The National Times - Bei der Grünen Jugend bringt sich ein mögliches neues Führungs-Duo in Position

Bei der Grünen Jugend bringt sich ein mögliches neues Führungs-Duo in Position


Bei der Grünen Jugend bringt sich ein mögliches neues Führungs-Duo in Position
Bei der Grünen Jugend bringt sich ein mögliches neues Führungs-Duo in Position / Foto: © AFP/Archiv

Bei der Grünen Jugend zeichnet sich eine neue Führungsspitze ab. Die 23-jährige Henriette Held aus Greifswald und der 24-jährige Luis Bobga aus Nordrhein-Westfalen gaben am Donnerstag im Internetdienst Instagram bekannt, dass sie auf dem Bundeskongress der Grünen-Nachwuchsorganisation im Oktober für deren künftiges Führungs-Duo kandidieren wollen. Beide fordern von ihrer Partei ein klareres Profil - ob bei Klimaschutz, Asyl oder in der Sozialpolitik.

Textgröße ändern:

Held und Bobka würden im Fall ihrer Wahl Jette Nietzard und Jakob Blasel ablösen, die beide nicht mehr antreten. Held ist bisher Landesvorsitzende der Grünen Jugend in Mecklenburg-Vorpommern, Bobga Mitglied des Grünen-Bundesvorstands. In der "Süddeutschen Zeitung" forderte der 24-Jährige wieder mehr Mut. Wenn es um die Entscheidung zwischen Rechts und Links gehe, "muss die Antwort klar links sein", sagte er der Zeitung.

Bobka, der aktuell in Osnabrück Migrationsforschung studiert, warf führenden Vertreterinnen und Vertretern seiner Partei vor, nach den schwierigen Debatten etwa um das Heizungsgesetz zu viel Angst entwickelt zu haben. Das Ziel heiße seither zu oft: "Bloß nicht anecken und lieber geschmeidig durchnavigieren", sagte er. Vor allem das Thema Umverteilung will Bobka "beherzt aufgreifen".

"Wir müssen auf der Seite der Schwachen stehen", forderte der 24-Jährige. Kompromisse seien wichtig, aber "wir dürfen nicht unsere Werte verraten". Aktuell hätten sich die Grünen "in sozialen Fragen und beim Thema Menschenrechte meilenweit von ihren Grundwerten entfernt", kritisierte er. Auch beim Thema Migration wünscht sich Bobga, der mit einem aus Kamerun stammenden Vater selbst einen Migrationshintergrund hat, eine klarere Linie. "Wir müssen dagegenhalten", verlangte er mit Blick auf migrationsfeindliche Forderungen besonders der AfD.

Held ist - ähnlich wie Blasel - geprägt durch die Klimabewegung Fridays for Future. "Das hat mein ganzes Leben verändert", sagte sie der Berliner "tageszeitung". In Pankow, wo sie damals zur Schule ging, organisierte sie Klimastreiks und engagierte sich für Klimagerechtigkeit.

Beeindruckt hat sie der Erfolg der Klimaklage, auf die hin 2021 das Bundesverfassungsgericht Klimaschutz zum Staatsziel erklärte. Sie selbst entschloss sich dann zum Jurastudium in Greifswald. Dort engagierte sie sich für die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Lubmin - damit auch Menschen ohne Auto leichter an den Strand kommen und um zu zeigen, "wie positiv Veränderung aussehen kann", sagte sie der "taz". Auch Held dringt zudem auf einen klareren Kurs der Grünen bei Asyl und Sozialem.

Die derzeitige Grüne-Jugend-Sprecherin Nietzard hatte unter Hinweis auf "ständige Anfeindungen" auch aus den eigenen Reihen im Juli ihren Kandidaturverzicht bekanntgegeben, vor einigen Tagen folgte auch der Klimaaktivist Blasel. Vor allem Nietzard hatte sich stets vehement für einen linkeren Kurs der Partei eingesetzt, aber auch beispielsweise mit abfälligen Slogans über die Polizei provoziert.

Held sagte zum Verhältnis der Nachwuchsorganisation zur Parteispitze: "Es wäre meine Aufgabe als Bundessprecherin, da in einen konstruktiven Austausch zu kommen." Ihr Ziel sei, "in der Politik etwas zu verändern". Kritik übte sie jedoch auch am Umgang mit Nietzard. "Es ist legitim, inhaltlich anderer Meinung zu sein als Jette. Die Grüne Partei hätte sich aber solidarisch verhalten müssen", sagte Held der "taz".

C.Bell--TNT

Empfohlen

24. Jahrestag: USA erinnern an Opfer der Anschläge vom 11. September

24 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ist in den USA der Todesopfer gedacht worden. In New York wurde bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Gelände des damals zerstörten World Trade Center an die insgesamt 2977 Opfer des vom islamistischen Terrornetzwerk Al-Kaida verübten Angriffs erinnert. An der Zeremonie nahmen unter anderem Bürgermeister Eric Adams und Rudy Giuliani teil, der zur Zeit der Anschläge New Yorks Stadtoberhaupt war.

USA: Attentat auf Trump-nahen Aktivisten Kirk nährt Furcht vor weiterer Gewalt

In den USA hat das tödliche Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk die Furcht vor weiterer politischer Gewalt genährt. Präsident Donald Trump nannte Kirk einen "Märtyrer für die Wahrheit und die Freiheit" und machte "radikale Linke" für seinen Tod verantwortlich. Das FBI fand nach Angaben vom Donnerstag die Tatwaffe und veröffentlichte das Foto eines Verdächtigen.

Bundeswehr weitet Luftraum-Kontrolle über Polen nach Drohnen-Vorfall aus

In Reaktion auf die Verletzung des polnischen Luftraums durch zahlreiche russische Drohnen verstärkt die Bundeswehr ihre Beteiligung an der Luftraum-Kontrolle über Polen. Die Zahl der eingesetzten Eurofighter-Flugzeuge werde von zwei auf vier verdoppelt, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mit. Zudem werde der Einsatz bis Ende Dezember verlängert - bisher war dieser bis Ende September geplant.

Belarus lässt 52 politische Gefangene frei - Oppositioneller und zwei Deutsche darunter

Nach einer Vermittlung durch die USA hat Belarus 52 politische Gefangene freigelassen, darunter der prominente Oppositionspolitiker Mikola Statkewitsch sowie zwei Deutsche. "52 Gefangene haben heute sicher die Grenze von Belarus nach Litauen überquert, Stacheldraht, Gitterfenster und ständige Angst hinter sich lassend", erklärte Litauens Präsident Gitanas Nauseda am Donnerstag im Onlinedienst X. Laut der Nichtregierungsorganisation Wjasna kam auch Statkewitsch frei, der den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl 2010 herausgefordert hatte.

Textgröße ändern: