The National Times - Junge Menschen fühlen sich stärker durch Klimawandel bedroht als durch Krieg

Junge Menschen fühlen sich stärker durch Klimawandel bedroht als durch Krieg


Junge Menschen fühlen sich stärker durch Klimawandel bedroht als durch Krieg
Junge Menschen fühlen sich stärker durch Klimawandel bedroht als durch Krieg / Foto: © AFP/Archiv

Junge Menschen in Europa fühlen sich stärker durch den Klimawandel bedroht als durch den Krieg in der Ukraine oder die Coronapandemie. Zu diesem Ergebnis kommt die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie "Junges Europa" der TUI-Stiftung. Demnach macht 76 Prozent der Befragten im Alter von 16 bis 26 Jahren der Klimawandel Angst.

Textgröße ändern:

Durch den Krieg in der Ukraine fühlen sich hingegen nur 64 Prozent bedroht und durch die Coronapandemie nur die Hälfte der Teilnehmenden. Junge Europäerinnen und Europäer begreifen den Krieg in der Ukraine der Erhebung zufolge jedoch eindeutig als Zeitenwende, also als grundlegenden Einschnitt, mit dem sich die Ordnung der Welt verändert. 66 Prozent gaben dies an.

Als grundlegenden Einschnitt in das persönliche Leben empfinden ihn mit 37 Prozent weniger junge Menschen. Überdurchschnittlich häufig erachtete dies jedoch die junge Generation in Spanien und Deutschland mit 50 beziehungsweise 46 Prozent so. Am wenigsten empfinden junge Britinnen und Briten den Krieg als Einschnitt in ihr eigenes Leben - nur 19 Prozent gaben dies an.

Waffenlieferungen an die Ukraine befürworten der Studie zufolge 61 Prozent der jungen Menschen in Europa, davon tun dies allerdings nur 27 Prozent "voll und ganz". 34 Prozent unterstützen sie "eher". Am stärksten ist die Zustimmung in Polen, wo 47 Prozent der Befragten "voll und ganz" hinter den Lieferungen stehen.

Der Klimawandel bleibt laut TUI-Stiftung das Thema Nummer eins für die junge Generation. Insgesamt 66 Prozent der Befragten erachten Maßnahmen gegen den Klimawandel als Sicherung von Freiheit in der Zukunft. Als Einschränkung von Freiheit begreifen nur 16 Prozent solche Handlungen.

39 Prozent der jungen Menschen priorisieren zudem die Bekämpfung des Klimawandels vor dem Wirtschaftswachstum. Der Steigerung der ökonomischen Leistung geben nur 17 Prozent Vorrang.

Ihren Gefühlszustand beschrieben 46 Prozent der Teilnehmenden mit "positiv" oder "eher positiv" - im Vorjahr waren dies mit 41 Prozent weniger. Mehr als drei von fünf Befragten - 62 Prozent - gaben jedoch an, durch die Pandemie Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit gespürt zu haben. Besonders häufig sagten dies mit 72 Prozent junge Menschen in Griechenland.

"Die Studienergebnisse zeigen eine Generation, die realistisch in der Analyse ist sowie konstruktiv und pragmatisch bei der Frage, wie die Zukunft gestaltet werden kann", erklärte der Vorsitzende der TUI-Stiftung, Thomas Ellerbeck.

Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im April mehr als 6000 Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien repräsentativ.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Nach Irritationen in Brasilien: Merz verspricht Lula bessere Erkundung von Belém

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Irritationen über seine Belém-Äußerungen bei einem Treffen mit Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva offenbar ausgeräumt. Nach dem Gespräch mit Lula am Samstag am Rande des Gipfels der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in Johannesburg schrieb Merz im Onlinedienst X: "Das nächste Mal in Belém werde ich mehr erkunden - von Tanzschritten über lokale Spezialitäten bis hin zum Regenwald."

Hamas-Zivilschutz meldet 21 Tote bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Behörden 21 Menschen getötet worden. Die israelische Armee habe am Samstagabend fünf Angriffe in dem Palästinensergebiet ausgeführt, teilte der von der islamistischen Palästinenserorganisation kontrollierte Zivilschutz mit. Er verurteilte die Attacken als "eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe".

Trump: US-Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ist kein "endgültiges Angebot"

Der Ukraine-Plan der USA ist nach Angaben von Präsident Donald Trump nicht sein letzter Vorschlag zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Auf die Frage von Reportern, ob der 28-Punkte-Plan sein "endgültiges Angebot an die Ukraine" sei, antwortete Trump am Samstag: "Nein". Er fügte hinzu: "Wir versuchen, es zu beenden. Auf die eine oder andere Weise müssen wir es beenden."

US-Plan bringt Bewegung in Ukraine-Diskussionen - Merz sieht Einigung noch nicht nahe

In die Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kommt Bewegung - eine Einigung ist nach Ansicht von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) allerdings noch nicht in Sichtweite. Vertreter der USA und der Ukraine wollen nach Angaben Kiews "in den kommenden Tagen" in der Schweiz über Washingtons Plan zur Beendigung des Kriegs beraten. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj soll auch Moskau beteiligt sein. Westliche Verbündete Kiews betonten aber, an dem US-Plan sei noch "zusätzliche Arbeit" nötig.

Textgröße ändern: