The National Times - Umfrage: Angst vor Überfremdung in Sachsen trotz Rückgangs immer noch hoch

Umfrage: Angst vor Überfremdung in Sachsen trotz Rückgangs immer noch hoch


Umfrage: Angst vor Überfremdung in Sachsen trotz Rückgangs immer noch hoch
Umfrage: Angst vor Überfremdung in Sachsen trotz Rückgangs immer noch hoch / Foto: © AFP/Archiv

Fremdenfeindliche Einstellungen haben laut einer Umfrage in Sachsen abgenommen, sind aber immer noch weit verbreitet. In dem am Dienstag in Dresden veröffentlichten "Sachsen-Monitor" stimmten 40 Prozent der Aussage zu, die Bundesrepublik sei "durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet". Das sind 16 Prozent weniger als bei der Vorgängerbefragung von 2018.

Textgröße ändern:

38 Prozent fühlen sich demnach durch Muslime in Deutschland manchmal wie Fremde im eigenen Land, das ist ein Rückgang um elf Prozent. 29 Prozent meinen gar, Muslimen müsste die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden - ein Minus von zwölf Prozent.

Der "Sachsen-Monitor" ist eine seit 2016 wiederkehrende Umfrage im Auftrag der Staatskanzlei zu Einstellungen und Meinungen der sächsischen Bevölkerung und wurde zuletzt vor vier Jahren erhoben. Für den Monitor 2021/2022 befragte Dimap rund 2000 Bürgerinnen und Bürger vom 3. November bis 14. März und damit noch vor dem Ukraine-Krieg.

Die größte Sorge gilt demnach der Zunahme des Gegensatzes zwischen Arm und Reich und dem Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Kaum Sorgen machen sich die meisten Befragten hingegen um den Verlust dessen, was sie sich seit der Wiedervereinigung erarbeiteten, und um ihren eigenen Arbeitsplatz.

Eine Mehrheit der Sachsen findet nach wie vor, dass es in Deutschland eher ungerecht zugeht. Andererseits findet die Mehrheit, im Vergleich zu anderen Menschen in Deutschland erhielten sie persönlich ihren gerechten Anteil.

Rund die Hälfte der Befragten meint, dass die Ostdeutschen nach wie vor als Bürger zweiter Klasse behandelt würden (55 Prozent). Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2018. Diese Meinung ist besonders bei den über 60-Jährigen ausgeprägt.

Die Entwicklung in Sachsen seit der friedlichen Revolution von 1989 wird ganz überwiegend positiv beurteilt. Zugleich meint rund die Hälfte, in Deutschland sollte mehr über die ostdeutschen Erfahrungen nach der Wiedervereinigung gesprochen werden. Fast zwei Drittel (65 Prozent) haben das Gefühl, die Leistung der Ostdeutschen für den Aufbau der neuen Bundesländer werde nicht angemessen gewürdigt.

Als "bemerkenswert" stuft die Studie ein, dass in den vergangenen vier Jahren der Anteil derjenigen, die sich den Menschen in Osteuropa näher fühlen als den Menschen in Westdeutschland, von 17 auf 29 Prozent stieg. Diese Zahl könnte sich mit dem Ukraine-Krieg aktuell noch einmal verschoben haben.

R.Campbell--TNT

Empfohlen

Oberhauswahlen in Japan begonnen - Regierungskoalition könnte Mehrheit verlieren

In Japan haben am Sonntag die Wahlen zum Oberhaus des Parlaments begonnen - ein wichtiger Test für die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Shigeru Ishiba, denn Umfragen zufolge droht der Koalition der Verlust ihrer Mehrheit. Beobachter sagten für diesen Fall gar den Rücktritt Ishibas voraus. Zudem könnten Rechtspopulisten deutlich hinzugewinnen.

Drusen erobern Stadt Suwaida in Südsyrien vollständig zurück

Nach tagelangen Gefechten haben Kämpfer der islamischen Minderheit der Drusen die Stadt Suwaida im Süden Syriens nach Angaben von Aktivisten vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Nach einem Großangriff der Drusen hätten sich "die Stammeskämpfer am Samstagabend aus Suwaida zurückzogen", teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das syrische Innenministerium bestätigt ein Ende der Kämpfe in der Stadt und die "Evakuierung" der Stammeskämpfer. In anderen Teilen der Provinz Suwaida hielten die Kämpfe indes an.

Klingbeil fordert Wiederholung der Richterwahl von Brosius-Gersdorf

Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hält an der Kandidatur von Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht fest und fordert eine Wiederholung der Richterwahl im Bundestag. Nachdem die Bedenken seitens der Union gegen Brosius-Gersdorf wegen angeblicher Plagiatsvorwürfe ausgeräumt seien, "können wir die Wahl wieder auf die Tagesordnung des Bundestags setzen", sagte Klingbeil der "Bild am Sonntag". Für ihn sei es "eine prinzipielle Frage, ob man dem Druck von rechten Netzwerken nachgibt, die eine hoch qualifizierte Frau diffamiert haben."

Hamas-Zivilschutz: 39 Menschen nahe Hilfszentren im Gazastreifen getötet

In der Nähe zweier Hilfszentren im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Behörden durch israelischen Beschuss 39 Menschen getötet worden. Mehr als hundert Menschen seien zudem verletzt worden, erklärte der von der radikalislamischen Hamas geführte Zivilschutz am Samstag. Die von den USA und Israel unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) bezeichnete die Berichte über die Toten nahe ihren Hilfszentren als "falsch". Die israelischen Streitkräfte gaben an, Warnschüsse abgegeben zu haben und kündigten eine Überprüfung des Vorfalls an.

Textgröße ändern: