The National Times - AfD zu dreitägigem Bundesparteitag in Riesa zusammengekommen

AfD zu dreitägigem Bundesparteitag in Riesa zusammengekommen


AfD zu dreitägigem Bundesparteitag in Riesa zusammengekommen
AfD zu dreitägigem Bundesparteitag in Riesa zusammengekommen / Foto: © AFP/Archiv

Die AfD ist am Freitag zu einem dreitägigen Bundesparteitag im sächsischen Riesa zusammengekommen. Die rund 600 Delegierten wählen unter anderem eine neue Parteispitze. Anträge zur Satzungsänderung zielen darauf, künftig auch eine Einzelspitze zu ermöglichen. Tino Chrupalla, der seit Ende 2019 Parteichef ist, kandidiert erneut; trotz der schweren Krise der Partei wird mit seiner Wiederwahl gerechnet. Die AfD ist tief gespalten, es herrscht Dauerstreit zwischen dem als gemäßigter geltenden und dem radikal rechten Flügel.

Textgröße ändern:

Wer für den Fall einer erneuten Doppelspitze an Chrupallas Seite treten könnte, ist offen. Seine Wunschkandidatin ist die Ko-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel. Der Parteitag gilt als richtungsweisend für die AfD, je nachdem, wie stark sich in Riesa das Lager um Rechtsaußen Björn Höcke durchsetzt. Gemäßigtere Kräfte wie das bisherige Vorstandsmitglied Joana Cotar, eine entschiedene Gegnerin Chrupallas, treten nicht mehr an.

Chrupallas früherer Ko-Vorsitzender Jörg Meuthen hatte im Januar seinen Posten niedergelegt und die AfD verlassen. Er begründete dies mit "totalitären Anklängen" in der Partei und dem zunehmenden Einfluss des Höcke-Lagers.

Für Aufregung unmittelbar vor dem Parteitag sorgte die Nichtzulassung der 24 Berliner Delegierten. Das Berliner Landgericht hatte am Donnerstag einen Eilantrag des Landesvorstands gegen eine Entscheidung des AfD-Bundesschiedsgerichts zurückgewiesen. Die Wahl der Delegierten auf einem Landesparteitag war nach Einschätzung des Schiedsgerichts unwirksam. AfD-Bundesvize Beatrix von Storch wird vorgeworfen, die Kandidatenauswahl unzulässig beeinflusst zu haben. Die Berliner Delegierten werden mehrheitlich dem gemäßigteren Parteilager zugerechnet.

Nach den Vorstandswahlen befassen sich die Delegierten mit einer Reihe von Anträgen zu Themen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Rückkehr zur Atomkraft, der Frage eines EU-Austritts oder dem Thema Islam.

Ein Antrag zielt darauf, das Auftrittsverbot für den früheren Brandenburger Landeschef Andreas Kalbitz rückgängig zu machen. Der AfD-Bundesvorstand hatte im Mai 2020 Kalbitz' Parteimitgliedschaft annulliert, weil er bei seinem Parteieintritt vorherige Mitgliedschaften bei den Republikanern und in der inzwischen verbotenen rechtsextremen Heimattreuen Deutschen Jugend verschwiegen haben soll. Der Ausschluss wurde später gerichtlich bestätigt.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Neuwahlen angekündigt: Thailands Regierungschef löst Repräsentantenhaus auf

Der thailändische Regierungschef Anutin Charnvirakul hat das Unterhaus aufgelöst und damit Neuwahlen in die Wege geleitet. Die Mitglieder der Parlamentskammer würden neu gewählt, hieß es am Freitag in einem Dekret, das im königlichen Amtsblatt des südostasiatischen Landes veröffentlicht wurde. Der rechtsgerichtete Bau-Magnat Anutin war im September zum Regierungschef gewählt worden, nachdem seine Vorgängerin Paetongtarn Shinawatra vom Verfassungsgericht ihres Amtes enthoben worden war.

Gefährliche Seefahrt: Helfer schildert Ausreise von Machado aus Venezuela

Eine Seefahrt in finsterer Nacht bei hohem Wellengang: Diese gefährliche und strapazlöse Reise musste die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado nach Angabgen eines Helfers auf sich nehmen, um aus dem Untergrund in ihrer Heimat Venezuela nach Oslo, dem Ort der Preisverleihung, zu gelangen. Bryan Stern, der eine gemeinnützige Rettungsorganisation leitet und nach eigenen Angaben Machados geheime Reise nach Norwegen plante, schilderte die Umstände in einem am Donnerstag veröffentlichten CBS-Interview.

USA bringen beschlagnahmten Tanker in US-Hafen und verkünden neue Sanktionen gegen Venezuela

Die Einnahme eines Öltankers durch US-Soldaten vor der Küste Venezuelas hat den Konflikt zwischen beiden Ländern weiter angeheizt. Das Weiße Haus kündigte am Donnerstag an, das Schiff in einen US-Hafen zu bringen und das Öl zu beschlagnahmen. Venezuela hatte der US-Regierung zuvor einen "Akt internationaler Piraterie" vorgeworfen. Die USA verschärften außerdem ihre Sanktionen gegen Venezuela.

Weißes Haus: Trump "äußerst frustriert" über Kiew und Moskau

US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben des Weißen Hauses zutiefst enttäuscht von den Regierungen in Kiew und Moskau wegen der bisher erfolglosen Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs. "Der Präsident ist äußerst frustriert über beide Seiten dieses Krieges", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Donnerstag. "Er will keine weiteren Gespräche mehr." Trump wolle "Taten" sehen. "Er will, dass dieser Krieg zu Ende geht."

Textgröße ändern: