The National Times - Staatliche Fernsehserie um korrupte Beamte wird zum TV-Hit in China

Staatliche Fernsehserie um korrupte Beamte wird zum TV-Hit in China


Staatliche Fernsehserie um korrupte Beamte wird zum TV-Hit in China
Staatliche Fernsehserie um korrupte Beamte wird zum TV-Hit in China

Bestechliche Beamte, riesige Luxusanwesen in Peking und Millionen Dollar in Kisten mit Meeresfrüchten: In China zieht eine staatliche TV-Show über die Anti-Korruptionskampagne der Regierung die Menschen vor die Fernseher. Die laufende fünfteilige Serie, die vom staatlichen Sender CCTV ausgestrahlt wird, zeigt die Geständnisse von Beamten, die wegen Korruption angeklagt sind. Den Verdächtigen droht oft eine lebenslange Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe.

Textgröße ändern:

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche kommunistische Kader aufgrund der Anti-Korruptionskampagne von Präsident Xi Jinping vor Gericht gebracht. Das massive Vorgehen dient Kritikern zufolge auch dazu, politische Gegner des seit 2013 regierenden Staatschefs aus dem Weg zu räumen.

Insbesondere der Fall um den ehemaligen stellvertretenden Minister für öffentliche Sicherheit, Sun Lijun, fesselt die Menschen: Dem hochrangigen Beamten, der während der monatelangen Unruhen für die Sicherheit in Hongkong zuständig war, wird unter anderem die Annahme von Bestechungsgeldern, Manipulation des Aktienmarktes, illegaler Besitz von Schusswaffen und die Annahme von Sexdiensten gegen Bezahlung vorgeworfen.

In der Fernsehserie wird behauptet, Sun habe regelmäßig Bestechungsgelder im Wert von 14 Millionen Dollar (rund 12,3 Millionen Euro), getarnt als "kleine Kisten mit Meeresfrüchten", von einem Mann erhalten, den er später zum Polizeichef in der östlichen Provinz Jiangsu ernannte. "Ich habe ihm auf diesem Weg geholfen", sagte Sun in der Sendung.

In China ist es gängige Praxis, die "Geständnisse" von kriminellen Verdächtigen auszustrahlen, bevor diese überhaupt vor Gericht erschienen sind. Seit Jahren stößt das Vorgehen auf Kritik von Menschenrechtsgruppen.

In einer weiteren Folge der Serie geht es um den inhaftierten Chen Gang vom Wirtschafts- und Technologie-Verband, der mit illegalen Geldern ein 72.000 Quadratmeter großes Privatanwesen mit einem Swimmingpool und einem künstlichen Strand gebaut haben soll. Andere werden beschuldigt, Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. Mehr als eine Million Beamte wurden bisher im Rahmen der Anti-Korruptionskampagne mit Strafen belegt. Erst am Montag wurde der Beamte Wang Fuyu, in der zweiten Folge der Serie zu sehen, zum Tode verurteilt. Die Strafe folgte einen Tag nach der Ausstrahlung seines "Geständnisses".

In den chinesischen Online-Netzwerken äußerten sich Millionen Nutzer über die Serie. Die meisten zeigten sich verärgert über den Luxus, den die Beamten genossen hatten. Die beschuldigten Männer zeigten keine Reue, beklagte ein Nutzer. Einige befürchteten aber auch, dass die Zurschaustellung von übermäßigem Reichtum eher anziehend wirke. "Ist das eine verdammte Stellenanzeige für Beamte?", schrieb ein kritischer Fernsehzuschauer.

S.Ross--TNT

Empfohlen

Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro verlässt Hausarrest für Krankenhausaufenthalt

Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat seinen Hausarrest für gerichtlich erlaubte Untersuchungen im Krankenhaus verlassen. Der wegen Putsch-Vorwürfen angeklagte Bolsonaro kam am Samstagmorgen (Ortszeit) an einem Krankenhaus in der Hauptstadt Brasília an, wo er rund 20 versammelte Anhänger begrüßte. Der 70-Jährige durfte sich acht Stunden lang im Krankenhaus aufhalten und musste anschließend nach Hause zurückkehren.

Nach Gipfel mit Putin: Trump rückt von Waffenruhe-Forderung für Ukraine ab

US-Präsident Donald Trump ist nach seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin von Forderungen nach einer Waffenruhe in der Ukraine abgerückt. Trump forderte am Samstag stattdessen, direkt zu einem umfassenden "Friedensabkommen" zu gelangen. Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte Trump der Ukraine aber US-Sicherheitsgarantien zu.

Merz sieht mögliche US-Sicherheitsgarantien für Ukraine als "großen Fortschritt"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin zuversichtlich gezeigt. "Dieser Gipfel kann ein Erfolg werden auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine", sagte Merz am Samstag den Sendern RTL und n-tv in einem Interview. Trump habe bei einem Telefonat mit den europäischen Verbündeten "sehr ausführlich dargelegt, wie intensiv er mit Putin über Modalitäten eines Friedensabkommens gesprochen hat". Der Kanzler nannte hier auch insbesondere die "Zusage, dass Amerika bereit ist, Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu geben".

Meloni: USA bieten Ukraine Nato-ähnlichen Beistand an - ohne Beitritt

Die USA haben der Ukraine nach Angaben der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien angeboten, wobei Kiew dem Militärbündnis nicht beitreten soll. US-Präsident Donald Trump habe "von Artikel fünf der Nato inspirierte" Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorgeschlagen, erklärte Meloni am Samstag. Trump hatte europäischen Staats- und Regierungschefs sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuvor in einer Videoschalte von seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin am Freitag in Alaska berichtet.

Textgröße ändern: