The National Times - Kampfjets der Luftwaffe machen wieder Tiefflüge bis 75 Meter

Kampfjets der Luftwaffe machen wieder Tiefflüge bis 75 Meter


Kampfjets der Luftwaffe machen wieder Tiefflüge bis 75 Meter
Kampfjets der Luftwaffe machen wieder Tiefflüge bis 75 Meter / Foto: © AFP

Nach jahrelanger Aussetzung kann die Bundeswehr wieder Tiefflüge mit Kampfjets bis gut 75 Meter über dem Boden machen. In sieben extra dafür ausgewiesenen Gebieten in Deutschland könnten strahlgetriebene Kampfflugzeuge seit Donnerstag zur Übung von Zielanflügen "für maximal zwei Minuten auf die Mindestflughöhe von 250 Fuß über Grund sinken", teilte die Luftwaffe mit. Die damit unvermeidlich einhergehende zusätzliche Lärmbelästigung versuchten die Streitkräfte so gering wie möglich zu halten.

Textgröße ändern:

Die Luftwaffe verwies als Grund für die Wiedereinführung der Niedrigflüge auf die "veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa". Diese erfordere bei Kampfjetpiloten Ausbildung und Erhalt grundlegender Einsatzfähigkeiten und das Training "für Luft/Boden-Einsätze in allen Höhenbereichen, so auch im Tiefflug".

Betroffen sind sieben sogenannte low flying areas (LFA), die vor allem im nördlichen Teil Deutschlands liegen. Sie erstrecken sich über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, aber auch Bayern und Baden-Württemberg.

"Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Reduzierung von Fluglärmemissionen und Berücksichtigung in den operativen Planungen wird es zu einer erhöhten Wahrnehmung dieser Flüge kommen", erklärte die Luftwaffe weiter. "Die Bundeswehr bleibt aber ihrem Prinzip der Lärmemissionsreduzierung verpflichtet: Derartige Flüge werden auf das für die Auftragserfüllung erforderliche Minimum beschränkt."

"Tiefflug reduziert die Erfassbarkeit durch gegnerische Radare, nutzt von Radar nicht einsehbare 'Gelände-Schatten' (Terrain Masking) und begrenzt die Wirkräume bodengebundener Luftverteidigungssysteme", erläutert die Bundeswehr zur Notwendigkeit von Tiefflügen. Die Streitkräfte verweisen dabei auf die hohen Anforderungen an die Piloten von Kampfjets wie Tornado und Eurofighter und die komplexe Zusammenarbeit mit Kräften am Boden. "Die luftgestützte Feuerunterstützung ist ohne regelmäßige Tiefflugpraxis nicht sicher durchführbar."

Die Nutzung der Tieffluggebiete bis 250 Fuß bleibe "exklusiv den Kampfjets der Bundeswehr vorbehalten", erklärten die Streitkräfte weiter. Tiefflugübungen von Verbündeten sind damit dort nicht vorgesehen. Im übrigen Tieffluggebiet über der Bundesrepublik gelte für Jets, Transport- und Sonderluftfahrzeuge "eine Mindesttiefflughöhe von 500 Fuß" - also rund 150 Meter.

Für diese Höhe wurden im Juli Beschränkungen zur Zahl der Flüge abgeschafft. Damit können laut Bundeswehr "Kampfjets nun ohne Flugzeitbegrenzung oder Maximaljahresstunden Tiefflug in 500 Fuß Flughöhe trainieren".

T.Allen--TNT

Empfohlen

Nord-Stream-Verdächtiger aus Italien nach Deutschland ausgeliefert

Italien hat den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee an Deutschland ausgeliefert. Am Donnerstag wurde der tatverdächtige ukrainische Staatsbürger Serhii K. überstellt, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebauten Pipelines waren im September 2022 durch Sprengsätze schwer beschädigt worden.

Steinmeier reist mit Bekenntnis zu deutscher "Schuld" nach Guernica

Mit einem Bekenntnis zur deutschen "Schuld" am verheerenden Luftangriff auf Guernica im Jahr 1937 reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als erstes deutsches Staatsoberhaupt in die baskische Stadt. Steinmeier wird am Freitag am letzten Tag seines Staatsbesuchs in Spanien die Stadt im Norden des Landes besuchen, die während des Spanischen Bürgerkriegs von deutschen Bombern zerstört worden war.

Honduras: Trump ruft zu Wahl von rechtsgerichtetem Präsidentschaftskandidaten auf

US-Präsident Donald Trump hat sich in die am Sonntag stattfindende Präsidentschaftswahl in Honduras eingemischt und die Bürger des zentralamerikanischen Landes aufgerufen, für den rechtsgerichteten Kandidaten Nasry Asfura zu stimmen. Asfura sei "der einzig echte Freund der Freiheit in Honduras", erklärte Trump am Mittwoch (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. Er könne mit Asfura zusammenarbeiten, "um die Narko-Kommunisten zu bekämpfen und die nötige Hilfe zu den Menschen in Honduras zu bringen".

Banaszak: Grüne müssen ihr Profil wieder schärfen

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat seine Partei vor dem Bundesparteitag am Wochenende in Hannover aufgerufen, ihr Profil wieder zu schärfen. "Wir haben in den letzten Jahren alle Aufmerksamkeit auf zwei Figuren - auf Robert Habeck und Annalena Baerbock – fokussiert", sagte Banaszak am Donnerstag im Podcast "Berlin Playbook" des Portals Politico. "Jetzt ist es unsere Aufgabe, Profil zu entwickeln."

Textgröße ändern: