschützen vor 15.000 lärmenden Zuschauern in der Jyske Bank Boxen waren Julian Köster und Tim Kastening mit je sechs Treffern. Gidsel erzielte für die Dänen zehn Tore.

Das Positive: Die DHB-Auswahl hat das Weiterkommen weiter in der eigenen Hand. Schon ein Sieg gegen Überraschungsteam Italien am Donnerstag (18.00 Uhr) könnte unter Umständen reichen, mit einem weiteren Erfolg gegen Außenseiter Tunesien am Samstag (20.30 Uhr/beide ZDF) wäre Deutschland ganz sicher im Viertelfinale.

Olympiasieger Dänemark führt die Hauptrundengruppe 1 mit 6:0 Punkten souverän an, dahinter rangieren die DHB-Auswahl und Italien (beide 4:2). Die Schweiz ist Vierter (3:3), Tschechien (1:5) und Tunesien (0:6) haben keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Nur die besten zwei Teams der Sechsergruppe erreichen das Viertelfinale in Oslo.

"Wir haben uns die letzten zwei Spiele gegen Dänemark gründlich angeschaut, was wir falsch gemacht haben. Jeder unserer Spieler ist voll fokussiert, das besser zu machen", kündigte Gislason unmittelbar vor der Partie am ARD-Mikrofon an - und wartete dann mit ein paar Überraschungen auf.

Im Mittelblock verteidigten zunächst Justus Fischer und Lukas Stutzke, auf den Außen starteten diesmal Timo Kastening und Rune Dahmke - im Tor begann Edeljoker David Späth anstelle von Andreas Wolff. Der Youngster zeigte auch direkt nach 40 Sekunden eine tollkühne Parade, doch dem dänischen Angriffswirbel der ersten Viertelstunde konnte auch Späth nicht standhalten.

Vorne spielte das deutsche Team furchtlos und hielt die Partie zunächst offen. Doch nachdem Uscins in der siebten Minute zum 6:7 verkürzt hatte, war es mit der DHB-Herrlichkeit erstmal vorbei. Angetrieben von ihren lautstarken Fans drückten die Dänen nun merklich aufs Tempo und zogen binnen fünf Minuten davon. Gidsel erhöhte mit seinem vierten Treffer auf 12:7 (12.).

In der Folge kam Deutschland besser in die Partie, kam zu einigen einfachen Toren und ließ bis zur Pause nicht weiter abreißen. Problemzone blieb aber die Defensive. "Wir müssen jetzt anfangen, unbedingt unseren Torhütern zu helfen, damit sie in ihre Paraden zu kommen", analysierte Linkshänder Christoph Steinert zur Pause: "Wenn wir unsere Abwehr in den Griff bekommen und die Torhüter ins Spiel bringen, dann haben wir definitiv eine Chance." Und DHB-Manager Benjamin Chatton meinte: "Aufgeben ist keine Option."

Dies untermauerten die deutsche Spieler mit einer verbesserten zweiten Halbzeit. Auch dank der Paraden vom inzwischen eingewechselten Wolff kam das deutsche Team sogar noch einmal bis auf 25:30 (16.) heran, die Wende gelang aber nicht mehr.

V.Allen--TNT

Empfohlen

Erkrankter Schachmann sagt für Rad-WM ab

Radprofi Maximilian Schachmann hat seine Teilnahme an den am Sonntag beginnenden Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgesagt. Wie der deutsche Verband German Cycling mitteilte, leidet der 31 Jahre alte Berliner an den Folgen eines hartnäckigen Infekts, die ihn zum vorzeitigen Saisonende zwingen.

Weltrangliste: DFB-Team droht Topf zwei bei WM-Auslosung

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in der FIFA-Weltrangliste nach der Niederlage in der Slowakei den so wichtigen neunten Platz verloren. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann rutschte im September mit 1704,27 Punkten auf Rang zwölf ab, mit Kroatien (1714,2), Italien (1710,06) und Marokko (1706,27) zogen gleich drei Nationen am DFB-Team vorbei.

100 Siege und Altersrekord: Neuer in elitärem Kreis

Über seine neueste Bestmarke wollte sich Manuel Neuer nicht wirklich freuen. Ob es denn ein "schöner" Rekord sei, jetzt der älteste Spieler des FC Bayern mit einem Einsatz in der Champions League zu sein, wurde der langjährige Nationaltorhüter nach dem 3:1 (2:1) gegen den FC Chelsea gefragt. "Das weiß ich jetzt nicht", antwortete Neuer mit einem Schmunzeln: "Ich hoffe, ich sehe nicht so alt aus."

Neugebauer: WM-Zehnkampf wird eine Wundertüte

Für Medaillenkandidat Leo Neugebauer (Stuttgart) wird der Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Tokio eine Wundertüte. "Im Zehnkampf kann immer alles passieren. Wenn man jetzt vor ein paar Monaten mal einen richtig guten Zehnkampf hatte, kann es sein, dass es dann nicht mehr so gut läuft", sagte der Olympia-Zweite am Donnerstag im Teamhotel der deutschen Mannschaft: "Oder wenn man eine durchschnittliche Saison hatte, kann es auch sein, dass man hier auf einmal einen krassen Wettkampf hat." Prognosen seien kaum möglich, sagte der 25-Jährige: "Es bringt einfach nichts".

Textgröße ändern: