The National Times - Gericht: Coronainfektion auch bei infizierten Kollegen nicht automatisch Arbeitsunfall

Gericht: Coronainfektion auch bei infizierten Kollegen nicht automatisch Arbeitsunfall


Gericht: Coronainfektion auch bei infizierten Kollegen nicht automatisch Arbeitsunfall
Gericht: Coronainfektion auch bei infizierten Kollegen nicht automatisch Arbeitsunfall / Foto: © AFP/Archiv

Eine Infektion mit dem Coronavirus ist einem Gerichtsbeschluss zufolge auch dann nicht automatisch ein Arbeitsunfall, wenn nachweislich mehrere Kollegen infiziert waren. Das entschied das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg und bestätigte damit einen Beschluss des Sozialgerichts Potsdam, wie ein Sprecher des Landessozialgerichts am Donnerstag in Potsdam mitteilte.

Textgröße ändern:

Geklagt hatte ein 45-jähriger Brandenburger, der als Projektleiter bei einer Firma mit rund 130 Beschäftigten arbeitete. Er infizierte sich im April 2021 mit Covid-19 und musste deshalb zwei Wochen lang stationär im Krankenhaus behandelt werden. Er gab an, mit anschließend ebenfalls positiv getesteten Kollegen beziehungsweise dem Geschäftsführer unter anderem Dienstbesprechungen geführt zu haben. Trotzdem weigerte sich die Berufsgenossenschaft, die Infektion als Arbeitsunfall anzuerkennen und für die Behandlung sowie Entschädigung aufzukommen.

Dagegen klagte der Projektleiter erfolglos vor dem Sozialgericht Potsdam und ging in Berufung. Das Landessozialgericht folgte nun aber der Argumentation des Sozialgerichts. Zwar könne eine Coronainfektion grundsätzlich einen Arbeitsunfall darstellen, hieß es. Allerdings fehle es in diesem Fall an dem erforderlichen Beweis, dass die Übertragung am Arbeitsplatz und nicht im Privaten stattgefunden habe. Eine vollständige Isolation im privaten Bereich könne "bei lebensnaher Betrachtung" nicht angenommen werden.

Der Beschluss vom 27. Mai 2025 ist noch nicht rechtskräftig. Der Kläger kann beim Bundessozialgericht die Zulassung der Revision beantragen.

A.M.James--TNT

Empfohlen

Weißes Haus: Witkoff trifft Selenskyj und europäische Staatenlenker am Wochenende in Berlin

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff trifft sich am Wochenende mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern in Berlin. Das sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Freitag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP, der einen entsprechenden Bericht des "Wall Street Journal" bestätigte.

Venezolanische Oppositionspolitikerin Machado fordert mehr Druck auf Maduro

Die venezolanische Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado hat mehr Druck auf den linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro gefordert. "Ich werde zunehmenden Druck begrüßen, damit Maduro versteht, dass er gehen muss, dass seine Zeit vorbei ist", sagte Machado in am Freitag veröffentlichten Ausschnitten eines Interviews mit dem US-Sender CBS in Oslo auf die Frage, ob sie eine mögliche militärische Intervention der USA zur Absetzung Maduros unterstützen würde.

USA setzen weiter Kampfjets vor Venezuela ein - Stabwechsel beim Kommando

Kampfjets und Überwachungsdrohnen: Die USA setzen ihre Militärflüge vor der Küste Venezuelas fort, wie Auswertungen der Nachrichtenagentur AFP ergaben. Vor dem Hintergrund der Spannungen quittierte indes der bisherige US-Befehlshaber für Lateinamerika (Southcom), Admiral Alvin Holsey, am Freitag offiziell seinen Posten und übergab das Kommando an den Generalmajor der Luftwaffe, Evan Pettus.

Trump schwört Thailand und Kambodscha erneut auf Frieden ein

US-Präsident Donald Trump hat Thailand und Kambodscha im Grenzkonflikt erneut auf einen Frieden eingeschworen. Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, der thailändische Regierungschef Anutin Charnvirakul und der Ministerpräsident von Kambodscha, Hun Manet, hätten ihm telefonisch ein Ende aller Feindseligkeiten ab Freitagabend zugesagt. Beide Länder seien nun bereit "zum Frieden und fortgesetzten Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika".

Textgröße ändern: