The National Times - Kulturstaatsminister Weimer schlägt Zerschlagung von Google vor

Kulturstaatsminister Weimer schlägt Zerschlagung von Google vor


Kulturstaatsminister Weimer schlägt Zerschlagung von Google vor
Kulturstaatsminister Weimer schlägt Zerschlagung von Google vor / Foto: © AFP/Archiv

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat eine Zerschlagung des mächtigen Internet-Großkonzerns Google gefordert. In einem Interview mit dem "Berlin Playbook Podcast" des Nachrichtenmagazins "Politico" vom Freitag brachte Weimer eine kartellrechtliche Aufteilung ins Spiel: "Am besten wäre es, wenn Google zerschlagen würde", sagte der Staatsminister. "Wir müssen Google in allen Aktionsfeldern adressieren." Dafür müsse die EU ihre Regulierung verschärfen: "Da ist die Europäische Union gut unterwegs, aber wir brauchen deutlich mehr."

Textgröße ändern:

Es gehe ihm nicht nur darum, ein Monopol zu zerschlagen, das aus seiner Machtstellung Profit schlagen wolle, sagte Weimer. "Sie verändern die mediale Landschaft und damit die demokratische Grundlage des Landes", sagte er. "Vom Lokalradio bis zum Fernsehsender und alle Printmedien - Google saugt alles ab, und dadurch wird unsere freie Meinungsbildung bedroht."

Weimer forderte dabei auch, Google im Steuerrecht schärfer zu behandeln. Mit Blick auf den Google-Konzern sagte er: "Die zahlen hier so gut wie keine Steuern und geben der Gesellschaft nichts zurück." Dies sei gegenüber der Gesellschaft nicht gerecht. "Die verdienen hier Milliarde um Milliarde mit riesigen Margen und schleichen sich über Dublin raus", sagte Weimer. In der irischen Hauptstadt Dublin hat Google wegen der niedrigen Steuersätze seinen Europa-Hauptsitz.

Weimers Aussagen sind brisant, weil US-Präsident Donald Trump die EU-Regulatorik für amerikanische Tech-Unternehmen im Zollkonflikt immer wieder hart kritisiert hat. Trump hatte gedroht, auf Produkte aus Ländern, die gegen US-Tech-Konzerne vorgehen, "erhebliche zusätzliche Zölle" zu erheben.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Proteste gegen Sparpläne: Hunderttausende in Frankreich auf der Straße

Aus Wut über die Sparpläne der Regierung sind am Donnerstag in Frankreich nach Polizeiangaben mehr als 270.000 Menschen auf die Straße gegangen. Bis zum frühen Nachmittag kam es am Rand der Demonstrationen zu kleineren Ausschreitungen. In Lyon wurden bei Zusammenstößen zwischen vermummten Demonstranten und Sicherheitskräften ein Journalist und zwei Polizisten verletzt. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Chiphersteller Nvidia steigt bei Intel ein

Der US-Chiphersteller Nvidia steigt bei dem angeschlagenen Rivalen Intel ein. Nvidia kündigte am Donnerstag eine Investition in Höhe von fünf Milliarden Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro) bei Intel an. Ende August hatte bereits US-Präsident Donald Trump einen Einstieg des Staats bei Intel in Höhe von zehn Prozent angekündigt, auch die japanische Investmentbank SoftBank will den Chiphersteller stützen.

Bundestag beschließt wegen Neuwahlen verzögerten Haushalt 2025

Wegen Neuwahlen und Regierungsbildung hatte Deutschland fast neun Monate lang keinen Haushalt 2025. Am Donnerstag beschloss der Bundestag nun das erste Budget der schwarz-roten Regierung. Gebilligt wurde auch das Gesetz zur endgültigen Einrichtung des 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz. Die AfD kritisierte eine "Schuldenorgie", Grüne und Linke warfen Union und SPD vor, Milliarden für Wahl- und Steuergeschenke zu missbrauchen.

Deutschlandticket soll ab Januar 63 Euro kosten

Der Preis für das Deutschlandticket soll ab Januar um 8,6 Prozent auf 63 Euro im Monat steigen. Darauf verständigten sich die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder einstimmig, wie Bayerns Ressortchef Christian Bernreiter (CSU) nach einer Ministerkonferenz am Donnerstag in München mitteilte. Künftig soll demnach ein Index für die Preisentwicklung festgelegt werden.

Textgröße ändern: