The National Times - UN-Generalsekretär fordert Aufklärung wegen Toten an Verteilzentrum im Gazastreifen

UN-Generalsekretär fordert Aufklärung wegen Toten an Verteilzentrum im Gazastreifen


UN-Generalsekretär fordert Aufklärung wegen Toten an Verteilzentrum im Gazastreifen
UN-Generalsekretär fordert Aufklärung wegen Toten an Verteilzentrum im Gazastreifen / Foto: © AFP

Nach tödlichen Schüssen auf Zivilisten in einem Hilfszentrum im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres schnelle Aufklärung gefordert. "Ich fordere eine sofortige und unabhängige Untersuchung dieser Vorfälle und dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte Guterres am Montag. Nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas waren am Sonntag in einem Verteilzentrum der US-Stiftung GHF in Rafah nach Schüssen der israelischen Armee 31 Menschen getötet und 176 weitere verletzt worden. Israel und GHF wiesen die Angaben zurück.

Textgröße ändern:

Guterres zeigte sich entsetzt über die Berichte. "Es ist nicht hinnehmbar, dass Palästinenser für Lebensmittel ihr Leben riskieren", fügte er hinzu.

Der Sprecher der Hamas-Zivilschutzbehörde im Gazastreifen, Mahmud Bassal, hatte zuvor der Nachrichtenagentur AFP gegenüber von gezielten Schüssen israelischer Soldaten auf "tausende Zivilisten" gesprochen.

Die US-geführte Hilfsorganisation GHF sprach von "Falschmeldungen", die von der Hamas gestreut worden seien. Die israelische Armee erklärte ihrerseits: "Die Ergebnisse einer ersten Untersuchung deuten darauf hin, dass das Militär nicht auf Zivilisten geschossen hat, die sich in der Nähe oder auf dem Gelände befanden."

Zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Schusswunden seien in das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis eingeliefert worden, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Montag mit. Notfallkoordinatorin Claire Manera nannte die zivilen Toten und Verletzten "vermeidbar" und übte deutliche Kritik an der US-Stiftung GHF, nahe deren Verteilzentrum die Schüsse abgefeuert worden waren: Die Ereignisse zeigten, dass "dieses neue System der Hilfe entmenschlichend, gefährlich und äußerst ineffektiv ist".

Die Militäreinsätze der israelischen Armee wurden unterdessen fortgeführt. Nach Angaben der Hamas-Zivilschutzbehörde wurden bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus in der Stadt Dschabalija im Norden des Gazastreifens am Montag 14 Menschen getötet. 20 weitere Menschen seien weiter vermisst.

Eine zweimonatige Feuerpause endete im März, seitdem hat Israel seine Militäreinsätze zur Zerschlagung der Hamas im Gazastreifen verstärkt. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte am Sonntag, er habe der Armee befohlen, unabhängig von laufenden Verhandlungen im Gazastreifen vorzurücken.

Die Hamas hatte mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Seitdem geht Israel massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, die nicht unabhängig geprüft werden können, wurden dabei mehr als 54.400 Palästinenser getötet.

O.Nicholson--TNT

Empfohlen

Südkorea: Neuer Präsident Lee zeigt sich offen für Annäherung an Nordkorea

Nach seinem Amtsantritt hat Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung sich offen für eine Annäherung an Nordkorea gezeigt und vor "zunehmendem Protektionismus" gewarnt. "Wir werden die Wunden der Teilung und des Krieges heilen und eine Zukunft in Frieden und Wohlstand aufbauen", sagte er am Mittwoch in Seoul. Mit Blick auf die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump warnte er zudem vor "zunehmendem Protektionismus" und der "Umstrukturierung der Lieferketten" als existenzieller Bedrohung für sein stark auf Exporte angewiesenes Land.

Plenarsitzung des Bundestags mit Fokus auf Außenpolitik

In der Plenarsitzung des Bundestag steht am Mittwoch die Außenpolitik im Mittelpunkt. In der Regierungsbefragung stehen zunächst Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan den Abgeordneten Rede und Antwort (13.00 Uhr). Am Nachmittag debattieren die Bundestagsmitglieder dann in einer Aktuellen Stunde über den Stand der Beziehungen zu den USA (15.25 Uhr). Anlass ist der für Donnerstag geplante Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington.

Kanzler Merz reist zu Antrittsbesuch nach Washington

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist am Mittwochabend zu seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Donald Trump nach Washington. Merz wird am späten Abend (Ortszeit) in der US-Hauptstadt erwartet, die Gespräche mit dem Präsidenten im Weißen Haus sowie eine Pressebegegnung sind für Donnerstag geplant.

Ukraine-Kontaktgruppe berät über weitere Unterstützung der Ukraine

Vor dem Hintergrund anhaltender harter Kämpfe in der Ukraine kommt am Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im sogenannten Ramstein-Format zusammen. Zu dem Treffen haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Kollege John Healey eingeladen. Thema der Gespräche wird die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sein.

Textgröße ändern: