The National Times - Ayatollah Chamenei schließt Kapitulation des Iran aus

Ayatollah Chamenei schließt Kapitulation des Iran aus


Ayatollah Chamenei schließt Kapitulation des Iran aus
Ayatollah Chamenei schließt Kapitulation des Iran aus / Foto: © AFP

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat Aufrufe zur Kapitulation am Mittwoch scharf zurückgewiesen und die USA vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt zwischen Iran und Israel gewarnt. US-Präsident Donald Trump ließ offen, ob er entsprechende Pläne hat. Trump sagte in Washington, der Iran sei zu neuen Verhandlungen über sein Atomprogramm bereit. Israel zerstörte unterdessen nach eigenen Angaben das Hauptquartier für Innere Sicherheit im Iran.

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"Diese Nation wird niemals kapitulieren", sagte der seit 1989 herrschende Chamenei in einer Fernsehansprache. Der Iran lehne jeden "aufgezwungenen" Krieg oder Frieden strikt ab. Eine Intervention der USA werde "irreparablen Schaden" verursachen, warnte der Ayatollah.

Trump ließ unterdessen offen, ob er militärisch in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen will. "Ich könnte es tun, ich könnte es auch lassen", sagte Trump dazu: "Niemand weiß, was ich tun werde." Der US-Präsident sagte in Washington, der Iran habe "viele Probleme, und sie wollen verhandeln." Auf die Frage von Journalisten, ob die iranische Führung ihn kontaktiert habe, antwortete er mit "Ja".

Trump hatte zuvor den Ton gegenüber Teheran verschärft und mit seinem Nationalen Sicherheitsrat beraten. In seinem Onlinedienst Truth Social schrieb Trump neben einer Aufforderung zur Kapitulation, die USA wüssten, wo sich Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei verstecke - es bestehe aber "zumindest vorerst" nicht die Absicht, ihn zu töten.

Experten zufolge könnten die USA unter anderem mit bunkerbrechenden Bomben gegen unterirdische Atomanlagen im Iran vorgehen. Offen bleibt, ob Trump hierzu bereit ist. Vertreter der US-Regierung erklärten dazu, die Lage ändere sich "stündlich". Trump halte sich alle Möglichkeiten offen.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) rief Teheran zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt", sagte er in Berlin.

Israel hatte am Freitag einen beispiellosen Großangriff auf den Iran gestartet, Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land bombardiert und zahlreiche ranghohe Militärs sowie mehrere Atomwissenschafttler getötet. Der Iran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Ziele in Israel.

AFP-Reporter hörten am Mittwoch immer wieder Explosionen in Teheran, Rauchwolken waren über der Stadt zu sehen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, Kampfjets hätten das Hauptquartier für Innere Sicherheit im Iran zerstört. Damit sei "das wichtigste Unterdrückungsorgan des iranischen Diktators" Chamenei getroffen worden, erklärte Katz. Das israelische Militär hatte zuvor Angriffe auf "militärische Ziele" in Teheran gemeldet.

Bereits in der Nacht zum Mittwoch flogen israelischen Angaben zufolge dutzende Kampfflugzeuge weitere Angriffe im Raum Teheran. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mitteilte, wurden im Vorort Karadsch zwei Gebäude zerstört, in denen Bauteile für Zentrifugen hergestellt wurden. In Teheran sei ein Gebäude getroffen worden, "in dem moderne Zentrifugen-Rotoren hergestellt und getestet wurden".

Zentrifugen werden zur Herstellung von Kernbrennstoffen für Atomreaktoren und Atomwaffen genutzt. Westliche Staaten und Israel werfen dem Iran vor, seine Urananreicherung hochgefahren zu haben, um eine Atombombe zu bauen. Teheran bestreitet das.

Der Iran feuerte am Mittwoch nach eigenen Angaben erstmals Hyperschallraketen auf Israel ab, die wegen ihrer Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit schwer abzufangen sind. Die Revolutionsgarden erklärten, die Raketen seien auf Tel Aviv abgefeuert worden. Einschläge wurden dort nicht gemeldet, die israelische Luftabwehr war in der Nacht aber aktiv. Israels Armee fing nach eigenen Angaben zehn iranische Drohnen ab.

Andere Länder arbeiteten unterdessen daran, ihre Staatsbürger aus dem Konfliktgebiet zu bringen. Das Auswärtige Amt teilte am Nachmittag mit, ein Sonderflug mit 171 Menschen habe die Region verlassen. Ein weiterer Flug ist für Donnerstag geplant.

R.Evans--TNT

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