The National Times - Linke Kandidatin Connolly gewinnt offenbar Präsidentschaftswahl in Irland

Linke Kandidatin Connolly gewinnt offenbar Präsidentschaftswahl in Irland


Linke Kandidatin Connolly gewinnt offenbar Präsidentschaftswahl in Irland
Linke Kandidatin Connolly gewinnt offenbar Präsidentschaftswahl in Irland / Foto: © AFP

Die linksgerichtete Kandidatin Catherine Connolly hat nach vorläufigen Ergebnissen die Präsidentschaftswahl in Irland gewonnen. Am Samstag gestand ihre zentristische Gegenkandidatin Heather Humphreys von der Partei Fine Gael im Fernsehsender RTE ihre Niederlage ein. Überschattet wurde die Wahl offenbar wie erwartet von einer enorm niedrigen Wahlbeteiligung und zahlreichen ungültigen Stimmen, viele Konservative hatten im Vorfeld die beschränkte Auswahl an Kandidaten kritisiert.

Textgröße ändern:

Nach Schließung der Wahllokale am Freitagabend hatten am Samstag erste Auszählungsergebnisse bereits auf einen Erdrutschsieg der als Unabhängige angetretenen Connolly hingedeutet, mit großem Vorsprung vor Rivalin Humphreys.

Später sagte die unterlegene Fine-Gael-Politikerin im Gespräch mit RTE über ihre Rivalin Connolly: "Catherine wird eine Präsidentin für uns alle sein, und sie wird meine Präsidentin sein." Neben ihr gratulierte auch Vize-Regierungschef und Fine-Gael-Politiker Simon Harris der 68-Jährigen.

Connolly selbst hatte sich am Samstagmorgen "absolut begeistert" über die ersten Zahlen geäußert und all jenen gedankt, die ihre Kandidatur unterstützt hatten.

Die Politikerin spricht fließend Gälisch und setzt sich für eine Vereinigung Irlands und Nordirlands ein. Außenpolitisch tritt sie entschlossen pro-palästinensisch sowie kritisch gegenüber der EU und den USA auf. Auch spricht sie sich gegen höhere Verteidigungsausgaben und für eine strikt neutrale Haltung Irlands aus. Das Staatsoberhaupt hat in Irland allerdings hauptsächlich repräsentative und zeremonielle Aufgaben.

Überschattet wurde die Wahl von weit verbreitetem Unmut über das Kandidatenaufgebot. Insgesamt standen so wenige Amtsanwärter zur Auswahl wie zuletzt 1990 bei einer irischen Präsidentschaftswahl. Viele Konservative beklagten das Fehlen rechtsgerichteter Kandidaten. Umfragen zufolge fühlten sich 49 Prozent der Wähler weder von Connolly noch von Humphreys repräsentiert.

Mehrere konservative Persönlichkeiten hatten die Wähler aus Protest dazu aufgerufen, ungültige Stimmzettel abzugeben. Diesem Aufruf folgten offenbar viele Menschen, Medien berichteten über 13 Prozent ungültiger Stimmen. Zahlreiche davon seien mit Botschaften gegen Einwanderung oder Slogans wie "keine Demokratie" beschriftet worden. Die Wahlbeteiligung lag demnach in zahlreichen Wahllokalen unter 40 Prozent.

Einige Prominente hatten eine Kandidatur erwogen, darunter der mehrerer Sexualstraftaten beschuldigte Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor sowie der Musiker Bob Geldof und der Star aus dem "Riverdance"-Musical, Michael Flatley. Keiner von ihnen trat jedoch letztlich an.

Der derzeitige irische Präsident Michael Higgins war erstmals 2011 gewählt worden. Der 84-Jährige durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren.

G.Morris--TNT

Empfohlen

US-Präsident Trump trifft bei Zwischenstopp in Katar Führung des Golfemirats

US-Präsident Donald Trump ist am Samstag bei einer Zwischenlandung in Katar mit der Führung des Golfemirats zusammengetroffen. Bei einem Tankstopp auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid gingen der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, und Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Trump ist auf dem Weg nach Malaysia, wo er eine mehrtägige Asien-Reise beginnt.

Chef der französischen Zentralbank: Frankreich droht wegen Finanzen "Ersticken"

Angesichts des seit Monaten anhaltenden Haushaltsstreits in Frankreich hat der Chef der französischen Zentralbank, François Villeroy de Galhau, vor einem "allmählichen Ersticken" des Landes gewarnt. "Alle (Rating-)Agenturen sind alarmiert über die politische Instabilität und unser ernstes Haushaltsproblem", sagte Villeroy de Galhau in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "La Croix". Frankreich sei "nicht vom Bankrott bedroht, sondern von einem allmählichen Ersticken".

Kühltürme von Ex-Atomkraftwerk Gundremmingen gesprengt - Zehntausende Zuschauer

In Bayern sind am Samstag die beiden Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Gundremmingen im Landkreis Günzburg gesprengt worden. Die 160 Meter hohen Türme wurden planmäßig durch ein vom Energiekonzern RWE beauftragtes Sprengunternehmen zerstört. Bei regnerischem Wetter verfolgten zehntausende Schaulustige außerhalb einer Sperrzone die Sprengung der Türme, die in den vergangenen fast 50 Jahren zum markanten Wahrzeichen in der Region geworden waren. Der Abriss der Kühltürme ist Teil des planmäßigen Rückbaus des Atomkraftwerks.

EU plant Abkehr von Verlass auf China bei kritischen Rohstoffen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat auf eine Abkehr der EU vom Verlass auf China beim Import kritischer Rohstoffe wie Seltene Erden gepocht. "Das Ziel ist, kurz-, mittel- und langfristig den Zugang zu alternativen Quellen von kritischen Rohstoffen für unsere europäischen Industrien sicherzustellen", sagte von der Leyen am Samstag auf Englisch bei der Konferenz "Berlin Global Dialogue" in der deutschen Hauptstadt.

Textgröße ändern: