The National Times - Schröder kandidiert für Aufsichtsrat von Staatskonzern Gazprom

Schröder kandidiert für Aufsichtsrat von Staatskonzern Gazprom


Schröder kandidiert für Aufsichtsrat von Staatskonzern Gazprom
Schröder kandidiert für Aufsichtsrat von Staatskonzern Gazprom

Inmitten der Krise um den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine strebt der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nach einem weiteren Posten im staatlichen russischen Energiesektor. Der Staatskonzern Gazprom nominierte den Vertrauten von Kreml-Chef Wladimir Putin als Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Schröder solle am 30. Juni auf der Jahreshauptversammlung in Sankt Petersburg gewählt werden.

Textgröße ändern:

Schröder ist bereits Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Erst vor wenigen Tagen hatte der Ex-Kanzler viel Kritik in Deutschland provoziert, als er um Verständnis für Russlands Politik gegenüber der Ukraine warb.

Seine Kandidatur für den Gazprom-Aufsichtsrat sorgte in Deutschland umgehend für Empörung. "Es wird Zeit, konkret darüber nachzudenken, Gerhard Schröder die Ausstattung eines Altbundeskanzlers zu entziehen", schrieb die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Er schadet dem Land, dem er dienen soll, und lässt sich dafür bereitwillig von einem Autokraten mehr als gut bezahlen." Damit sei eine "Apanage vom deutschen Staat nicht vereinbar".

Als Kandidat für den Posten im Aufsichtsrat von Gazprom ersetzt Schröder den Schwiegersohn des früheren kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, Timur Kulibajew. Kulibajews Name hatte noch in der vergangenen Woche auf der Kandidatenliste für den Aufsichtsrat gestanden. Im Januar hatte er bereits einen einflussreichen Posten in Kasachstan verloren, nachdem das Land von gewalttätigen Zusammenstößen erschüttert worden war.

Auf der Kandidatenliste für den Gazprom-Aufsichtsrat findet sich Schröders Name neben mehreren Regierungsmitgliedern - etwa Energieminister Nikolai Schulginow, Industrieminister Denis Manturow und Vizeministerpräsident Alexander Nowak.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Debatte um Ukraine-Hilfen: Haßelmann unterstützt Vorstoß von Baerbock und Pistorius

In der Debatte um weitere Milliarden-Hilfen für die Ukraine hat sich Grünen-Bundestagsfraktionschefin Britta Haßelmann auf die Seite von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gestellt. Diese hätten "vorgeschlagen wie man jetzt weitere drei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt für die Ukraine und die Sicherung des Friedens in Europa bereitstellen kann", sagte Haßelmann am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Israelische Armee: Waffenruhe im Gazastreifen noch nicht in Kraft getreten

Die Waffenruhe im Gazastreifen ist israelischen Angaben zufolge nicht zum verabredeten Zeitpunkt in Kraft getreten. Israel "führt weiter Angriffe im Gazastreifen durch", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Armee halte sich damit an die Vorgaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die Feuerpause nicht in Kraft tritt, bevor Israel nicht eine Liste der freikommenden Geiseln von der radikalislamischen Hamas erhalten hat.

Trumps Grenzschutzbeauftragter: Noch keine Entscheidung über Massenfestnahmen von Migranten

Nach Medienberichten über eine Großrazzia in Chicago gegen Migranten ohne Aufenthaltspapiere in den USA hat der künftige Grenzschutzbeauftragte angekündigt, dass die neue Regierung ihre ersten Schritte überdenken wird. Das Team des künftigen Präsidenten Donald Trump habe "noch keine Entscheidung getroffen", sagte Trumps Grenzschutzbeauftragter Tom Homan der "Washington Post" am Samstag. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, dass die Regierung von Trump, der am Montag vereidigt wird, für Dienstag eine Großrazzia in Chicago plane.

Waffenruhe im Gazastreifen soll Sonntagfrüh in Kraft treten

Erstmals seit November 2023 soll es im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ab Sonntag wieder eine Waffenruhe geben. Die Feuerpause im Gazastreifen trete um 07.30 Uhr MEZ in Kraft, teilte das Außenministerium des Vermittlers Katar mit. In der ersten Phase des Abkomens soll die Hamas 33 der von ihr im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilassen. Nach Angaben aus dem Hamas-Umfeld sollen als Erstes drei israelische Frauen freigelassen werden.

Textgröße ändern: