The National Times - Merz unterstreicht Unterstützung für Ukraine und dringt auf Korruptionsbekämpfung

Merz unterstreicht Unterstützung für Ukraine und dringt auf Korruptionsbekämpfung


Merz unterstreicht Unterstützung für Ukraine und dringt auf Korruptionsbekämpfung
Merz unterstreicht Unterstützung für Ukraine und dringt auf Korruptionsbekämpfung / Foto: © AFP

Angesichts der verschärften russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Bereitschaft der Bundesrepublik zu weiterer militärischer Unterstützung der Ukraine unterstrichen. "Wir wollen alles tun, um die Luftverteidigung der Ukraine zu verbessern", sagte Merz am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Berlin. Im Gegenzug mahnten Merz und Kristersson einen verstärkten Einsatz der Ukraine gegen Korruption im Land an.

Textgröße ändern:

Die jüngsten Angriffe der russischen Streitkräfte, die zum Wintereinbruch insbesondere auf die ukrainische Energieinfrastruktur zielten, hätten "mit militärischen Zielen gar nichts mehr zu tun", sagte der Bundeskanzler. "Das ist ein reiner Terrorkrieg gegen die Zivilbevölkerung."

Zu Berichten des US-Medienportals "Axios" über mutmaßliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington über einen Ukraine-Friedensplan äußerte sich der Bundeskanzler vage: Die Bundesregierung und die zuständigen Berater seien "mit der amerikanischen Regierung in engem und täglichem Kontakt" dazu, "ob wir hier möglicherweise zu einem entsprechenden Plan kommen können". Allerdings sei es "im Augenblick nicht absehbar, ob das kurzfristig zu einem Ergebnis führt", fügte Merz hinzu.

Die Bundesrepublik habe ihren Beitrag in Höhe von 60 Millionen Euro für einen Energieunterstützungsfond der Ukraine geleistet, der damit insgesamt 450 Millionen Euro umfasse, sagte Merz. Zudem verwies er auf die Erhöhung der deutschen Ukraine-Hilfen um drei Milliarden Euro im Jahr 2026, die vergangene Woche von der Bundesregierung bestätigt worden war.

Im Gegenzug für die Unterstützung erwarte die Bundesrepublik, dass "die Ukraine ein verlässlicher, zuverlässiger Partner bleibt", sagte Merz. Dies bedeute ein "schonungsloses Vorgehen gegen die Korruption, das ist ein absolutes Muss". Er habe die Notwendigkeit der Korruptionsbekämpfung als Voraussetzung für weitere Schritte in Richtung EU-Beitritt gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits zweimal betont, erklärte der Bundeskanzler.

Auch der schwedische Ministerpräsident bezog sich während der gemeinsamen Pressekonferenz auf Probleme der Korruptionsbekämpfung in der Ukraine. "Wir müssen sehr offene Worte finden, was die Korruptionsfrage in der Ukraine anbetrifft", sagte Kristersson. Gleichzeitig müsse die Unterstützung "militärischer, humanitärer, wirtschaftlicher und politischer Art verstärkt werden, wenn es uns gelingen soll, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden".

Der schwedische Ministerpräsident wurde am Mittwoch zu seinem Antrittsbesuch in Berlin mit militärischen Ehren empfangen. Schweden hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine seine traditionelle Neutralität aufgegeben und war 2024 der Nato beigetreten.

P.Sinclair--TNT

Empfohlen

Klingbeil dringt nach China-Besuch auf fairen Wettbewerb und Zugang zu Seltenen Erden

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat zum Abschluss seiner China-Reise die gute Zusammenarbeit mit dem Land im Bereich der Innovation gelobt und zugleich erneut einen fairen Wettbewerb sowie einen Zugang zu Seltenen Erden gefordert. Es sei wichtig gewesen, in Peking und Shanghai gewesen zu sein und "erlebt zu haben, dass die deutsche Regierung sehr willkommen ist" und dass die chinesische Seite den Dialog und den Austausch wolle und das "Miteinander mit Deutschland" unterstütze, sagte Klingbeil in Shanghai.

Wadephul: Deutschland nicht zu angeblichen Geheimgesprächen über Ukraine-Friedensplan "gebrieft"

Deutschland hat nach den Worten von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) keine Kenntnis von angeblichen Geheimgesprächen zwischen den USA und Russland über einen Ukraine-Friedensplan. Deutschland sei über den 28-Punkte-Plan, über den US-Medien berichtet hatten, "nicht gebrieft" worden, sagte Wadephul am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Er verwies auf die "laufenden Anstrengungen aller internationalen Partner, endlich dafür zu sorgen, dass Präsident Putin an den Verhandlungstisch kommt", sagte Wadephul mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Ukraine: Selenskyj und Erdogan bemühen sich um Wiederbelebung von Verhandlungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan haben sich am Mittwoch um eine Wiederbelebung der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg bemüht. "Bei dem heutigen Treffen haben wir auch betont, dass der Istanbul-Prozess mit einem pragmatischen und ergebnisorientierten Ansatz fortgesetzt werden muss", sagte Erdogan bei einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Ankara. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff nahm - entgegen vorheriger Angaben - nicht an dem Treffen teil. Zuvor hatte ein US-Medienportal über Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington über einen Ukraine-Friedensplan berichtet.

Weimer weist Vorwürfe der Käuflichkeit zurück und kündigt rechtliche Schritte an

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat Vorwürfe einer Einflussnahme auf politische Entscheidungsträger durch die Weimer Media Group zurückgewiesen. Hintergrund sind Berichte, wonach Teilnehmende des von dem Unternehmen am bayerischen Tegernsee ausgerichteten Ludwig-Erhard-Gipfels gegen Zahlung von 80.000 Euro "Einfluss auf politische Entscheidungsträger" nehmen könnten. Weimer sprach in der "Welt" am Mittwoch von "orchestrierten Kampagnen" vor allem rechtspopulistischer Medien.

Textgröße ändern: